Ein halbes Jahr vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich leidet Staatschef François Hollande weiter unter miserablen Umfragewerten. Laut einer am Dienstag in der Tageszeitung „Le Monde“ veröffentlichten Umfrage sind nur noch vier Prozent der Franzosen „zufrieden“ mit der Arbeit ihres Präsidenten. 70 Prozent der Befragten sind „nicht zufrieden“, 26 Prozent „weder zufrieden noch unzufrieden“.
Unbeliebtester Staatschef in Frankreichs jüngerer Geschichte
Die vier Prozent Zufriedenheit sind der schlechteste Wert für den Sozialisten in einer vor einem Jahr gestarteten Umfragereihe des Forschungsinstituts Cevipof. In Umfragen anderer Meinungsforschungsinstitute aus den vergangenen Wochen kommt Hollande auf Zustimmungswerte um die 15 Prozent. Hollande ist der unbeliebteste Staatschef in Frankreichs jüngerer Geschichte. Die Franzosen machen ihn unter anderem für das anhaltend schwache Wirtschaftswachstum und die Rekordarbeitslosigkeit verantwortlich und werfen ihm Wankelmütigkeit und fehlendes Durchsetzungsvermögen vor. Mit offenherzigen Plaudereien mit zwei Journalisten, die kürzlich in einem Enthüllungsbuch veröffentlicht wurden, schadete der Staatschef seinem Image zusätzlich.
Kandidatur fraglich
Hollande will erst im Dezember bekanntgeben, ob er bei der Präsidentschaftswahl im April und Mai 2017 erneut kandidieren will. Umfragen zufolge würde er schon in der ersten Runde eine krachende Niederlage erleiden. Auch bei den regierenden Sozialisten wird deswegen zunehmend darüber diskutiert, ob Hollande nicht verzichten und ein anderer Kandidat antreten sollte. Dabei fällt immer wieder der Name von Premierminister Manuel Valls.
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