Guter Bauer, böser Bauer

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Die Regierung wurde am Freitag beim Thema Bio-Teilumstellung etwas konkreter. Die Ankündigung hatte bei den Bio-Bauern im Vorfeld für Unmut gesorgt.

„Für uns gibt es keine guten Bauern und keine bösen Bauern“, so Landwirtschaftsminister Fernand Etgen am Freitag. Es gebe nur eine einzige Landwirtschaft, aber verschiedene Methoden. Sie alle hätten ihre Berechtigung. Aber die Regierung wolle die Landwirtschaft in Zukunft nachhaltiger gestalten. „Wir zwingen nicht, wir spornen an“, pflichtete ihm Regierungschef Xavier Bettel bei.

Die Rede ist von der Teilumstellung in der biologischen Landwirtschaft. Bettel hatte sie bei der Rede zur Lage des Landes angekündigt. Das Prinzip ist einfach: Der Landwirt kann in Zukunft einen Teil seiner Produktion biologisch zertifizieren lassen und für diesen Teil Prämien einstreichen, während er einen anderen Teil seines Betriebes konventionell weiterführt.

Ein paar Einschränkungen

Die Ankündigung hatte bei den luxemburgischen Bio-Bauern für Unmut gesorgt. Sie fürchteten einen Vertrauensschwund bei den Konsumenten. Die Vereinigung „Bio-Lëtzebuerg“ sprach am Donnerstag von einem „gesamtbetrieblichen Konzept“. Andererseits begrüßte Daniela Noesen, die Direktorin von „Bio-Lëtzebuerg“, die Aussage von Premierminister Xavier Bettel, dass die Teilumstellung zeitlich begrenzt sein werde. Sie forderte allerdings, die Begrenzung „explizit“ im Gesetzestext zu verankern.

Die zeitliche Begrenzung wird, so kündigte es Fernand Etgen am Freitag an, fünf Jahre betragen. Es wird allerdings möglich sein, sie um zwei Jahre zu verlängern. Dann soll ausgewertet werden, was erreicht wurde. Feste Ziele hat die Regierung dabei nicht. „Wir wollen die Betriebe dazu bewegen, auch ihre anderen Produktionssparten umzustellen.“ Eine weitere Einschränkung ist, dass der Bauer wählen muss, bei welchem Tier er umstellen will. Dann müssen alle Tiere dieser Art auf dem Bauernhof biologisch gehalten werden: „Ein Bauer kann nicht eine
Bio-Milchkuh und konventionelle Kälber halten.“

Die Entscheidung für die Teilumstellung erklärte Xavier Bettel neben der Förderung der Nachhaltigkeit auch mit wirtschaftlichen Argumenten: „Luxemburg ist im Bio-Konsum auf Platz drei in der EU.“ In der Produktion befinde man sich jedoch ganz am Ende der Schlange. Dieses Potenzial müsse man ausnutzen.

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„Wir sind gespannt“