Griechenland vor der Wahl

Griechenland vor der Wahl
(AFP/Louisa Gouliamaki)

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Wird Griechenland seinen Weg zur Stabilisierung seiner Finanzen finden? Die Griechen wählen am Sonntag ein neues Parlament. Das Rennen führt der Linke Alexis Tsipras. Auf den Fersen folgt der Konservative Evangelos Meimarakis.

Griechenland hat alle Vorbereitungen für die Parlamentswahl am Sonntag abgeschlossen. Dies erklärte am Samstag die griechische Interims-Regierungschefin Vasiliki Thanou in Athen. Der Wahlkampf war am späten Freitagabend zu Ende gegangen. Letzten Umfragen geben dem ehemaligen griechischen Regierungschef Alexis Tsipras und seiner Linkspartei Syriza einen Vorsprung von bis zu drei Prozentpunkten vor der konservativen Nea Dimokratia (ND). Aber auch deren Parteichef Evangelos Meimarakis äußerte sich siegessicher.

Fast alle Umfragen zeigen, dass weder das Linksbündnis noch die Konservativen eine absolute Mehrheit erreichen werden. Die Parteien seien jetzt schon auf der Suche nach Koalitionspartnern, schreiben Kommentatoren. „Das schwierige Puzzle der Kooperationen“, titelte die konservative Zeitung „Kathimerini“ am Samstag. Die Zeitung spielte alle nur denkbaren Koalitionsmöglichkeiten durch.

„Zwei zum Tango“

Auch andere Zeitungen des Landes beschäftigten sich noch vor der Wahl mit den erwarteten Koalitionsverhandlungen. „Man braucht zwei zum Tango“, kommentierte das Blatt „To Vima“. Selbst die Parteizeitung der Linkspartei Syriza, „I Avgi“, rechnet mit einer Regierungskoalition. „Das Herz schlägt links“, titelt das Parteiblatt siegessicher. Dennoch werde die Partei unter Alexis Tsipras einen oder mehrere Koalitionspartner benötigen.

Tsipras, der mit seinem Rücktritt vor wenigen Wochen den Weg für Neuwahlen freigemacht hatte, trat am Freitagabend zum Wahlkampfabschluss auf dem Parlamentsvorplatz in Athen auf. „Griechenland, ziehe einen Schlussstrich unter das Kapitel des alten (korrupten) Systems“, gab sich Tsipras siegessicher (Link).

Sein stärkster Herausforderer, Evangelos Meimarakis von den Konservativen, ging dafür hart mit Tsipras ins Gericht. Er habe bei der letzten Parlamentswahl im Januar das Volk getäuscht und das Land dann mit falschen Entscheidungen in eine Katastrophe geführt.

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