Für Griechenlands wird es schwer an frisches Geld zu kommen. Die aktuelle Herabstufung wirkt sich direkt auf die Refinanzierungsmöglichkeiten von Geschäftsbanken bei der Europäischen Zentralbank (EZB) aus. Der EZB-Rat habe beschlossen, vorrübergehend griechische Staatsanleihen sowie von Griechenland garantierte Wertpapiere nicht mehr als Sicherheiten für Kredite zu akzeptieren, teilte die Notenbank am Dienstag in Frankfurt mit.
Das dürfte vor allem griechische Banken treffen, die besonders viele Griechenland-Bonds halten. Üblicherweise können diese bei der EZB als Pfand für Kredite hinterlegt werden.
Nach Herabstufung
Grund sei die Herabstufung der Kreditwürdigkeit des pleitebedrohten Eurolands durch die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P), teilte die EZB mit. Die Ratingagentur hatte am späten Montag die schon mangelhafte griechische Note „CC“ auf ein „Selective Default“, also einen teilweisen Zahlungsausfall, gesenkt. S&P begründete den Schritt damit, dass Griechenland die Anleger notfalls per Gesetz zwingen will, beim Schuldenschnitt mitzumachen. Das sieht S&P kritisch. Die Ratingagentur Fitch hatte sich bereits ähnlich geäußert.
Die EZB will Hellas dennoch weiter mit frischem Geld versorgen. Zunächst soll der Mittelbedarf über die Notfall-Liquiditätslinien des Eurosystems gewährleistet werden.
Nicht dramatisch
Im Prinzip könnten die Hellas-Bonds schon Mitte März wieder als Sicherheiten genutzt werden, berichtete die EZB. Dann soll ein im Juli 2011 von den Euro-Staats- und Regierungschefs verabschiedetes Programm starten, mit dem griechische Bonds über den Rettungsschirm EFSF in „werthaltigere“ Papiere umgetauscht werden können – diese durch zusätzliche Sicherheiten aufgewerteten Papiere könnten dann bei der EZB als Pfand für Zentralbankgeld hinterlegt werden.
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