Gammelfleischskandal alarmiert Luxemburg

Gammelfleischskandal alarmiert Luxemburg
(dpa)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Angesichts des Gammelfleischskandals in Brasilien prüft Luxemburg sämtliche Lieferungen aus dem Land jetzt sehr genau.

Als Reaktion auf einen Gammelfleisch-Skandal in Brasilien hat Luxemburg die Fleisch-Kontrollen aus dem südamerikanischen Land verstärkt. Die Produkte und Ediketten werden überprüft und Proben analysiert, heißt es am Freitag aus dem Landwirtschaftsministerium.

Die Europäische Union fordert von Brasilien eine freiwillige Aussetzung der Fleischeinfuhren in EU-Mitgliedsländer. EU-Diplomaten sagten am Donnerstag in Brasilia der Nachrichtenagentur Reuters, mit einem freiwilligen Verzicht könne Brasilien ein Importverbot verhindern. Die EU-Kommission hat in dieser Woche bereits die Einfuhr von Produkten aus vier brasilianischen Fleischverarbeitungsanlagen untersagt.

Brasilien ist der weltgrößte Exporteur von Rindfleisch. Der Gammelfleischskandal dort war vor mehr als einer Woche bekannt geworden. Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden sollen bestochen worden sein, um den Verkauf von verdorbenem Fleisch zuzulassen.

Gesundheitsbehörde bestochen

Der von dem Skandal betroffene brasilianische Konzern JBS, der zu den Weltmarktführern der Fleischproduzenten zählt, hatte am Donnerstagabend angekündigt, die Rindfleischproduktion in 33 seiner 36 Fabriken für drei Tage auszusetzen. Agrarminister Maggi zufolge sind wegen der Affäre Umsätze in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar (1,39 Milliarden Euro) in Gefahr. Maggi sagte weiter, es müssten „zwei Dinge getrennt werden“: Es habe zwar korrupte Beamte gegeben, jedoch habe das nichts mit der Qualität der Produkte zu tun, vor allem nicht mit den für den Export bestimmten.

Schon vor einigen Tagen hatte sich die brasilianische Regierung in dem Skandal um Schadensbegrenzung bemüht. Die Vorwürfe beträfen nur „sehr wenige Betriebe“ und die brasilianische Fleischindustrie stelle kein größeres Problem dar, sagte Staatspräsident Michel Temer am vergangenen Wochenende.