Empfängnisverhütung kommt für muslimische Familien nicht in Frage

Empfängnisverhütung kommt für muslimische Familien nicht in Frage
(AFP/Ozan Kose)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Empfängnisverhütung und Familienplanung kommen nach den Worten des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für "keine muslimische Familie" in Frage.

Recep Erdogan hat sich gegen Geburtenkontrolle ausgesprochen. Dies laufe muslimischen Tradition zuwider, erklärte Erdogan am Montag in Istanbul. Man werde die Zahl der Nachfahren und die Bevölkerung vergrößern.

Keine muslimische Familie könne Familienplanung und Geburtenregelung praktizieren, sagte Erdogan weiter. „Was immer unser Herr sagt, was immer unser geliebter Prophet sagt, diesem Pfad werden wir folgen.“

Strenggläubiger Muslim

Empfängnisverhütung bezeichnete er als „Verrat“. Erdogan ist Vater zweier Mädchen und zweier Jungen. Er setzt sich für ein restriktives Abtreibungsrecht und gegen den Gebrauch der ‚Pille danach‘ ein.

Erdogan äußerte sich in einer Bildungsstiftung. Der Präsident ist strenggläubiger Muslim und sorgt häufig mit umstrittenen öffentlichen Kommentaren für Auseinandersetzungen. So hat Erdogan in der Vergangenheit Frauengruppen verärgert, indem er erklärte, Frauen und Männer seien nicht gleich.

Starkes Bevölkerungswachstum

Außerdem forderte er Frauen auf, mindestens drei Kinder zu gebären. Für Aufsehen sorgte der türkische Staatschef auch mit einem Versuch, Abtreibung und Ehebruch gesetzlich zu verbieten.

Die Türkei verzeichnet ein starkes Bevölkerungswachstum bei derzeit schätzungsweise 79 Millionen Einwohnern.