Ausschuss stuft Schulden als „illegal“ ein

Ausschuss stuft Schulden als „illegal“ ein
(dpa)

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"Griechenland muss dieses Geld nicht zurückzahlen", stellte ein Parlamentsausschuss in Athen fest – und gießt damit weiteres Öl ins Feuer.

Ein von der griechischen Parlamentspräsidentin Zoe Konstantopoulou einberufener Parlamentsausschuss hat den Schuldenberg des Landes für „illegal“ erklärt. Die Schulden von rund 320 Milliarden Euro sollten aus diesem Grund nicht bezahlt werden, hieß es aus dem Parlament.

Griechenland sei Opfer eines „Angriffsplans“ des Internationalen Währungsfonds (IWF), der EU und der Europäischen Zentralbank (EZB) geworden. Ziel sei es gewesen, die Schulden Griechenlands „vom privaten auf den staatlichen Bereich zu übertragen“, sagte die Parlamentspräsidentin.

DSK

Laut Konstantopoulou ist die Prüfung erst in ihrer „ersten Phase“. Es sei angedacht, auch den früheren Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, oder den ehemaligen IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn um eine Stellungnahme zu bitten.

„Wir setzen die Untersuchungen fort. Dies sind die vorläufigen Ergebnisse“, erklärte die Linkspolitikerin weiter. Das Volk wolle die Gründe erfahren, die zu seiner „Verelendung“ geführt hätten.

Sondergipfel

Nach übereinstimmenden Einschätzungen von Rechtsexperten sind die Befunde des Parlamentsausschusses juristisch nicht von Belang. Insider vermuten jedoch, dass einige Kreise der griechischen Links-Rechts-Regierung Pläne schmieden, vor dem Europäischen Gerichtshof zu klagen.

Griechenland verhandelt seit Monaten mit seinen internationalen Geldgebern über die Bedingungen für die Auszahlung ausstehender Finanzhilfen von 7,2 Milliarden Euro. Für Montag wurde ein Sondergipfel der Währungsunion einberufen, nachdem die Gespräche bisher keinen Durchbruch gebracht haben.

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