Aufregung um Corinne Cahen Aussage

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LUXEMBURG - Portugiesische Zeitungen sorgen sich in den vergangenen Tagen über ein Portugiesisch-Verbot, das die Luxemburger Familienministerin Corinne Cahen befürworten soll.

Familien- und Integrationsministerin Corinne Cahen (DP) soll einen konkreten Fall von „Portugiesisch-Verbot“ gutgeheißen haben. Gleich mehrere portugiesische Zeitungen berichten darüber. Dies beunruhigt nicht nur die portugiesische Gemeinschaft in Luxemburg.

Ein Klassenlehrer soll auf einer 7. Klasse im Sekundarunterricht den Schülern verboten haben, im Klassenzimmer Portugiesisch zu sprechen. Luxemburgisch sei Pflicht. 14 der 20 Schüler seien Portugiesen. Corinne Cahen habe diesen Facebook-Post kommentiert: „Richtige Entscheidung vom Klassenlehrer.“

Unter anderem hatte der Luxemburger Sender für die portugiesische Gemeinschaft, Radio Latina, darüber berichtet. Portugiesische Medien griffen das Thema auf, darunter „Diario de Noticias“, „Correiro da manha“, „TVI24“, „Jornali“ oder auch „Jornal de Noticias“.

Portugiesisch verboten

Aber nicht nur im Sekundarunterricht, auch in verschiedenen Kindertagesstätten, Schulen und Freizeitateliers in Luxemburg herrsche ein Portugiesisch-Verbot, berichten portugiesische Medien. In einem Kinderhort in Esch/Alzette dürfen sich zwei Betreuerinnen untereinander nicht auf portugiesisch unterhalten, berichtet die Webseite ionline.pt. Das Verbot sei eine Hausregel. Nur der Gebrauch von Luxemburgisch, Französisch und Deutsch – die drei Landessprachen – sei erlaubt.

Doch ein Portugiesisch-Verbot passt nicht so recht in das neue Konzept der Regierung, die Mehrsprachigkeit zu fördern. Ab September 2016 sollen Kinder im Alter von 1 bis 3 Jahren eine Gratis-Sprachförderung erhalten. Im Sinne der Mehrsprachigkeit in Luxemburg. Familienministerin Corinne Cahen war vorerst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

In den sozialen Netzwerken erhitzen sich die Gemüter. Manche sollen, so ein User, die DP sogar mit dem rechtsextremen „Front National“ aus Frankreich vergleichen.