Anonymous hackt FBI-Telefonkonferenz

Anonymous hackt FBI-Telefonkonferenz
(dpa)

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Eine Hackergruppe hat offenbar eine vertrauliche Telefonkonferenz zwischen Scotland Yard und der US-Ermittlungsbehörde FBI abgehört und jetzt veröffentlicht.

Die Gruppe Anonymous veröffentlichte am Freitag den rund 15-minütigen Mitschnitt, in dem es um die Bekämpfung der lose vernetzten weltweit operierenden Hackergruppe geht. Das Gespräch soll am 17. Januar aufgenommen worden sein. Die Authentizität des Gesprächs konnte noch nicht verifiziert werden.

Anonymus hatte bei der veröffentlichten Version Namen mit Piepsern überlagert. Nach Angaben der Hacker hatte Anonymous das Zugangspasswort in einer E-Mail an einen FBI-Agenten abgefangen.

Breite Bewegung

Hinter dem Namen Anonymous steckt nicht eine einzelne, fest organisierte Hackergruppe, sondern eine breit angelegte Bewegung. Ihre Mitglieder setzen sich ein für den freien Datenfluss, Redefreiheit und gegen Zensur. Unter dem Decknamen starteten Aktivisten beispielsweise Hackerangriffe auf die Online-Auftritte amerikanischer Banken und Kreditaktenfirmen, die sich geweigert hatten, Spenden für den Wikileaks-Gründer Julian Assange weiterzuleiten.

Anonymous-Aktivisten liefern sich seit Jahren eine Auseinandersetzung mit Scientology, nachdem die umstrittene Organisation versucht hatte, ein YouTube-Video mit dem Scientology-Mitglied Tom Cruise aus dem Netz zu verbannen.

Eine Maske

Im Kontext des „arabischen Frühlings“ griffen Hacker unter dem Decknamen Anonymous Websites von staatlichen Einrichtungen in Tunesien, Iran und Syrien an.

In der Öffentlichkeit treten Aktivisten, die sich selbst als Anonymous-Mitglieder bezeichnen, häufig mit einer Guy-Fawkes-Maske als Erkennungszeichen – aber auch zur Vermummung – auf. Fawkes war ein Offizier, der 1605 versuchte, das englische Parlament in London in die Luft zu sprengen, um König Jakob I. zu töten.