Nationaler Gedenktag an die Resistenz

Nationaler Gedenktag an die Resistenz
(Tageblatt/André Feller)

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LUXEMBURG –1997 feierte die "Lëtzebuerger Resistenz" zum ersten Mal den nationalen Gedenktag der Resistenz. So auch am Sonntag mit der sogenannten "Hinzerter Mass".

Am Sonntag erinnerte sich Luxemburg in Anwesenheit von Laurent Mosar, Luc Frieden, Colette Mart und den Vertreter der Glaubensgemeinschaften an alle Nazi-Opfer, welche in Konzentrationslagern, Gefängnissen und Umsiedlungslager ihr Leben fürs Land ließen. Besonders wurde an die 23 luxemburgische Resistenzler und Streikopfer gedacht, die am 25. Februar 1944 in Hinzert von den Nazis hingerichtet wurden.

Nach einer Gedenkmesse in der „Glacis Kapell“ führte ein Umzug angeführt von der Militärmusik von der Kirche zur Gedenkzeremonie am Hinzerter Kreuz. Die beiden Schülerinnen Jessica und Marcia des Lycée Nic. Biever aus Düdelingen richteten hier ihre Worte an die Anwesenden. Nachdem sich die Schulklassen ausführlich mit dem Thema beschäftigten, bei einem Besuch im KZ und durch die Mitarbeit an einer Ausstellung im Escher Resistenzmuseum, teilten die Schüler ihre Gedanken und Emotionen über die grausame Vergangenheit.

Schüler hinterfragen

Die beiden Schülerinnen stellten sich u.a. die Frage „Können wir zum Hass erzogen werden, ohne jemals ‚geweckt‘ zu werden und naiv alles hinzunehmen? Wie konnten die Nazis ihre Menschlichkeit verlieren? Wären wir auch dazu fähig? Steckt der Verbrecher schon von Geburt an in uns?“

Der Besuch des ehemaligen KZ’s war für die Schülerinnen schwer ertragbar: „Ech hunn den Besuch vum ehemolegen KZ net gepackt. Wéi ech dat alles gesinn hunn, dunn ass et guer net méi gaang! Et ass net esou einfach fir ze beschreiwen, wat ech do alles gefillt hun. Dee Moment huet et mir esou wéi gedoen fir all déi Menschen“, so eine der Schülerinnen.

Die Vergangenhein nicht vergessen

Albert Hansen, Präsident des CDSR erinnerte in seiner Ansprache an die Einführung dieses Gedenktages, die erst lange nach Kriegsende stattfand. An den historischen Geschehnissen kann man nichts mehr ändern, aber heute und in der Zukunft. Umso wichtiger ist es das Wissen und das Erlebte an junge Menschen weiter zu vermitteln.

Die beiden Schülerinnen stellvertretend für ihre Klassenkameraden sind auch dieser Meinung: „Die Geschichte zeigt uns immer wieder unsere vergangenen Fehler. Darum ist es wichtig die Vergangenheit so gut es geht zu erhalten, und frühere Generationen in unseren Herzen zu tragen und für sie die Zukunft besser zu machen. Jeder sollte wissen wie es damals war und die Augen nicht davor verschließen.“