Frankreich liefert Ex-Machthaber Noriega aus

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Frankreich hat Panamas früheren Machthaber Manuel Noriega an sein Heimatland ausgeliefert. In den 80er Jahren führte Noriega das Land mit eiserner Hand.

Frankreich hat Panamas Ex-Diktator Manuel Noriega nach mehr als 20 Jahren in ausländischen Gefängnissen an seine Heimat ausgeliefert. Wie französische Radiosender berichteten, verlies der 77-Jährige am Sonntagmorgen über den Flughafen Paris Orly das Land. Eine Maschine der spanischen Fluggesellschaft Iberia sollte Noriega über Madrid nach Panama bringen.

Noriega wurde in Paris in ein Flugzeug der spanischen Fluglinie Iberia gesetzt. (Foto: Reuters)

Auf Bitten Panamas hatte der Pariser Berufungsgerichtshof Ende November Noriegas Überstellung an die Justizbehörden in seiner Heimat zugestimmt. Panamas Präsident Ricardo Martinelli sagte damals, Noriega werde sofort nach seiner Ankunft in Haft genommen. „Der General hat einen großen Teil seiner Schuld abgebüßt. Aber es gibt hier immer noch viele Menschen, die ihm nicht vergeben wollen.“

Ananasgesicht

Der wegen seiner Pockennarben „Ananasgesicht“ genannte Ex-Diktator war in Frankreich im vergangenen Jahr wegen Geldwäsche zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der frühere General in den 1980er Jahren Drogengelder nach Frankreich schleuste und in teure Immobilien investierte. Der von einem Schlaganfall geschwächte Noriega selbst beteuerte in dem Prozess stets seine Unschuld.

Erst im April 2010 war er von den USA an Frankreich überstellt worden. Dort hatte der Ex-General bereits rund 20 Jahre im Gefängnis gesessen – unter anderem wegen Rauschgifthandels. In Panama war Noriega in den 90er Jahren in Abwesenheit wegen der Ermordung von Oppositionellen zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden.