Eine Anuschka erobert Luxemburg

Eine Anuschka erobert Luxemburg
(Robert Spirinelli)

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Die Antonov-2 gehört zu den Fliegern, welche Luftfahrtgeschichte schrieben. Eine ist derzeit in Luxemburg.

Die Antonov-2 spielte eine wesentliche Rolle in der sowjetischen Zivil- und Militärluftfahrt und kam in allen erdenklichen Gebieten bis hin zur Arktis zum Einsatz. Der Prototyp einer An-2 flog erstmals am 31. August 1947 und die Serienproduktion erfolgte im Flugzeugwerk Kiew. Ab 1960 wurde die Fertigung aus der Sowjetunion nach Polen verlagert, wo sie bei PZL in Mielec unter der Bezeichnung WSK An-2 fortgesetzt wurde.

Gewinnspiel
Tageblatt Aero und die Antonov-An-2-Crew laden Sie zu unserem Super-Gewinnspiel ein, heißen Sie willkommen an Bord der Annuschka und wünschen ein unvergessliches Flugerlebnis ab dem Flughafen Föhren bei Trier.

Spielen Sie mit uns und erfüllen Sie sich diesen Traumflug, denn unter allen Teilnehmern verlosen wir 2 Erlebnisflüge (Gültigkeitsdauer: 1 Jahr) bei eigener Anreise und in Absprache mit den An-2-Verantwortlichen.

Senden Sie hierfür bis zum 4. Mai 2015 eine oder mehrere SMS (1 €/SMS + Gebühren) an die Nummer 64646 mit dem Stichwort AN2 + vollständigem Namen + Adresse.

Die Gewinner werden telefonisch kontaktiert und die Namen im Tageblatt auf der Aero-Seite veröffentlicht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Ihr offizieller NATO-Codename ist „Colt“, doch die Russen nannten sie liebevoll Annuschka oder Anni. Ihr Erbauer Oleg Antonow wurde sogar mit höchsten sowjetischen Orden für seine Arbeit ausgezeichnet.

AN-2 Lëtzebuerg

Die Antonov-2 kennt man in unseren Gegenden eher von Flugshows, wo sie immer wieder ein gern gesehener Gast ist, und der Klang ihres Sternmotors ist für Luftfahrt-Enthusiasten Musik vom Feinsten. Es war auch die fieberhafte Suche nach einem Sternmotor, die Chris Vannieuwenhuyse und Henri Reiter zu der An-2 nach Südfrankreich führte, wo sie die weiß gestrichene Annuschka auf einem Flugfeld in einem desolaten Zustand antrafen, wo das historische Flugzeug regungslos zum Unterschlupf für Hornissen und sonstiges Ungeziefer verkam.

In diesem Augenblick ahnten die beiden wohl nicht, wie viel Zeit und Arbeit ihnen bevorstand, um diese An-2 wieder flott, geschweige denn ans Fliegen zu kriegen. Mit tatkräftiger Unterstützung des Vereins „AN-2 Lëtzebuerg“ (Link), privaten Geldgebern und Sponsoren wurde dieser Traum dann aber wahr und seit Mitte März ist der größte einmotorige Doppeldecker der Welt auf dem Flughafen Findel stationiert und im Luxemburger Luftraum unterwegs.
Hinter dem Ganzen steckt aber jede Menge Arbeit und eine komplette Instandsetzung bei der Fertigungsstätte für Antonov-An-2-Maschinen in Miroslawice in Polen war unumgänglich.

Rundflüge über Luxemburg

„Großen Wert legten wir darauf, dass die Maschine möglichst originalgetreu aussieht“, erklärt Chris Vannieuwenhuyse. Das Resultat lässt sich zeigen und die Besucher können sich an diesem Wochenende (2. und 3. Mai) am Tag der Offenen Tür auf Findel, wo der Doppeldecker zu sehen ist, selbst hiervon überzeugen. Zwar wird die An-2 nicht fliegen, aber für jede Mange Informationen und Mitfluggelegenheiten stehen die Klubmitglieder von AN-2 Lëtzebuerg gerne zur Verfügung.

Mitfluggelegenheiten bieten sich ab Ende Mai vom Flughafen Föhren bei Trier, wo die An-2 bis Oktober stationiert wird. Nach Vereinbarung mit den Verantwortlichen werden jeweils Rundflüge über Luxemburg oder das Moseltal von verschiedener Flugdauer angeboten. „Ganz umsonst können wir solche Flüge nicht anbieten“, erläutert Chris Vannieuwenhuyse, „denn die Instandhaltung einer solchen historischen Maschine ist komplexer, als man denkt. Allein der Motor, der nach 1.000 Flugstunden komplett überholt werden muss, schlägt mit 40.000 Euro zu Buche.“

Besonderes Event

In der Tat, alles, was am Flugzeug historisch aussehen mag, ist in Wirklichkeit neuwertig und vor allem funktionell. Beim Umlegen eines jeden der zahlreichen Cockpitschalter tut sich so manches. Die Treibstoffleitungen usw. müssen alle fünf Jahre erneuert werden, denn auch ein historisches Flugzeug wie die An-2 unterliegt den hohen Sicherheitsstandards, welche von den Luftfahrtbehörden verlangt werden.

Die luxemburgische An-2 mit polnischer Kennung SP-AOO nimmt aber auch an Events wie zum Beispiel dem Antonow-Treffen vom 13. bis 15. August in Trier-Föhren teil, wo sich so manche „Artgenossen“ einfinden werden.
Zu einem ganz besonderen Event startet die An-2 am 4. Juni, und zwar von Luxemburg aus zum D-Day in die Normandie. Interessierte, die mitfliegen möchten, sollten sich allerdings schnellstmöglich anmelden, denn die Plätze sind begrenzt.