Cattenom strahlt nicht mit guter Kommunikation

Cattenom strahlt nicht mit guter Kommunikation
(Olivier Nassimbeni)

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Nach einem Fehlalarm im AKW Cattenom am Montag, in dessen Verlauf ein Teil der Atomzentrale evakuiert werden musste, drängen sich für die Fraktion der Grünen im Parlament eine Reihe von Fragen auf.

Im Rahmen einer parlamentarischen Anfrage forderten die Abgeordneten Josée Lorsché und Henri Kox von der zuständigen Umweltministerin Carole Dieschbourg Details über das Ereignis.

So wollten die Abgeordneten wissen, ob die Luxemburger Behörden sofort über den Vorfall informiert worden seien. Der Ministerin zufolge wurde die „Division de la radioprotection“ am frühen Nachmittag des 26. September telefonisch von einem Kommunikationsbeauftragten des AKW über den Vorfall informiert.

Ein Sensor schlug Alarm

Zum Alarm selbst erklärte die Ministerin, am Ausgang der Reaktorzone – dort, wo die Mitarbeiter beim Verlassen auf radioaktive Kontamination geprüft werden -, sei ein Sensor ausgelöst worden. Die Prozeduren sehen in einem solchen Fall eine Evakuierung des betroffenen Bereiches vor. 12 Personen seien evakuiert worden. Der medizinische Dienst habe vor Ort bei niemandem eine radioaktive Kontamination festgestellt.

Ferner wollten die Abgeortneten erfahren, ob es normal sei, dass die Verantwortlichen mehr als einen halben Tag gezögert haben, um zu bestätigen, dass es sich um einen Fehlalarm gehandelt hat. Die Ministerin schreibt in ihrer Antwort dazu, dass die betroffenen Mitarbeiter um 17.00 Uhr ihre Arbeit wieder aufgenommen hätten, nachdem alle Systeme genauestens geprüft worden seien. Der betroffene Sensor sei ausgetauscht worden.

Keine Mitteilung

Die Abgeordneten fragten weiter, ob nicht eine Verbesserung der Kommunikation des AKW angebracht sei. In einem solchen Fall sei vorgeschrieben, dass die Luxemburger Behörden schnellstens telefonisch informiert werden. Falls der Betreiber EDF oder die französische Atomaufsicht ASN in der Folge eine Pressemitteilung veröffentlichen, müssen sie diese auch an die luxemburgischen Behörden schicken. In diesem Fall habe das AKW aber keine Pressemitteilung verschickt, erörtert die Ministerin.

Die Luxemburger Behörden hätten vom Direktor der Anlage bereits eine aktivere Kommunikation gefordert, so die Ministerin. Auch wenn es in diesem Fall nicht zu Schlimmerem gekommen sei, so die Ministerin weiter, hätte die teilweise Evakuierung Angst bei der Bevölkerung geschürt.

Die Regierung werde ihren Unmut über die verspätete Kommunikation des Betreibers im Rahmen der „Commission mixte franco-luxembourgeoise de sécurité nucléaire“ zum Ausdruck bringen, versprach die Ministerin.