28 Tote bei Anschlag auf koptische Christen

28 Tote bei Anschlag auf koptische Christen
(AFP)

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Bei einem Angriff auf koptische Christen in Ägypten sind am Freitag offiziellen Angaben zufolge 28 Menschen getötet worden.

Bewaffnete haben in Ägypten einen Bus mit koptischen Christen angegriffen und mindestens 28 Menschen getötet. 25 weitere Personen seien verletzt worden, teilte das ägyptische Gesundheitsministerium am Freitag mit. Die Opfer seien auf dem Weg zum St.-Samuel-Kloster im Gouvernement Al-Minja rund 220 Kilometer südlich der Hauptstadt Kairo gewesen, als sie auf einer Straße von mehreren Angreifern attackiert worden seien.

Es habe sich laut Augenzeugenberichten um acht bis zehn Attentäter in Militäruniformen gehandelt, erklärte das Ministerium. Die Verantwortung für den Anschlag übernahm zunächst niemand. Die Attacke ereignete sich am Vortag des heiligen muslimischen Fastenmonats Ramadan.

Viele Tote durch Anschläge

Am Palmsonntag Anfang April waren bei Anschlägen auf koptische Kirchen in den ägyptischen Städten Alexandria und Tanta mindestens 45 Menschen ums Leben gekommen. Der koptische Patriarch Tawadros II. hatte zum Tatzeitpunkt in Alexandria einen Gottesdienst geleitet, blieb aber unverletzt. Im Dezember hatte ein Selbstmordattentäter in einer Kirche in Kairo weitere 30 Menschen getötet.

Der ägyptische IS-Ableger, der sich zu dem Doppelanschlag und dem Angriff auf die Kairoer Kirche bekannt hatte, hatte Anfang Mai mit weiteren Attacken auf Christen gedroht. Muslimen wurde geraten, sich von christlichen Versammlungen und westlichen Botschaften fernzuhalten.

Ägyptens Kopten bilden die größte christliche Gemeinde des Nahen Ostens. Der koptisch-orthodoxen Kirche gehören rund zehn Prozent der 92 Millionen Ägypter an. Sie haben wiederholt auf Diskriminierung und Angriffe von islamistischen Extremisten hingewiesen.