5,5 Millionen Entschädigung für Kanadier

5,5 Millionen Entschädigung für Kanadier
(Hmontaigu)

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Ein kanadisches Gericht hat einem 69-Jährigen umgerechnet 5,5 Millionen Euro Entschädigung zugesprochen, weil er 27 Jahre unschuldig im Gefängnis saß.

Der Prozess im Jahr 1983 wegen angeblicher Sexualvergehen habe das Recht des Angeklagten auf ein faires Verfahren klar verletzt, urteilte der Richter in der Provinz British Columbia am Mittwoch (Ortszeit). Wären bei der damaligen Verhandlung alle Beweismittel mit der gebotenen Sorgfalt ausgewertet worden, „dann wäre er wahrscheinlich schon 1983 freigesprochen worden“.

Der Verurteilte Ivan Henry war erst 2010 nach jahrelangem Kampf für unschuldig erklärt und freigelassen worden. Ihm war vorgeworfen worden, 1981 und 1982 acht Frauen sexuell attackiert zu haben. Er selbst hatte dies immer bestritten. Verurteilt wurde er schließlich auf Grundlage der Aussage eines Augenzeugen.

Der Richter in British Columbia kritisierte nun, dass damals weder Fingerabdrücke noch andere mögliche Beweisstücke berücksichtigt worden seien. Zudem habe sich das Gericht damals nicht ausreichend der Frage gewidmet, ob ein anderer Täter für die Angriffe in Frage käme.