Intrigen einer Banker-Familie

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In Zeiten von Lux Leaks scheint Schiller aktueller denn je. Die Adaption von "Die Räuber" schildert die Intrigen in einer Luxemburger Bankerfamilie. Maximilian Schell spielt darin seine letzte Filmrolle.

Maximilian Schell als Mr. Escher in einer Szene des Kinofilms „Die Räuber“. (dpa)

Die Geschichte hat aktuelle Brisanz. In „Die Räuber“ erzählen die Regisseure Pol Cruchten und Frank Hoffmann die Geschichte einer Luxemburger Bankerfamilie, die durch die eigenen Intrigen und Lügen zu zerbrechen droht. In dem Krimi-Drama ist der 2014 gestorbene österreichische Schauspieler Maximilian Schell – als Patriarch der Familie – in seiner letzten Filmrolle zu sehen.

Im Mittelpunkt steht Karl Escher (Éric Caravaca). Drei Jahre saß er unschuldig im Gefängnis, um das Familienoberhaupt gegen Verfolgung wegen Vorwürfen der Urkundenfälschung und Untreue zu schützen. Er findet heraus, dass die Bank mit einem Institut fusioniert hat, das von einem noch schlimmeren Finanzhai geführt wird, und dass sein Bruder hinter den Machenschaften steckt. Karl will sich rechen und schließt sich einer Gruppe von Räubern an.

„Mit Moral und Zeigefinger“

Karl kenne die Finanzwelt und die Welt des schweren Verbrechens, „in der keine einzige Figur unschuldig handelt“, schreiben die beiden Luxemburger Regisseure. Daher gebe es auch kein tragisches Ende – wie bei Friedrich Schiller – „mit Moral und Zeigefinger“.
Ansonsten sind die Parallelen zu Schillers Familien-Drama, das vor über 200 Jahren entstand, unverkennbar. Für die Kinoleinwand wollten Cruchten und Hoffmann eine Übertragung in die moderne Welt finden. Herausgekommen ist ein europäischer Kimi.

Neben dem Österreicher Schell spielen der Deutsche Wolfram Koch sowie die Franzosen Caravaca, Robinson Stévenin und Isild Le Besco die Hauptrollen. Die Produktion ist luxemburgisch-deutsch-belgisch, wobei ZDF/ARTE mit von der Partie war.