Maßgeschneiderte Kinderbetreuung

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„Crèche“ oder Tageseltern: Für welche Form der Kinderbetreuung sich eine Familie entscheidet, hängt von vielen Faktoren ab. Nach Änderungen an den Kriterien für den Betrieb von Kinderkrippen hat das Parlament am Dienstag auch eine Reform der sogenannten „assistance parentale“ beschlossen. Die Reform bleibt allerdings umstritten.

Die aktuelle Gesetzgebung über Tageseltern geht auf das Jahr 2007 zurück, erinnert Gilles Baum (DP). Waren es damals eine Handvoll Personen, vor allem Frauen, die sich als Tagesmütter betätigten, so gibt es heute etwas über 700 Tageseltern. Zeit demnach, sich ernsthafter mit dem Thema zu beschäftigen – und die Standards weitgehend an die der „Crèches“ anzupassen, unterstreicht der Berichterstatter zu dem Gesetz.

Unterschiedliche Förderung?

Es sei zum Wohl des Kindes, wenn jetzt Mindestanforderungen betreffend die Qualifikation der Tageseltern, die Betreuung und die Ausgestaltung der Räumlichkeiten festgeschrieben werden, betont Baum. Bis zu diesem Punkt herrscht noch ein gewisser Konsens. Deutliche Kritik kommt danach allerdings von der CSV.

Beide Modelle seien komplementär, findet Françoise Hetto. Die staatliche Förderung aber favorisiere die Kinderkrippen. Und das in einem Maße, dass die Existenz von Tageseltern infrage gestellt werde. Zum einen sei die staatliche Förderung niedriger (3,76 bis 4,25 Euro/Kind gegenüber 6 Euro/Kind rechnet sie vor), zum andern würden Tageseltern auch nicht integral unter das System der Dienstleistungs-Schecks fallen. Kritik, die Minister Claude Meisch (DP) nicht gelten lässt.

Wieder Diskussionen um die Sprache

Die Rechnung könne man so nicht machen, kontert er. Schließlich müsse eine Kinderkrippe ganz andere Summen in die Struktur investieren als eine Person, die bei sich zu Hause maximal fünf Kinder gleichzeitig betreut. (Wobei eine Person maximal zwölf Betreuungskontrakte abschließen darf.) Eine weitere Kritik kommt von Fernand Kartheiser (ADR). Er stößt sich an der Sprachenregelung. Um das „agrément“ des Ministeriums zu erhalten, genügt es, eine der offiziellen Sprachen zu beherrschen. „Wobei das noch nicht einmal Luxemburgisch sein muss“, klagt er. Und weist auf einen Widerspruch zum Prinzip der multilingualen Betreuung hin, die eben erst in den „Crèches“ eingeführt wurde.

So eins zu eins könne man das nicht vergleichen, verteidigt Claude Adam („déi gréng“) den Unterschied, noch bevor der Minister selbst reagieren kann. Tageseltern, Tagesmutter, das sei eine kleine Struktur und es sei „sogar Quatsch, wenn die gleiche Person die Kinder abwechselnd in zwei Sprachen betreuen würde“. Das Gesetz wurde am Ende mit den 32 Stimmen der Koalitionsparteien angenommen. Dies bei 25 Enthaltungen und drei Gegenstimmen.

Aus für „préretraite solidarité“

Neben den Tageseltern war ein weiterer Punkt der Chamber-Tagesordnung am Dienstag die „préretraite solidarité“. Sie war in den 1970er Jahren geschaffen worden, um auf dem Höhepunkt der Stahlkrise mitzuhelfen, die Arbeitslosigkeit in den Griff zu bekommen. Doch ein wirklicher Erfolg war sie nie: Prompt wurde die „préretraite solidarité“ am Dienstag abgeschafft. Ziel der Maßnahme war es, dass ein Arbeitgeber im Konsens mit einem Arbeitnehmer diesen frühzeitig in den Ruhestand entlassen konnte, wenn er gleichzeitig einen jungen Arbeitslosen einstellte. Das Prinzip funktionierte nie wirklich. Pro Jahr gab es etwa 150 solcher Frühpensionierungen („die hatten Glück“, dixit Minister Nicolas Schmit). Dies bei rund 500 Frühpensionierungen insgesamt.

Der Zugang zu diesen „préretraite ajustement“ und „préretraite progessive“ wird gleichzeitig mit der Abschaffung der „préretraite ajustement“ nun erweitert. Damit kommt der Gesetzgeber insbesondere Schichtarbeitern und Beschäftigten in besonders schweren Berufen entgegen. Arbeitsminister Nicolas Schmit war es in der Debatte vor allem wichtig, zu unterstreichen, dass die Reform nichts mit der „pension anticipée“ zu tun hat, die jeder Beschäftigte mit 57 Jahren beantragen kann, wenn er 40 Versicherungsjahre nachweisen kann. Jährlich steigen rund 4.400 Beschäftigte über diesen Weg aus dem Job aus.

L.Marx
15. November 2017 - 20.50

Ganz einfach: Well eng CSV-Ministesch et 2007  net fir néideg gehaal hat, esou eppes als Konditioun fir en Agreement an  d'Gesetz dranzeschreiwen

Lisa
15. November 2017 - 12.08

wéi wir et mol mat Dagesbetreiung vun den Elteren/ Famill? eis aarme Kanner....gi just nach vun A op B gereecht an hu mat 4 Joer schon en 12- Stonnen- Dag...traureg

Jerry
15. November 2017 - 11.54

Warum enthält die CSV sich anstatt gegen das Gesetz zu stimmen wenn sie es nicht gut finden? Die Antwort ist einfach: Sie enthalten sich um jetzt sagen zu können sie hätten nicht dafür gestimmt. Später wenn sie wieder in der Regierung sind, werden sie das Gesetz 1 zu 1 umsetzen weil sie 1. der Meinung sind dass es gut ist und 2. selbst absolut gar keine eigenen Ideen oder Alternativen haben und dann wenn sie in der Regierung sind rechtfertigen sie sich indem sie behaupten sie hätten ja nicht gegen das Gesetz gestimmt. Das ist Opportunismus und Hypokrisie höchsten Masses und leider fallen viele Wähler auf diese populistischen Opportunisten der CSV rein.

anne
15. November 2017 - 7.45

Leider gin et och Daagesmammen dei këng vun onsen 3 Sprochen kënnen an awer en agrément kruten weih as daat dann mëiglech????