Erzbischof: „Luc Frieden hat mein Vertrauen“

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In einem Interview mit dem Fernsehsender RTL ist der luxemburgische Erzbischof Jean-Claude Hollerich am Sonntag auf die Kündigung des ehemaligen Wort-Chefredakteur Jean-Lou Siweck eingegangen.

„Es ist nicht der Aktionär, der einem Vorstand vorschreibt, was er zu tun hat“, so der Erzbischof. Er sei aber über die Entscheidung informiert worden und könne sie mittragen. „Ich fand nicht alles schlecht“, so Hollerich über Siwecks Arbeit. Es habe allerdings zahlreiche Klagen von Menschen aus der Kirche gegeben. Sie hätten sich im Luxemburger Wort nicht mehr wiedergefunden.

„Ein intelligenter Mensch“

Zum Präsidenten des Verwaltungsrates meinte er: „Luc Frieden hat mein vollstes Vertrauen“. Der Erzbischof spricht von einem intelligenten Menschen, der „die richtige Entscheidung“ getroffen hat. Zu Friedens Aussage über die Mitte-Rechts-Positionierung des Worts wollte Hollerich keinen Kommentar abgeben: „Ich bin nicht Mitte rechts und nicht Mitte links“. Er habe zwar privat eine eigene Meinung, doch die Katholiken in Luxemburg seien mündig genug, ihre eigene Entscheidung  zu treffen.

Ende September war bekannt geworden, dass der damalige Chefredakteur Jean-Lou Siweck das Luxemburger Wort verlässt. Es habe einen Streit mit dem Verwaltungsrat über die politische Linie der Zeitung gegeben. Frieden soll laut übereinstimmenden Medienberichten vor versammelter Mannschaft gesagt haben, dass das Wort zu einer Jedermanns-Zeitung geworden sei. Die Zeitung müsse sich wieder „Mitte-rechts“ positionieren.

Keinstein
4. November 2017 - 9.29

wer hat schon soviel Zeit um eine Tageszeitung von 80 Seiten zu lesen?Vieleicht nur ein Priester?

J.C. KEMP
2. November 2017 - 13.00

Besser ist, das Abo abbestellen und Heirats-, Geburts- und Todesanzeigen (der gefühlte Hauptgrund zum Kauf des Blattes) anderswo aufzugeben.

Epikur
30. Oktober 2017 - 9.41

Mit der Trennung vom Staat hatte die Kirche die Gelegenheit, eine kleine, aber ehrliche Glaubensgemeinschaft zu werden. Wenn der Bischof einem Machtmenschen vertraut, erreicht er das Gegenteil. Sowohl Wort wie Bistum werden so rückwärtsgerichtet, dass nur noch eine erzkonservative Minderheit die beiden ernst nehmen wird. Wenn die CSV diese Linie übernimmt, wird sie das Land gesellschaftspolitisch gegen die Wand fahren. Ich hoffe, die CSV wird eine "Realpolitik" betreiben, wenn sie nächstes Jahr wieder an die Macht kommt; immerhin scheint der Machtmensch Frieden beim realistischeren Flügel der CSV in Ungnade gefallen zu sein. Ich war immer der Meinung, dem Bischof sei Glauben wichtiger als Macht. Das Vertrauen in Frieden zeugt vom Gegenteil. Oder hat der Bischof, der sein Leben in Japan verbrachte und nicht unbedingt mit Einzelheiten der Luxemburger Politik vertraut ist, sich überrumpeln lassen?

Carl Hobichen
30. Oktober 2017 - 7.24

Do hat ech mech schons sou iwwert déi nei Weltoppenheet vum « Wort » gefreet a dann soll dat erem alles verluer goen? Mir sollten ons mat vill kritischen Kommentären a Lieserbréiwer beim « Wort » dogéint stäipen.

Serenissima
29. Oktober 2017 - 23.00

Eine jede Zeitung hat sogenannte redaktionelle Richtlinien; das gute alte Wort war wohl ein bisschen zu liberal geworden...abgewichen von der kirchlichen Soziallehre...das Wort ist eben keine freie Zeitung sonder das Parteiorgan der CSV Partei und der Kirche....nicht eine unabhängige Zeitung mit unabhängigen Journalisten...

Werner
29. Oktober 2017 - 21.46

Ee reaktionäre schwaarze Mupp traut engem anere reaktionäre schwaarze Mupp. Wien hätt dat geduecht. Mécht näischt, d'Wort ass awer esou gutt wéi faillite, si sinn am Gaang dem Bistum seng Suen ze verbrenne wéi wann et Stréi wier.

Jacques Zeyen ( Ardèche )
29. Oktober 2017 - 21.22

"Klagen von Menschen aus der Kirche." - Also ihr Menschen,die ihr nichts mit der Kirche zu tun haben wollt. Wort der Wahrheit abbestellen. Auf welchem Flügel positioniert sich eigentlich ein Jesuit? Nicht links,nicht rechts..? Aus Erfahrung sind sie überall,mischen mit im Hintergrund. Gib mir das Kind,ich geb dir den Mann. " Es ist nicht der Aktionär der einem Vorstand vorschreibt was er zu tun hat?" - Das ist mir neu. Dann habe ich etwas nicht verstanden. "Luc Frieden hat mein Vertrauen?"- Na ja. Wenn eine Zeitung nicht für jedermann ist, für wen dann??

Claude Oswald
29. Oktober 2017 - 20.53

Das "Wort" war endlich mal in der Mitte angekommen, und nun droht es wieder nach rechts abzudriften. Mir hat die Weltoffenheit jedenfalls besser gefallen als der stramme Rechtskurs.

Shame on you
29. Oktober 2017 - 20.36

Nur ein Mitglied des Staatsrates hat mich sehr enttäuscht , er hat tausende von Euros eingeseckelt ohne Resultat.