Nelting: „Ich bin jetzt die Nummer 1 der Welt“

Kimberly Nelting ist Weltmeisterin im Kumite. Die Luxemburgerin hat sich bei der Jugend-WM im Karate auf Teneriffa bei den U18 gegen die internationale Konkurrenz behaupten können.

Im Finale besiegte Nelting in der Kategorie -59kg die amtierende Europameisterin (-53 kg) Yvet Goranova aus Bulgarien. Es ist das beste Ergebnis eines Karatekas aus Luxemburg bei einer Jugend-WM. Für das bisherige Highlight sorgte Jenny Warling, als sie bei der Weltmeisterschaft 2011 Bronze holte. Das Tageblatt hat sich unmittelbar nach dem Finale mit der jungen Weltmeisterin unterhalten.

Tageblatt: Weltmeisterin. Wie fühlt sich das an?
Kimberly Nelting: Einfach nur überwältigend, auch wenn ich das noch nicht so richtig realisiert habe, dass ich den Titel gewonnen habe. Ich bin jetzt die Nummer 1 der Welt in meiner Kategorie, das kann ich immer noch nicht so richtig fassen. Mein Coach und ich lagen uns nach dem Sieg vor Glück in den Armen. Ich bin froh, dass ich ihn stolz machen konnte. Und ich denke, dass sich auch ein bisschen stolz auf mich sein kann. Ich bin einfach nur glücklich. Und froh, dass ich Luxemburg so würdig vertreten konnte.

Trotz einiger internationale Erfolge war mit so einem Ergebnis nicht zu rechnen. Hast du eine Erklärung dafür?
Ich bekam die Möglichkeit bei internationalen Turnieren Erfahrung zu sammeln, das war ein wichtiger Punkt. Ja, ich konnte auch Medaillen gewinnen, auch wenn es bei den großen Turnieren nicht immer geklappt hat. Aber schon bei der EM im Februar habe ich gemerkt, dass es vorangeht. Wir haben dann noch einmal hart gearbeitet, insbesondere im mentalen Bereich. Auch beim Krafttraining habe ich einige Extraschichten eingelegt. Aber vor allem im mentalen Bereich konnte ich mich verbessern und das habe ich versucht in den Kämpfen umzusetzen. Ich habe mir keinen Druck auferlegt, mich einfach auf meinen Kampf konzentriert und alles gegeben.

Wirst du den WM-Titel zukünftig in den Senior-Bereich mitnehmen können?
Der Titel wird mir sicherlich helfen. Ich konnte viel Selbstvertrauen sammeln, ich habe gesehen, dass ich gegen alle Konkurrentinnen mithalten kann. Bei der WM waren ja einige Europameisterinnen darunter. Ich werde jetzt versuchen diese Konstanz zu halten. Die Gegnerinnen werden mir ganz anders gegenübertreten. Vor allem aber darf ich mich nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Ich werde weiterhin hart arbeiten und mich verbessern. Hier bei der WM habe ich gesehen wie es geht, ich habe in jedem Kampf aus meinen Fehlern gelernt und das Positive herausgezogen. Diesen Weg muss ich beibehalten, dann kann ich auch bei den Seniorinnen Kämpfe gewinnen. Ich werde jedenfalls alles dafür geben und noch mehr trainieren.

(Marc Biwer)