Bonneweg: Notwehrsituation scheint sich zu bestätigen

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Am 11. April wurde ein 51-jähriger Niederländer bei einer Polizeikontrolle an der Ecke rue des Ardennes, rue Sigismond durch eine Kugel tödlich verletzt. Der Mann hatte bekanntlich versucht, eine Polizeiblockade zu durchbrechen. Trotz Nachrichtensperre von offizieller Seite sickert zunehmend durch, was sich genau an dem Tag zutrug.

„Gerüchte über Gerüchte“ hatten wir am 23. April an dieser Stelle getitelt. Zumal in den Tagen zuvor immer neue Augenzeugen in Erscheinung getreten waren. Augenzeugen, die gesehen haben wollen, dass bereits in der rue des Ardennes Schüsse auf den schwarzen Mercedes abgegeben worden seien, dies einige Augenblicke, bevor der Fahrer versuchte, die Polizeiblockade zu durchbrechen und dabei auf einen der Beamten zuhielt. Zudem soll ein Polizist, der den Wagen zu Fuß verfolgte, versucht haben, die Beifahrertür zu öffnen. Um ihn zu stoppen. Oder aber Augenzeugen, die gesehen haben, dass der Wagen an dem besagten Tag mehrfach um den Block fuhr.

Unseren Informationen zufolge soll sich am besagten 11. April Folgendes zugetragen haben: Der schwarze Mercedes, der mit falschen Kennzeichen ausgestattet war, war in Deutschland, genauer im Raum Bitburg, zur Fahndung ausgeschrieben. Wegen Fahrerflucht sehr wahrscheinlich nach einem Unfall. Das hatte die deutsche Polizei ihren Kollegen aus Luxemburg im Verlauf des Tages mitgeteilt. Einer Polizeipatrouille, die in der Tat in Bonneweg eine Routinekontrolle durchführte, fiel der beschädigte Wagen in der Nähe des „Foyer Ulysse“ auf. Der war nämlich dort geparkt.

Kurze Zeit später erschien auch der 51-jährige Niederländer. Dem Mann, der in der Tat in der hiesigen Drogenszene einschlägig bekannt war, gelang es, in den Wagen zu steigen und diesen von innen zu verriegeln. Die Beamten versuchten, die Wagentüren zu öffnen, um den Mann dingfest zu machen. Das misslang aber. Einer der Polizisten schlug gar mit der Dienstwaffe gegen eine der Scheiben. Die Beamten versuchten den Mann dazu zu bewegen, auszusteigen. Der aber startete scheinbar unbeeindruckt den Motor und setzte den Wagen in Bewegung.

Angeblich klare Haltezeichen

An der Ecke rue des Ardennes, rue Sigismond kam es dann kurze Zeit später zur besagten Blockade, die der Niederländer versuchte, zu durchbrechen. Er hielt dabei auf einen der Beamten zu, nachdem er den Wagen zurückgesetzt hatte. Der Beamte hatte zuvor mehrfach deutlich signalisiert, dass er aussteigen solle und zudem Haltezeichen abgegeben. Der Beamte zog seine Waffe und gab drei Schüsse aus seiner 9-mm-Heckler&Koch-Pistole ab. Eine Kugel durchschlug die Windschutzscheibe des Wagens und traf den Mann tödlich ins Herz.

Es gilt nun, die Ermittlungen der „Inspection générale de la Police“ (IGP) abzuwarten, inwieweit der Schusswaffengebrauch gerechtfertigt war oder nicht. Und ob der Beamte demnach rechtens oder anders formuliert tatsächlich in Notwehr gehandelt hat.

Noch am gleichen Tag wurde der Polizist, der die drei Schüsse abgegeben hat, bis 23 Uhr von Mitarbeitern der „Inspection générale de la Police“ (IGP) zum Vorfall befragt. Angeblich ohne Anwalt. Die Waffen der drei beteiligten Polizisten wurden zwecks Untersuchung konfisziert. Mittlerweile ist der Beamte, der die Schüsse abgegeben hat, wieder im Dienst. Er versucht, mit dem, was passiert ist, klarzukommen, heißt es weiter aus unserer Quelle. Von den beiden anderen Beamten ist einer derzeit krankgeschrieben, derweil der zweite ebenfalls wieder im Dienst ist. Unseren Informationen zufolge hat Philippe Schrantz, Generaldirektor der „Police grand-ducale“, mittlerweile auch eine Klage wegen Verleumdung und Diffamation bei der Staatsanwaltschaft eingereicht. Dies aufgrund unangemessener Reaktionen und Kommentare auf den sozialen Netzwerken.

fluppes
6. Mai 2018 - 10.51

"Unseren Informationen zufolge hat Philippe Schrantz, Generaldirektor der “Police grand-ducale”, mittlerweile auch eine Klage wegen Verleumdung und Diffamation bei der Staatsanwaltschaft eingereicht. Dies aufgrund unangemessener Reaktionen und Kommentare auf den sozialen Netzwerken." Dat wonnert ee jo nees net, mir sinn zu Lëtzebuerg, do gëtt gläich jidderee verklot well en iergendwou iergendwann eng Klengegkeet ze vill gesot huet.