Asselborn als philosophierender Reisender

Asselborn als philosophierender Reisender

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Der Sommer ist für Politiker eine gute Gelegenheit, ihrem Alltag zu entfliehen. Während die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel in Südtirol auf den Wanderpfaden unterwegs ist und der russische Präsident Wladimir Putin in den sibirischen Gewässern auf Fischfang geht, hat sich der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn wieder für eine Fahrradtour entschieden. Der laut letztem Politbarometer bei weitem beliebteste luxemburgische Politiker hatte bereits in den letzten beiden Jahren seine Reisen akribisch auf dem sozialen Netzwerk Facebook in Szene gesetzt. Auch diesmal sollen seine Fans ihm auf Schritt und Tritt folgen können.

1.300 Kilometer will er in zwölf Tagen fahren. Am Montag ging es los. „Der Plan ist einfach: vom Nordwesten Frankreichs bis in den Südosten. Über Lothringen, an den Vogesen vorbei in die Burgund. Dann in die Rhone-Alpen, um runter nach Nizza zu fahren. Schließlich in den Westen über Frejus, die Verdonschlucht bis nach Saint-Saturnin-lès-Apt in der Nähe des Mont Ventoux“, erklärt der luxemburgische Außenminister auf seiner Facebook-Seite.

Bettel bleibt unauffällig

Die Ferien auf Facebook in Szene zu setzen, ermöglicht es Politikern, sich volksnah zu geben und am eigenen Bild nach außen zu werkeln. Während Merkel durch ihr stetig gleiches Urlaubsziel Beständigkeit vermittelt, zeigt sich Putin in Sibirien als starker, sportlicher und aktiver Präsident. US-Präsident Donald Trump inszeniert sich beim Golfen als erfolgreicher Mann. Über Premierminister Xavier Bettels Urlaub ist nur wenig bekannt. In einem Interview mit dem Lëtzebuerger Journal verriet er lediglich, dass er in diesem Jahr nach Griechenland fahren würde. Bettel verzichtet aber darauf, seine freien Tage in den sozialen Medien in Szene zu setzen.

Nicht so sein Kollege Asselborn. Tägliche Updates mit Fotos und Infos über seine Erlebnisse des Tages sollen die Leser am Ball halten. In seinen Postings erzählt er über seine zurückgelegte Strecke und gibt Details über Kilometer, Geschwindigkeit und Höhenunterschiede preis. Er gibt sich aber auch als Mann von Welt, der während seiner Reise über Geschichte und Kultur sinniert. Asselborn, der philosophierende Entdecker. Am Dienstag schrieb er beispielsweise über den französischen Intellektuellen Diderot.

Die Politik ganz bei Seite lassen kann er doch nicht: „Manchmal denke ich auf meinem Fahrrad an die tausenden Unschuldigen die sich gegen die Macht der selbsternannten Autokraten auflehnen. Wie beispielsweise in der Türkei.“

Noch zwei Wochen unterwegs

„Ich bin viel unterwegs. Das Rumgerenne in meinem Job und sich die ganze Zeit zu konzentrieren, sind anstrengend“, meint Asselborn dem Tageblatt gegenüber. Seine Reise sei eine Herausforderung, die er sich selbst setzt, um abzuschalten. Seit ein paar Jahren bestreitet er seine Fahrrad-Tour allein. „Durch meine Facebook-Posts bin ich gezwungen, mich jeden Tag mit einem Thema auf meiner Reise zu beschäftigen“, fügt er hinzu. Am Mittwochabend könnte es um Geflügel gehen. Ihm schwebt ein Post über das Bressehuhn vor.

Asselborn gibt sich auch ganz überrascht über den Erfolg seiner Postings. „Ich hätte nicht gedacht, dass das so viele Menschen interessieren würde. Das Foto mit meinem Fahrrad wurde immerhin von über 1.300 Menschen geliket“, wundert sich der Außenminister. Er wird noch zwei Wochen unterwegs sein, bevor er beim Mont Ventoux ankommt.

 

plappermäulchen
14. August 2017 - 1.46

haha, do fällt mir dach eppes an: Mindestens 3 Leit hun den Artikel gelies, ech sin een vun denen 3, an ech fannen et gudd, wat den Jang mescht ;) Wier dat hei elo eng Statisik, wéi se hei am Land gemat gët (Beispill: et gin 500 Awunner befrot a ganz Lëtzebuerg, dat sin emol keng 0,85 % vun den Awunner), hätt den Jang hei schons iwwer 66,6 Prozent verbucht, déi dat interessant fannen. Dovunner dreemt dach all Politiker *lol* An niewebäi bemierkt ... wien sech net fir den Artikel interesséiert ... muss en net liesen ;)

Peter Meier
10. August 2017 - 18.40

Awer vill !

Nomi
10. August 2017 - 11.52

@ Peter: Mee nach laang net all !!! Gott sei' Dank !

Peter Meier
10. August 2017 - 9.05

Na de Letzebuerger!

Nomi
9. August 2017 - 15.46

Ween interessei'ert daat schon ????