„Zufriedenstellendes“ Bankenjahr

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Für die Luxemburger Banken war 2015 ein „insgesamt zufriedenstellendes“ Jahr, schreibt die Finanzaufsichtsbehörde CSSF in ihrem gestern veröffentlichten Jahresbericht.

Die Bilanzsumme der 143 Luxemburger Banken war im Laufe des Jahres um 0,8 Prozent auf 743 Milliarden Euro gestiegen. Fünf Banken haben den Finanzplatz verlassen – vier neue kamen hinzu. Dass der Nettogewinn der Luxemburger Banken um rund sechs Prozent einbrach, führt die CSSF auf die niedrige Zinsmarge, eine Verdopplung der Provisionen und auf zunehmende Kosten zur Umsetzung der neuen Regeln zurück.
Doch nicht nur die Banken, auch die Aktivitäten der CSSF selber wurden letztes Jahr von der Umsetzung des neuen europäischen Finanz-Regelwerks dominiert. So war 2015 das Jahr, in dem die europäische Bankenunion Einzug erhielt.

Beaufsichtigung direkt durch die EZB

Das Jahr war das erste überhaupt, in dem 59 in Luxemburg vertretene Banken direkt von der neuen Finanzaufsicht der Europäischen Zentralbank, aber mit der Unterstützung von Mitarbeitern der CSSF, überwacht wurden. Diese 59 Banken stehen für 73,6 Prozent aller Vermögenswerte, die in Luxemburg von Banken verwaltet werden.

Um die wachsenden Aufgaben bewältigen zu können, hat die CSSF („Commission de surveillance du secteur Financier“) im Laufe des Jahres 83 neue Mitarbeiter eingestellt. Somit beschäftigt die Behörde, die von den Geldinstituten finanziert wird, mittlerweile 628 Personen. Die Betriebskosten des Jahres beliefen sich auf 81,7 Millionen Euro. Auch in Zukunft will die Behörde weiter einstellen.

Rund 100 Mal haben die Kontrolleure der Behörde beaufsichtigten Unternehmen einen Besuch abgestattet. Mal ging es um Fragen zu finanziellen Risiken, mal über Verwaltungsmodelle, mal um den Kampf gegen die Geldwäsche.

Die CSSF hat mehr zu überwachen als nur die 143 Banken. Auch die 309 Unternehmen, die als zertifizierte Finanzdienstleister (PSF) registriert sind, werden von ihr kontrolliert. Zudem beaufsichtigt die Behörde den immer wichtiger werdenden Sektor der Investmentfonds. Und damit nicht genug: Auch die Aufsicht der neuen elektronischen Finanzdienstleister, von Pensionsfonds, Verbriefungsgesellschaften sowie von Prospekten zur Ausgabe neuer Wertpapiere fallen in ihren Aufgabenbereich.