Siemens fragt bei Alstom neue Daten ab

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Im Übernahmepoker um den französischen Energie- und Transportkonzern Alstom hat der deutsche Siemens-Konzern am Dienstag nach Angaben des französischen Wirtschaftsministers Arnaud Montebourg die Übermittlung neuer Daten erbeten.

„Siemens setzt seine Arbeit fort“, sagte Montebourg am Dienstag vor dem Wirtschaftsausschuss der Nationalversammlung in Paris. Das deutsche Unternehmen habe „am Morgen“ von Alstom Einzelheiten erfragt, um an seinem Angebot zu arbeiten. Siemens arbeitet daran, im Poker um Alstom ein besseres Angebot vorzulegen als der US-Konzern General Electric (GE).

Montebourg bescheinigte dem deutschen Unternehmen, dass es mit „Entschlossenheit“ an dem Dossier arbeite. Dafür habe er sich bei Siemens-Chef Joe Kaeser bedankt. Laut Montebourg geht es in dem Schriftverkehr zwischen Siemens und Alstom um „die Achsen einer Zusammenarbeit“. Montebourg hat bei Auslandsinvestitionen in strategischen Bereichen wie Energie seit der vergangenen Woche ein Veto-Recht. Er hatte deutlich gemacht, dass er Allianzen einem schlichte Aufkauf gegenüber bevorzugt.

Siemens kurz vor Angebot-Abgabe

Das „Handelsblatt“ (Mittwochsausgabe) berichtete, Siemens stehe kurz davor, ein Angebot abzugeben. „Wir werden hart kämpfen, um zu gewinnen“, zitierte die Zeitung einen Unternehmensvertreter. Alle Aktivitäten von Alstom passten „hervorragend in unser eigenes Portfolio“.

Siemens will dem Bericht zufolge die Entscheidungshoheit über das Atomgeschäft in Frankreich belassen. Im Transportsektor wolle Siemens einen „europäischen Champion“ aufbauen. Der Verwaltungsrat von Alstom hat noch keine endgültige Entscheidung getroffen, sich aber bereits grundsätzlich für das US-Angebot ausgesprochen. Siemens stieg erst später in den Prozess ein und kündigte ein eigenes Angebot an.