FußballWehmut über Krönungsmesse: Wie geht es mit Messi weiter?

Fußball / Wehmut über Krönungsmesse: Wie geht es mit Messi weiter?
Lionel Messi stach bei der prestigeträchtigen Wahl seine namhaften Konkurrenten aus Foto: Franck Fife/AFP

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Nach dem WM-Triumph wurde Lionel Messi zum siebten Mal zum Weltfußballer gewählt – wie geht es mit dem Superstar jetzt weiter?

Lionel Messi hatte die Hände lässig in die Hosentaschen seines Glitzer-Anzugs gesteckt und genoss das Scheinwerferlicht. Oben auf der Bühne bedankte sich der Weltfußballer artig bei seiner Ehefrau Antonella, schickte Küsschen an die Söhne Thiago, Mateo, Ciro und dachte zurück an die WM. Seine WM. „Wir werden uns unser Leben lang daran erinnern“, sagte Messi.

Und die Welt wird sich an Messi als einen der größten Fußballer der Geschichte erinnern. Zum siebten Mal (Rekord) wurde der Weltmeister in Paris zum Besten der Besten gekürt und wohl nie zuvor war die Auszeichnung so verdient wie diesmal. Während der mittlerweile 35-Jährige im Verein bei Paris Saint-Germain immer seltener für magische Momente sorgt, glänzte er aber bei der WM, der größten Bühne des Fußballs, er überstrahlte alle. Messi litt, er ackerte, er dirigierte, er führte Argentinien wie einst Diego Maradona zum WM-Titel.

„Dieses Jahr war verrückt für mich. Ich konnte meinen Traum verwirklichen, nachdem ich so viel dafür gekämpft und nicht aufgegeben habe“, sagte Messi, der in Katar sieben Tore machte, darunter einen Doppelpack im spektakulären Finale gegen Frankreich. Zudem steuerte er drei Vorlagen bei: „Das ist der Höhepunkt meiner Karriere.“

Und so lag auch ein bisschen Wehmut über dieser pompösen Krönungsmesse des Weltverbandes FIFA, denn es wird wohl Messis letzter Auftritt gewesen sein. Die Zukunft des Altmeisters ist nicht nur in der Nationalmannschaft offen, sein Vertrag in Paris läuft nächsten Sommer aus. Offenbar kann sich Messi eine Rückkehr in die Heimat vorstellen.

„Er denkt ernsthaft über die Möglichkeit nach, für Newell’s zu spielen“, sagte sein Kumpel Sergio Agüero zuletzt. Messi ist in Rosario geboren, von 1995 bis 2000 kickte „La Pulga“, der Floh, für den Klub aus seiner Heimatstadt. Messi bei seinem Jugendklub? Argentinien würde ausrasten, bei Fußball-Romantikern das Herz rasen. Immer wieder wird der Angreifer aber auch mit einem Wechsel in die USA oder einem Abenteuer in der Wüste in Verbindung gebracht.

Putellas Weltfußballerin

So oder so: Die Fans werden etwas zu sehen bekommen. Messi mag nicht mehr so schnell sein, aber ihn umgibt diese Aura der Extraklasse. „Es ist mir eine Ehre, ihn zu trainieren und ihn spielen zu sehen. Es ist etwas Aufregendes, denn jedes Mal, wenn man ihn spielen sieht, ist das eine riesige Motivationsquelle für seine Mannschaftskameraden, das Volk, die ganze Welt“, sagte Argentiniens Nationalcoach Lionel Scaloni, der als Welttrainer ausgezeichnet wurde. Bei den Trainerinnen triumphierte Englands Frontfrau Sarina Wiegman gegen Sonia Bompastor (Olympique Lyon) und Pia Sundhage (Brasilien).

Bei den Frauen gewann Spaniens Vorjahressiegerin Alexia Putellas gegen die englische Europameisterin Beth Mead und US-Star Alex Morgan. Die Wahl zur Welttorhüterin gewann die Engländerin Mary Earps (Manchester United). Bei den Männern setzte sich Argentiniens Weltmeistertorwart Emiliano Martínez gegen den Belgier Thibaut Courtois (Real Madrid) und den Marokkaner Bono (FC Sevilla) durch.

An der Abstimmung dürfen die Nationaltrainerinnen und Nationaltrainer, die Kapitäninnen und Kapitäne der Nationalmannschaften, Journalistinnen und Journalisten sowie Fans teilnehmen. Aus luxemburgischer Sicht waren sich die Experten bei der Wahl zum Weltfußballer einig. Sowohl sportspress.lu-Präsident Petz Lahure als auch Nationaltrainer Luc Holtz und FLF-Kapitän Laurent Jans wählten Lionel Messi auf Platz eins. Bei der Frauenwahl stimmte Luxemburgs Nationalcoach Dan Santos für die Britin Beth Mead, FLF-Kapitänin Laura Miller für die spätere Siegerin Alexia Putellas. (SID/jw)

So wählten die Luxemburger

Luc Holtz (Nationaltrainer Herren):
Weltfußballer: 1. Lionel Messi, 2. Kylian Mbappé, 3. Luka Modric
Welttrainer: 1. Didier Deschamps, 2. Carlo Ancelotti, 3. Lionel Scaloni
Welttorhüter: 1. Thibaut Courtois, 2. Emiliano Martínez, 3. Alisson Becker

Laurent Jans (FLF-Kapitän):
Weltfußballer: 1. Lionel Messi, 2. Kylian Mbappé, 3. Luka Modric
Welttrainer: 1. Lionel Scaloni, 2. Carlo Ancelotti, 3. Walid Regragui
Welttorhüter: 1. Thibaut Courtois, 2. Emiliano Martínez, 3. Yassine Bounou

Petz Lahure (Präsident sportspress.lu):
Weltfußballer: 1. Lionel Messi, 2. Karim Benzema, 3. Kylian Mbappé
Welttrainer: 1. Lionel Scaloni, 2. Carlo Ancelotti, 3. Didier Deschamps
Welttorhüter: 1. Emiliano Martínez, 2. Thibaut Courtois, 3. Alisson Becker

Dan Santos (Nationaltrainer Frauen):
Weltfußballerin: 1. Beth Mead, 2. Lena Oberdorf, 3. Leah Williamson
Welttrainerin: 1. Sarina Wiegman, 2. Martina Voss-Tecklenburg, 3. Sonia Bompastor
Welttorhüterin: 1. Mary Earps, 2. Ann-Kathrin Berger, 3. Merle Frohms

Laura Miller (FLF-Kapitänin):
Weltfußballerin: 1. Alexia Putellas, 2. Aitana Bonmatti, 3. Leah Williamson 
Welttrainerin: 1. Sarina Wiegman, 2. Martina Voss-Tecklenburg, 3. Sonia Bompastor
Welttorhüterin: 1. Mary Earps, 2. Alyssa Naether, 3. Ann-Kathrin Berger