Triathlon: Erste Europacup-Siege von Justus und Morel

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Steffen Justus aus Deutschland und Charlotte Morel aus Frankreich, so heißen die beiden Gewinner der 13. Auflage des internationalen Triathlons in Weiswampach, der wieder Aufnahme im ITU-Kalender fand und zum Europacup zählte, womit am „Wämper Séi“ auch wieder Weltranglisten-Punkte an die Triathleten vergeben wurden. Jeff Schmit

So konnte der veranstaltende Celtic Diekirch, obwohl die weltbesten Triathleten noch in Peking weilten, trotzdem ein erlesenes Teilnehmerfeld in den Norden des Landes locken. Und auch ein zahlenmäßig starkes: Nicht weniger als 309 Athleten waren gemeldet, über 200 gingen an den Start des Rennens und 195 kamen ins Ziel. Da das Teilnehmerfeld so groß war, wurde nicht wie vorgesehen in zwei Wellen gestartet, sondern in drei. So ging nach 15.00 Uhr zuerst die Damen-Elite an den Start, derweil die Herren-Elite einige Minuten später folgte; als letzte wurde dann die Open-Kategorie gestartet. Spitzenathleten aus aller Welt nahmen die Olympiadistanz in Angriff. Nach den 1.500 m Schwimmen im See kam bei den Damen die niederländische Topathletin Birgit Berk als Erste aus dem Wasser. Bei den Männern hatte der französische Juniorenweltmeister Aurélien Raphaël knapp die Nase vorn. Aus dem „Parc fermé“ ging es raus auf die Radstrecke, um in vier Runden 40 km mit jeweils zwei giftigen Steigungen zu bewältigen. Nach den ersten 10 km führte der Franzose Pierre Guivarche, wenn auch knapp, das Feld an, direkt dahinter folgte eine Gruppe von knapp 25 Fahrern mit den designierten Favoriten. In einer weiteren Gruppe folgten die beiden Luxemburger Yannick Lieners und Christian Krombach, derweil, etwas distanziert schon, Philippe Lamberty – der später beim Radparcours aufgab – und Tom Carier folgten. Auch in der Folge konnte sich vorne niemand definitiv absetzen, alle Triathleten blieben bis zum Wechsel auf den 10-km-Laufkurs gruppiert. Dort ergriff der Monegasse Hervé Banti die Initiative und übernahm die Führung vor Raphaël und den anderen Favoriten wie dem Spanier Perez, dem Deutschen Justus oder den Neuseeländern Ellice und O’Grady. In einer zweiten Gruppe, mit einem Abstand von 130, folgten dann Lieners, der wie gewohnt das Laufen forsch anging, und Krombach, etwas später ging auch Carier die Laufstrecke an. Eingangs der 2. Runde, nach gut drei Kilometern, musste Raphaël, der in der Folgezeit völlig abbaute, lockerlassen und Steffen Justus, Nummer 4 in Deutschland, übernahm die Führung. Während Banti noch immer dran blieb und der Spanier Perez ebenfalls seine Läuferqualitäten unter Beweis stellte, konnten Ellice, Hauss (FRA), Severin (NED) und O’Grady lediglich auf Tuchfühlung bleiben. In der letzten Runde sollte sich an dieser Reihenfolge kaum etwas ändern, außer dass der Spanier José Miguel Perez den zweiten Platz vor dem Monegassen Hervé Banti herauslief, ohne jedoch den Sieg von Steffen Justus gefährden zu können. Nach seinem ersten Europacup-Sieg war der 26-jährige Justus hoch zufrieden und meinte: „Beim Schwimmen bin ich nicht so gut herausgekommen, doch der Radparcours mit den Steigungen lag mir. Beim Laufen konnte ich das Rennen kontrollieren, musste aber zum Schluss noch einmal kontern, da der Spanier zum Spurt ansetzte.“ Auch die Luxemburger konnten ihre Positionen halten. Während Krombach noch gefährlich nah an Lieners herankam, leisteten sich beide den Luxus, Aurélien Raphaël noch zu distanzieren. Während Yannick Lieners auf den 31. Platz kam und die geforderte Norm zur Teilnahme an der U23-EM (im September) ein zweites Mal unterbot, kam Christian Krombach auf Platz 33. Tom Carier, der ein regelmäßiges Rennen lief, kam auf Rang 55. In der Wertung der kleinen Staaten Europas siegte der Monegasse Banti klar vor Lieners und Krombach. Bei der Elite der Damen sollte die Entscheidung ebenfalls erst beim Laufen fallen. Konnte die Niederländerin Berk die Führung nicht halten, so wurde die junge Französin Charlotte Morel, die der „Equipe de France“ (Juniorinnen und Espoirs) angehört, immer stärker. Als Erste ging sie den Laufparcours an und gab die Führung nicht mehr ab. Hinter ihr machten sich die Polin Jerzyk, die Niederländerin Berk und die Deutsche Herkholtz die weiteren Plätze streitig. Letztendlich konnte in der letzten Runde die Polin den Ehrenplatz vor einer weiteren, stark aufkommenden Französin, Jeanne Collonge, erlaufen. Nach ihrem ebenfalls ersten Europacup-Sieg meinte die 19-jährige Morel: „Ich bin weit hinter Berk aus dem Wasser gekommen, konnte aber meine Stärke auf dem Rad ausspielen, um so beim Laufen die Attacken meiner Gegnerinnen abzublocken.“ Beste Luxemburgerin war hier die Ex-Schwimmerin Myriam Reuland auf Platz 25. In den Jugendläufen waren bei den Youth B (375 m, 8 km, 2,5 km) Bob Haller (Sieger) und bei den Youth A (500 m, 20 km, 5 km) Neil Peters (5.) die besten Luxemburger Vertreter.

Stimmen

Yannick Lieners: „Auf dem Rad lief es sehr gut, ich konnte in einer starken Gruppe mithalten und mich so gut platzieren. Auch wenn ich zum Schluss der Laufstrecke abgebaut habe, so bin ich doch sehr zufrieden. Vor allem da ich beim Laufen noch Weltmeister Aurélien Raphaël einfangen konnte. Vor Jahresfrist besiegte er mich und wurde Weltmeister, und heute konnte ich ihn distanzieren. Ein tolles Gefühl.“ Christian Krombach: „Es ist toll, in solch einem erlesenen Feld mitzumachen. Mich hat es enorm beflügelt und ich konnte eine gute Leistung abrufen. Dies war heute (lies gestern) ein Toptriathlon, der seinesgleichen im Ausland sucht. Yannick und ich, wir sind fast das ganze Rennen in der selben Gruppe gefahren und gelaufen. Ich war nur erstaunt, wie schnell er vom Radfahren zum Laufen umschaltet und forsch drauflos läuft. Meine Stärke liegt eher im Finish.“

Die besten Ergebnisse

Internationaler Triathlon: 1. Steffen Justus (GER) 1:54:31 Stunden, 2. José Miguel Perez (ESP) 1:54:47, 3. Hervé Banti (MON) 1:54:56, 4. Clark Ellice (NZL) 1:55:05, 5. David Hauss (FRA) 1:55:28, 6. Youri Severin (NED) 1:55:43, 7. Graham O’Grady (NZL) 1:55:49, 8. Sebastian Rank (GER) 1:56:03, 9. Albert Parreno (ESP) 1:56:08, 10. Pierre Guivarch (FRA) 1:56:09, 11. Tony Dodds (NZL) 1:56:11, 12. Callum Millward (NZL) 1:56:19, 13. Bertrand Billard (FRA) 1:56:37, 14. Kjell Verleyssen (BEL) 1:56:43, 15. Dan Alterman (ISR) 1:56:51, 16. Csaba Rendes (HUN) 1:56:54, 17. Cyrill Moreau (FRA) 1:56:59, 18. Aurélien Lescure (FRA) 1:57:03, 19. Lander Dircken (BEL) 1:57:17, 20. Oliver Strankmann (GER) 1:57:26, … 32. Yannick Lieners 1:59:20, 34. Christian Krombach 1:59:34, 56. Tom Carier 2:07:02, 59. Charlotte Morel (FRA) 2:09:30, 61. Agnieszka Jerzyk (POL) 2:10:08, 62. Jeanne Collonge (FRA) 2:10:27, 63. Tina Herkholtz (GER) 2:10:50, 76. Jean-Claude Feilen 2:14:42, 78. Alain Kieffer 2:15:32, 94. Claude Biltgen 2:19:36, 142. Myriam Reuland 2:36:38, 157. Sandra Lieners 2:42:40

Youth A: 1. Gilles Cottyn (BEL) 1:02:35, 2. Maarten De Bolster (BEL) 1:03:11, 3. Tim Van Hamme (BEL) 1:03:18, 4. Peter Denteneer (BEL) 1:03:31, 5. Neil Peters 1:03:36, … 27. Pierre Weimerskirch 1:12:18, 34. Sophie Margue 1:16:14
 
Youth B: 1. Bob Haller 32:26, 2. Daan Hoeyberghs (BEL) 32:31, 3. Thomas Cordier (BEL) 33:17, 4. Joshua Sonnet (BEL) 33:58, 5. Niel Ost (BEL) 34:09, … 16. Max Biewer 37:33, 18. Maïté Margue 37:54, 22. Sarah Gorges 38:25, 26. Max Even 39:14, 29. Sydney Baum 39:37

Promo-Triathlon Herren: 1. Romaric Delepine (FRA) 1:05:18, … 5. Regis Maniora 1:10:29

Promo-Triathlon Damen: 1. Danne Boterenbrood (NED) 1:07:25, … 4. Annette Jaffke 1:14:26, 5. Sandra Huberty 1:16:33