Traditionsvereine unter sich

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Jeunesse Esch spielt am Donnerstag, um 20.00 Uhr in Slowenien gegen den Traditionsverein Olimpija Ljubljana. Die Escher wollen ihre Haut so teuer wie möglich verkaufen. Auf der anderen Seite steht eine Profimannschaft, die heiß darauf ist, alte Erfolge wieder aufleben zu lassen.

Denn bis Anfang der 90er-Jahre waren die Hauptstädter der Vorzeigeverein der ehemaligen jugoslawischen Teilrepublik. Dann begann der schleichende Abstieg. 2005 wurde der Verein sogar aus finanziellen Gründen aufgelöst und anschließend als NK Bezigrad wiedergegründet.

Die Aufgebote

Olimpija Ljubljana: Seliga, Ivacic, Dzafic – Kovacevic, Jovic, Kasnik, Zarifovic, Delamea Mlinar, Sretenovic, Salkic, Trifkovic, Skerjanc, Zorc, Bozic, Fink, Ivelja, Omladic, Radujko, Lovrecic, Franklin Vicente, Sporar, Valencic, Besic, Nikezic, Nunic, Ceh

Jeunesse Esch: Oberweis, Peiffer, Devas – De Sousa, Kozar, Hoffmann, Portier, Benichou, Vitali, Delgado, Miceli, D. Agovic, Benajiba, Collette, Ramdedovic, Ibrahimovic, Quéré, E. Agovic, Nilles, Ndongala
Schiedsrichter: Jusifow – Musajew, Husejnow (Aserbaidschan)

Der neue Klub brauchte nur vier Jahre, um von der fünften in die erste Liga aufzusteigen. Zu diesem Zeitpunkt hatte man sich wieder in Olimpija Ljubljana umbenannt. Mittlerweile ist der Verein wieder auf Kurs und wurde letzte Saison Vizemeister hinter NK Maribor. Standesgemäß für einen Verein, der in den letzten 20 Jahren solche exzellenten Fußballer wie das kroatische Mittelfeld-Ass Robert Prosinecki oder den heutigen Kölner Stürmer Milivoje Novakovic in seinen Reihen hatte.

Vor allem einheimische Spieler

Die aktuelle Mannschaft besteht vor allem aus einheimischen Spielern. Der Star der Vorsaison, Stürmer Dare Vrsic, wechselte im Sommer zu Austria Wien und wurde durch den Brasilianer Franklin und den erst kürzlich verpflichteten serbischen Stürmer Nikola Nikezic (Kuban Krasnodar/RUS) ersetzt. Letzterer ist kein Unbekannter in Slowenien, schoss er doch in der Saison 2006/2007 ND Gorica zum Landesmeistertitel und wechselte danach zum französischen Erstligisten Le Havre.

Olimpija spielte in der letzten Saison entweder im 4-2-3-1- oder im 4-4-2-System. Ob der neue Chefcoach Ermin Siljak in der Zwischensaison grundlegende Änderungen vorgenommen hat, war nicht zu erfahren. Die Hauptstädter verfügen über viele junge Spieler, die noch keine internationale Erfahrung besitzen. Könnte das ein Vorteil für die Jeunesse sein?

International nur wenig Erfahrung

Eher nicht, denn auch die Escher haben nur wenige Spieler, die international erfahren sind. „Das können wir durch Euphorie und Willen wettmachen. Eine gewisse Naivität kann einer Mannschaft guttun, denn dann hat sie Angst vor nichts und niemandem“, gibt sich Jeunesse-Trainer Sébastien Grandjean optimistisch. Er wird jedenfalls nicht viele Veränderungen im Vergleich zur Vorsaison vornehmen müssen.

Klar ist, dass Sanel Ibrahimovic im Sturmzentrum Daniel Gomez ersetzen wird. Gomez war das Herz und Hirn des Jeunesse-Angriffs und es wird sicher seine Zeit brauchen, bis der Routinier vollwertig ersetzt ist.

Gut verteidigen

Heute gegen Ljubljana liegt der Fokus aber auf dem Defensivverhalten. Eine Rolle, die den Eschern nicht unbedingt auf den Leib geschneidert ist. „In der Meisterschaft müssen wir nach vorne spielen und unseren Zuschauern ein Spektakel bieten. Morgen (heute) sind wir der Herausforderer und müssen sehr vorsichtig sein. Es gibt diesen Spruch, der ganz gut passt: ‚On n’a pas de pétrole mais on a des idées.‘ Wir werden zwar gegen Ljubljana defensiver antreten, aber weiterhin versuchen, so viel Ballbesitz wie möglich zu haben“, erklärte der belgische Trainer der Escher.

Heute wird sich auch zeigen, ob es die richtige Entscheidung von Grandjean war, die Vorbereitung erst vor weniger als zwei Wochen in Angriff zu nehmen. Denn unmöglich ist es nicht, gegen den slowenischen Gegner zu bestehen. Dazu müssen jedoch alle Spieler mental und physisch an ihre absoluten Grenzen gehen.