Tour de France: Frank Schleck: „In den nächsten Jahren ist ein Podium möglich“

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Frank Schleck fuhr zwei Tage lang im Maillot Jaune und half seinem Mannschaftskameraden Carlos Sastre, die Tour in der Alpe d’Huez zu gewinnen.

Frank Schleck fuhr zwei Tage lang im Maillot Jaune und half seinem Mannschaftskameraden Carlos Sastre, die Tour in der Alpe d’Huez zu gewinnen.

„Ich werde mit Andy wiederkommen“, sagte Frank Schleck nach der Tour de France in Paris. „Wir peilen schon im nächsten Jahr das Podium an. Das, was Carlos fertiggebracht hat, liegt auch im Bereich unserer Möglichkeiten. Ich freue mich natürlich, dass mein Mannschaftskamerad gewonnen hat. Auch bin ich glücklich über das ’Maillot Blanc‘ von Andy. Luxemburg hat bei dieser Tour eine hervorragende Figur abgegeben.“
Für Frank Schleck begann die Tour relativ gut im Anstieg nach Plumelec, doch beim „contre-la-montre“ in Cholet büßte er über zwei Minuten ein. „Ich bin zu leicht (60 kg), um momentan in einem Zeitfahren mit den Besten zu bestehen“, meinte Frank Schleck. „Das hat auch das abschließende ‚contre-la-montre‘ in St-Amand-Montrond bewiesen. Ich werde mich in nächster Zukunft mit dem Problem Zeitfahren auseinandersetzen. Innerhalb der Mannschaft werden wir schon eine Lösung finden, um mich wettbewerbsfähiger in dieser Domäne zu machen.“
Im Anstieg nach Hautacam griff Frank über 10 km vor dem Ziel an, wurde später aber von Piepoli und Cobo eingefangen. Die beiden Saunier-Duval-Fahrer ließen ihn 3 km vor Hautacam stehen (man weiß inzwischen warum), doch Frank kämpfte bis ins Ziel, um das „Maillot Jaune“ überstreifen zu können. Am Ende fehlte eine Sekunde.
„Eine lächerliche Sekunde“, meinte Schleck danach immer wieder. Die Möglichkeit, diesen Rückstand wettzumachen, bot sich Frank in Prato Nevoso. „Andy machte an diesem Tag alles richtig“, so Frank. „Er kontrollierte das Rennen und bereitete mir das Terrain vor, um Evans das Trikot abzujagen. Ich erlebte einen wunderschönen Ruhetag mit dem ’Maillot Jaune‘. Leider musste ich das Leibchen tags darauf im Anstieg nach Alpe d’Huez abgeben. Es waren verschiedene Taktiken möglich, um CSC näher an den Toursieg zu bringen. Als Carlos Sastre am Fuß der Alpe angriff, opferte ich mich. Wenn Evans oder Menchov nachgesetzt hätten, wäre es ein anderes Rennen geworden. So aber war ich weg vom Fenster. Ich freue mich jedoch für Carlos, denn er hat die Tour verdient. Wir wurden als Mannschaft belohnt.“
Dass am Tag des letzten Zeitfahrens die „Süddeutsche Zeitung“ negativ über ihn berichtete (siehe Tageblatt vom Samstag und Seite 42), haute Frank Schleck nicht vom Hocker. „Zuerst die Affäre der Zollbrigade mit meinen Vater und die Wagenkontrolle, nun dieser böswillige Artikel. Diese Leute wollen uns doch nur destabilisieren. Da spricht der Neid, das ist ganz klar. Ich kenne den Mann nicht, von dem im Artikel die Rede geht und war auch nie bei ihm. Was soll ich noch mehr sagen? Von solchen Sachen lasse ich mich jedenfalls nicht aus der Fassung bringen.“
Franks größte Genugtuung: Er hat das beste Schlussklassement eines Luxemburgers bei der Tour seit Charly Gaul im Jahre 1961 (3. Platz) erzielt.
P.L.