Marie Muller scheiterte erneut an Gneto

Marie Muller scheiterte erneut an Gneto

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Das heiße Februar-Finale der ersten Qualifikationsperiode für Olympia 2012 mit vier Turnieren in Folge hätte für Marie Muller nicht ungünstiger enden können.

Mit dem Grand Slam in Paris-Bercy stand den Judokas zu Beginn dieser Endphase die schwerste Prüfung vor der Brust, von den 34 angetretenen Judokas der Gewichtsklasse -52 kg gehörten 15 den Top-20 an und 7 den Top-10 der Weltrangliste.

Marie Muller fehlte zudem das Losglück, denn zum Auftakt musste sie gegen Priscilla Gneto antreten. Die 19-jährige Französin bekleidet zwar „nur“ den 31. Weltranglistenplatz, zählt aber in ihrem Land zu den größten Hoffnungen. Gneto und Muller kennen sich aus gemeinsamen Trainingseinheiten zudem sehr gut und deshalb war es der Judoka des KSV Esslingen bewusst, dass ihr mit der Französin eine unbequeme Gegnerin gegenüberstand, die beim Grand Prix im Dezember in Quingdao (CHN) die Goldmedaille gewinnen konnte (Muller Platz 5). Zwei weitere psychologische Vorteile lagen auf Seiten der 19-Jährigen, zum einen der Heimvorteil, zum anderen der Sieg beim bisher einzigen Aufeinandertreffen beim GP in Tunis (Mai 2010).

Die Luxemburgerin ging den Kampf denn auch vorsichtig (2 Shido) an, aber auch Gneto (3 Shido) zollte ihr Respekt. Nach sehr verhaltenem Beginn wurde Priscilla Gneto nach 2’26“ eine kleine Yuko-Wertung zugesprochen. Die Freude der Zuschauer währte allerdings nur kurz, denn Marie Muller konnte die Führung mit einem gelungenen Angriff (Waza-ari) übernehmen.

In den Schlussminuten musste Gneto demnach ein höheres Risiko gehen, während Muller das Resultat kontrollieren wollte und prompt 8″ vor Kampfende bestraft (Ippon) wurde. „Ja, da sieht man mal wieder, beim Judo muss man bis zur letzten Sekunde voll konzentriert sein!“, so Marie Muller später. „Ich habe mich mit einer Waza-ari-Führung noch 8 Sekunden vor Schluss Ippon werfen lassen. Schade. Ich war so kurz davor, gegen Gneto zu gewinnen! Im Judo ist alles möglich! Crazy Sport!“

Marie Muller braucht sich allerdings nicht zu grämen. Denn die junge Französin schaffte es mit erstaunlichen Siegen, u.a. gegen die Weltranglistenerste Misato Nakamura, bis ins Halbfinale. Den Sieg holte schließlich die Mongolin Bundmaa Munkhbaatar (WR 6).

Für Muller stehen gleich die nächsten Aufgaben mit den Weltcups am 12./13. bzw. 26./27. in Wien/Budapest (Männer/Frauen) und Prag/Warschau sowie dem Grand Prix in Düsseldorf (19./20.) vor der Tür.