Der Sprint ist eigentlich nicht die Domäne des Laurent Carnol, dennoch sollte der 21-Jährige am Dienstag im 50 m Becken des „Shanghai Oriental Sports Centre“ eine gelungene Generalprobe hinlegen, als er in 28“63 anschlug und damit seinen eigenen Landesrekord um 12/100 unterbieten konnte.
Über 100 m Rücken gab es gestern in Schanghai ein seltenes Resultat: Die beiden Franzosen Camille Lacourt und Jérmémy Stravius beendeten das Finale zeitgleich in 52,76 Sekunden. Es ist erst das zweite Mal in der WM-Geschichte, dass sich zwei Schwimmer Gold teilen: 2007 in Melbourne hatten Brent Hayden (Kanada) und Filippo Magnini (Italien) über 100 m Freistil in derselben Zeit angeschlagen.
Die gestrigen Weltmeister,
Männer
200 m Freistil: 1. Ryan Lochte (USA) 1:44,44 Min.
100 m Rücken: 1. Jeremy Stravius (F) und Camille Lacourt (F) beide 52,76 Sek.
Frauen
1.500 m Freistil: 1. Lotte Friis (DEN) 15:49,59 Min.
100 m Brust: 1. Rebecca Soni (USA) 1:05,05
100 m Rücken: 1. Zhao Jing (China) 59,05 Sek.
Bezeichnenderweise war der Student der „Loughborough University“ diesen Rekord vor fast exakt 2 Jahren (28. Juli 2009) bei den Weltmeisterschaften in Rom geschwommen.
Laurent Carnol war für die 50 m Brust im 3. von 7 Vorläufen gesetzt, mit dem zweitschnellsten Chrono in diesem Lauf auf Bahn 5. Vorlaufsieger wurde Amini Fornua (Guatemala) in 28“23, der damit das Halbfinale um 23/100 verpasste, Carnol fehlten als Zweitplatziertem 63/100. Der zweite luxemburgische Rekord – nach Fränz Schneiders am Montag über 100 m Rücken – bei dieser WM sollte dem SCDE-Schwimmer jedenfalls das nötige Selbstvertrauen für „sein“ Rennen am morgigen Donnerstag geben, nachdem es am Sonntag über 100 m nicht so ganz geklappt hatte.
Jedenfalls strahlte Carnol nach dem zweiten Einsatz schon viel mehr Zuversicht aus: „Auch wenn es nicht meine beste Strecke ist, ist das Rennen gut gelaufen. Die neue persönliche Bestzeit zeigt, dass die Form passt und der damit verbundene nationale Rekord stimmt mich zufrieden. Nur der Anschlag war leider nicht optimal, hier habe ich wahrscheinlich ein bisschen Zeit verschenkt.“ Und auch die Aussagen von Nationaltrainer Ingolf Bender hören sich positiv an: „Das 50-Meter-Rennen haben wir hauptsächlich als Vorbereitung auf die 200 Meter gesehen, sodass ich absolut zufrieden bin. Für Laurent wird es jetzt ernst und alle Blicke sind auf die 200 Meter am Donnerstag gerichtet. Die Voraussetzungen sind alle gut, sodass wir sicherlich eine gute Leistung erwarten können.“
Am Dienstag um 10.30 Uhr (4.30 MESZ) wurde es in Schanghai ernst. Es ist der erste Auftritt von Raphaël Stacchiotti, der im Vorfeld angekündigt hatte, ebenfalls ein Halbfinale anzustreben, mit der Einschränkung, dass es sehr schwer werden würde. Wie schwer zeigt ein Blick in die Startlisten, wo der Ettelbrücker nur mit der 31. Meldezeit über 200 m Lagen aufgeführt wird, somit schon im Vorfeld die drei Topvorläufe (Olympia-Starts) verpasste und im 3. von 6 Vorläufen auf der ungünstigen Bahn 1 schwimmen muss.
In Zeiten ausgedrückt müsste sich Stacchiotti (2‘02“52, Landesrekord) um mindestens 3“ verbessern, um auch nur den Hauch einer Chance auf einen Platz unter den Top-16 (Halbfinalplätze) zu ergattern.
De Maart

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