Keine Blaue Karte in Luxemburg

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Neue Auslegung des Zeitspiels, Torwart als siebter Feldspieler, blaue Karte bei groben Verstößen: ab Freitag kommt es zur Regel-Revolution im Handball.

Es treten fünf gravierende Änderungen in Kraft, nach denen schon bei den Olympischen Spielen in Rio gespielt wird. Ursprünglich waren die neuen Richtlinien erst für Juli 2017 geplant.

Gravierendste Änderung ist die neue Regelung des Zeitspiels.
Um zeitlich ausufernde Angriffe zu vermeiden, hat die Mannschaft in Ballbesitz nach der Anzeige des Vorwarn-Zeichens, gehobener Arm des Schiedsrichters, künftig nur noch maximal sechs Pässe Zeit, um den Torwurf vorzubereiten. Das Zählen der Pässe liegt bei den Schiedsrichtern.

Auch die übrigen Regeländerungen sorgen in der Szene für heftige Diskussionen. So kann ein Torwart in Zukunft als siebter Feldspieler eingesetzt werden, ohne wie bislang ein Leibchen tragen zu müssen. In diesem Fall darf er den eigenen Torraum allerdings nicht betreten.

Blaue Karte

Zudem muss ein verletzter Spieler, der auf dem Spielfeld medizinisch behandelt wird, künftig zwingend das Feld verlassen und darf erst nach drei abgeschlossenen Angriffen seiner Mannschaft zurückkehren. Als einzige der neuen Regeln gilt diese nicht im Amateur- und Jugendbereich.
Handball-Fans müssen sich zukünftig auch an die Blaue Karte gewöhnen. Sie wird vom Schiedsrichter nach dem Zeigen einer Roten Karte bei groben Verstößen nur dann gezückt, wenn ein schriftlicher Verweis in den Spielbericht aufgenommen wird und die Disziplinarkommission im Nachgang des Spiels über weitere Maßnahmen entscheidet.

Die fünfte und letzte Änderung betrifft die letzten 30 Sekunden eines Spiels. Begeht ein Spieler in diesem Zeitraum eine grobe Regelwidrigkeit oder unterbindet regelwidrig eine Wurfausführung, wird er sofort mit einer Roten Karte bestraft – und die andere Mannschaft bekommt einen Siebenmeter.

Situation in Luxemburg

In Luxemburg wird die Blaue Karte nicht in den Gebrauch kommen, wie der Generalsekretär des nationalen Verbandes FLH, Christian Schmitt, dem Tageblatt auf Nachfrage mitteilte: „In Luxemburg gibt es bei einer Roten Karte automatisch einen schriftlichen Bericht. Dies ist also überflüssig.“ Zur Regel zum verletzten Spieler, der nach drei Angriffen erst wieder auf den Platz darf, sagt Schmitt: „Wir schauen uns an, wie diese Regel im Ausland umgesetzt wird und passen dies dann national um.“

Im Großherzogtum werden also im Endeffekt drei neue Regeln in Kraft treten, dies in allen Kategorien und Klassen. Die IHF ist hier gegenüber den nationalen Verbänden kulant. In Deutschland wird zum Beispiel die Regel des verletzten Spielers nur in den drei obersten Ligen angewandt.

Die Frage, die sich noch stellt, ist, wie all diese Regeln kontrolliert werden sollen, vor allem in den Jugendkategorien, fragte sich Schmitt.