Donnerstag6. November 2025

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Holtz lebt seinen Traum

Holtz lebt seinen Traum
(Gerry Schmit, Gerry Schmit)

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Nationaltrainer Luc Holtz hat einen Traum, den er verwirklichen will. Seit er seine ersten Schritte als Nationaltrainer gemacht hat, träumt er davon, mit Luxemburg irgendwann ein 4-3-3-System zu spielen.

Am Freitag gegen die Slowakei könnte Holtz dieses Vorhaben zu Teilen in die Tat umsetzen. Holtz gerät ins Schwärmen, wenn er über den FC Barcelona oder die niederländische Nationalmannschaft spricht. Zwei Teams, die bekannt sind für ihr offensives 4-3-3-System. In den Niederlanden heißt es „Voetbal Totaal“, in Spanien „Tiki-Taka“. Johan Cruyff und der ehemalige „Oranje“-Trainer Rinus Michels sind die Väter dieser Philosophie. Schon als Trainer in Ettelbrück ließ Holtz seine Mannschaft mit diesem System auflaufen.

Ohne Jeunesse-Spieler?

Wann wurde zum letzten Mal kein Jeunesse-Spieler ins Aufgebot der Nationalmannschaft berufen? Diese Frage stellten sich am Mittwoch einige Journalisten. Die Antwort: Keine Ahnung. Sogar die luxemburgische Sportjournalisten-Legende Petz Lahure gab nur ein nachdenkliches „Gebt mir ein bisschen Zeit“ von sich, lieferte bis Ende des Tages aber auch keine Antwort ab. Alle waren sich einig: Es muss schon sehr lange her sein. Der Grund, warum das nicht einfach auf Anhieb nachrecherchiert werden kann, ist so simpel wie unangenehm: Vom ersten bis zum letzten Länderspiel der Nationalmannschaft liegen zwar Statistiken vor, aber eben nur über die Spieler, die eingesetzt wurden.

Ein Luc Holtz ist jedoch hartnäckig und so schnell nicht von einer Idee abzubringen. Erste Anzeichen für einen partiellen Systemwandel wurden am vergangenen Montag beim 2:2-Unentschieden im Testspiel gegen Sporting Charleroi geliefert. Gegen den Ball wurde im üblichen 4-4-2-System gearbeitet. Im Ballbesitz entstand auf einmal ein 4-3-3. Dan da Mota stieß in diesen Moment aus dem Mittelfeld in die Spitze.

Auf das 4-3-3 angesprochen, lächelt Holtz nur vielsagend. „Vielleicht werde ich unser Mittelfeld verstärken, damit der Gegner nicht über die Seiten kommen kann. Sie haben nämlich schnelle Flügelspieler wie Stoch, Weis oder Mak.“

Risiko

Es wäre nicht der erste Systemwechsel unter Holtz. Als er im August 2010 die „Roten Löwen“ übernahm, ließ er noch mit einem Stürmer spielen. Daraus wurde ein 4-4-1-1 und später dann ein 4-4-2. Die zurzeit beliebteste Taktik unter den Trainern dieser Welt – das 4-2-3-1 – war noch nicht dabei.

Holtz liebt das Risiko, ob er jedoch bereit ist, gegen die Slowaken, die sehr schnell umschalten, ein solches Wagnis einzugehen, ist höchst fraglich.

Zudem ist das 4-3-3 ein extrem laufaufwendiges Spiel, das gegen die körperlich starken Slowaken auch schnell in die Hose gehen kann.