Tennis„Hatte Challenger-Niveau“: TC-Esch-Präsident Carlo Poos zum Herrenturnier

Tennis / „Hatte Challenger-Niveau“: TC-Esch-Präsident Carlo Poos zum Herrenturnier
Carlo Poos blickt zufrieden auf das Herrenturnier zurück Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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Der Brite Jacob Fearnley hat am Sonntag das Finale des ITF-Turniers in Esch gewonnen. Zeit, sich auszuruhen, bleibt für die Organisatoren des TC Esch um Präsident Carlo Poos aber nicht. Das Qualifikationsturnier der Damen ist bereits in vollem Gange, am Dienstag starten dann die Partien des Hauptfeldes. Im Gespräch mit dem Tageblatt blickt Poos auf das Turnier der Männer zurück und blickt in die Zukunft. 

Tageblatt: Carlo Poos, wie würden Sie das Männer-Turnier in Esch zusammenfassen?

Carlo Poos: Es wurde hier extrem gutes Tennis mit vielen schönen Begegnungen gespielt. Für ein 25er-Turnier war es ein unheimlich starkes Teilnehmerfeld. Das liegt auch daran, dass wir in einer Woche gespielt haben, in der auf der ganzen Welt wenig Turniere stattfinden. Aber schaut man sich das Feld an: da war ein Nikolos Basilashvili dabei, der mal die Nummer 16 der Welt war, oder ein Kyle Edmund, der mal 14. war. Das war schon stark. Es war vom Tennis her eine unheimlich gute Woche. 

Hatten Sie das Datum absichtlich so gewählt, um starke Spieler nach Esch zu locken?

Der luxemburgische Verband hatte eine Anfrage von der ITF bekommen. Wir haben gute Kontakte zum Internationalen Tennisverband. Sie haben gefragt, ob wir ein Turnier in den ersten zwei bis drei Monaten des Jahres organisieren könnten, weil sie da eben wenig Turniere haben. Wir haben, wie wir es immer machen, dann zuerst unsere luxemburgischen Spieler gefragt, wann sie Zeit haben. Diese Woche hat für unsere einheimischen Spieler gepasst. Es war schon auch Absicht, dass das Turnier in dieser Woche liegt, um starke Spieler anzuziehen. Dass das Feld so stark wird, hätten wir nicht gedacht. Es hatte Challenger-Niveau. (Anm. d. Red.: im Tennis werden die größten Turniere in der ATP-Tour gespielt, eine Stufe drunter befindet sich die Challenger-Tour. Noch eine „Liga“ tiefer werden dann die ITF-Turniere ausgetragen.)

Ein kleiner Wermutstropfen bleibt: Alle fünf Luxemburger sind in der ersten Runde des Einzels ausgeschieden …

Ja, das stimmt. Wir hätten gehofft, dass mindestens einer eine Runde weiterkommt. Es wäre schön für das Turnier gewesen. Es ist wie beim Turnier, das im Sommer am „Gaalgebierg“ stattfindet: Wenn Luxemburger weiterkommen, dann kommen auch die Zuschauer. Aber wir können nicht klagen, beim Doppelfinale war die Resonanz gut. Wir hatten mit Raphael Calzi immerhin einen Luxemburger im Doppelfinale. Er hat mit seinem französischen Partner Amaury Raynel, der beim TC Esch spielt, eine starke Woche gezeigt. Im Finale hat dann einfach das bessere Doppel gewonnen. Calzi und Raynel waren etwas überfordert, aber sie haben dennoch gut gespielt. Es war ein schönes Finale. 

Die Qualifikationsspiele der Damen haben bereits begonnen. Was kann man vom Damenturnier erwarten?

Das Prinzip beim Damenturnier ist das gleiche wie bei den Herren. Wir fragen erst unsere besten luxemburgischen Spielerinnen, ob sie am geplanten Datum Zeit haben. Wir wollten eigentlich ein kombiniertes Event, mit Herren- und Damenturnier in einer Woche organisieren. Aber die ITF wollte die Turniere lieber trennen. Wir haben auch hier ein starkes Teilnehmerfeld mit vier Luxemburgerinnen im Hauptfeld: Marie Weckerle, Laura Palumbo, Liz Baddé und Lucie Rabiot. Auch Erna Brdarevic war eigentlich eingeschrieben, aber sie musste wegen ihres Studiums früher zurück in die USA. 

Was kann man sich von den Luxemburgerinnen erhoffen?

Wir erwarten, dass Marie (Weckerle) ein paar Runden schafft. Sie kann bei einem 15er-Turnier auf jeden Fall mithalten. Es ist aber immer schwer, das vorauszusagen. Wir dachten auch, dass unsere besten Herren weiterkämen. Tennis ist immer kompliziert. Spielt der Kopf nicht mit oder du fühlst dich an dem Tag nicht bei 100 Prozent, dann hast du auf diesem Niveau keine Chance. Eine Favoritin auszumachen, ist bei solchen Turnieren fast unmöglich. Man muss bedenken, dass Spieler und Spielerinnen im Ranking zwischen 200 und 500 das gleiche Tennis spielen. Ob du 500 oder 200 im Ranking bist, hat nichts zu sagen. 

Calzi verliert Doppelfinale

Mit 3:6 und 3:6 musste sich Raphael Calzi am Samstag mit seinem französischen Doppelpartner Amaury Raynel im Finale geschlagen geben. Siegreich war der Brite Jacob Fearnley mit dem US-Amerikaner Alex Rybakov. Das Einzelfinale gewann ebenfalls Fearnley, mit 6:4, 6:4 gegen den Tschechen Jonas Forejtek. Fearnley hatte sich erst einen Platz für das Hauptfeld über die Qualifikation erspielen müssen. 
Bei den Damen startete am Sonntag die Qualifikation. Leila Fabbri verlor mit 2:6, 6:7 gegen die Französin Emma Mazzoni. Auch für Tatiana Silbereisen wird es keinen Platz im Hauptfeld geben. Sie verlor mit 2:6, 0:6 gegen die Französin Margaux Komano. Damit wird es vier Luxemburgerinnen geben, die ab Dienstag im Hauptfeld aufschlagen werden: Marie Weckerle, Liz Baddé, Laura Palumbo und Lucie Rabiot.