Europa LeagueWillem II zu stark für Progrès

Europa League / Willem II zu stark für Progrès
Kevin Holtz und Niederkorn nahmen von Beginn an die Rolle des Außenseiters ein und standen tief in der eigenen Hälfte Foto: Gerry Schmit

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Gegen einen klar dominierenden Gegner war für den Progrès Niederkorn in der zweiten Qualifikationsrunde der Europa League Endstation. Die Gegenwehr der Niederkorner hielt nur die ersten zwanzig Minuten stand, bevor Willem II Tilburg schnell für klare Verhältnisse sorgte und das K.o.-Spiel verdient mit 5:0 für sich entschied.

Von Beginn an nahm der Progrès die Rolle des Außenseiters an und stand tief in der eigenen Hälfte, um so die Räume möglichst eng zu machen. Die Niederländer legten jedoch von der ersten Minute an eine komplett andere Klasse an den Tag als der Erstrundengegner FK Zeta, der noch mit 3:0 vom Progrès abgefertigt wurde. Die technisch versierten Akteure von Willem II spielten direkt zielstrebig nach vorne und brachten die Progrès-Abwehr mehrfach in Bedrängnis, besonders die Außenverteidiger Bastos und Jänisch hatten Schwerstarbeit zu verrichten.

Ein erstes Mal tauchten die Niederländer in der 5. Minute gefährlich im Progrès-Strafraum auf, doch Flauss konnte den Schuss von Nunnely problemlos parieren. Nur eine Minute später zappelte der Ball im Netz, jedoch wurde der Treffer wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben. Zur ersten hochkarätigen Chance kamen die Gäste dann in der 13. Minute, als der griechische Nationalstürmer Pavlidis sich durch die Progrès-Abwehr tankte und Flauss dessen Flachschuss aus 16 Metern mit den Fingerspitzen zur Ecke abwehren konnte. Eine Zeigerumdrehung später kam Niederkorn das einzige Mal in der ersten Hälfte zu einem Abschluss, allerdings wurde der Distanzschuss von Habbas klar über das Tor abgefälscht.

Kaltstart in die zweite Hälfte

In der 20. Minute wurde der Bann gebrochen, indem Pavlidis nach einer Ecke den verlängerten Ball zur Gästeführung einköpfte. Dieser Gegentreffer schien Wirkung zu zeigen, da sich die gesamte Progrès-Abwehr acht Minuten später im kollektiven Tiefschlaf befand und den Ball zu Ndayishimiye passieren ließ, der humorlos auf 2:0 erhöhte. Die Niederländer ließen weiterhin nicht nach und Ndayishimiye hatte nach einem Solo über das halbe Feld die Chance, zu erhöhen, doch Flauss verhinderte mit einer starken Aktion einen weiteren Tiefschlag. In der 34. Minute war der Progrès-Schlussmann jedoch chancenlos, nachdem er von Pavlidis umspielt wurde und dieser mit seinem zweiten Treffer zum 3:0-Pausenstand einschob.

Nach dem Dreh erwischte der Progrès einen totalen Kaltstart, da nur 40 Sekunden nach Wiederanpfiff Nunnely mit einem Flachschuss aus der Distanz unbedrängt zum 4:0 abschloss. In der Folge nahmen die Gäste das Tempo heraus, sodass der Progrès für Entlastung sorgen konnte und der eingewechselte Luisi in der 51. Minute mit einem Distanzschuss übers Tor die erste Progrès-Chance im zweiten Abschnitt hatte. Konsequenter waren aber weiterhin die Niederländer, die mit einem Doppelpass in der 65. Minute die Progrès-Abwehr überlisteten, ehe Ndayishimiye auf 5:0 erhöhte. Eine Minute später kamen die Hausherren zu ihrer besten Torchance, jedoch schlenzte Tekiela den Ball knapp am Tor vorbei.

In der Schlussphase verlief die Partie immer mehr im Sande, sodass die Bühne den rund 100 Ultras von Willem II gehörte, die schon vor Anpfiff in Feierlaune waren (siehe Finish-Seite) und ihre Mannschaft während 90 Minuten außerhalb vom Stadion gut hörbar anfeuerten. Obwohl sich Niederkorn nach Kräften wehrte, ohne allerdings an die Leistung der ersten Runde anknüpfen zu können, wurde der Klassenunterschied zu den Profis aus der Eredivisie schlussendlich auch im Ergebnis deutlich.

Statistik

Progrès Niederkorn: Flauss – Bastos, Ferino, Skenderovic, Jänisch (64. Karayer) – Dublin, Tekiela, Latic, Silaj, Holtz (64. Shala) – Habbas (46. Luisi)
Willem II Tilburg: Ruiter – Heerkens (41. van den Bogert), Holmen, Peters, Nelom (62. Köhn) – Saglam, Ndayishimiye, Llonch (62. Saddiki) – Nunnely, Pavlidis, Köhlert
Schiedsrichter: Balakin – Skrypka, Volodin (UKR)
Gelbe Karten: Jänisch, Ferino 
Torfolge: 0:1 Pavlidis (20.), 0:2 Ndayishimiye (30.), 0:3 Pavlidis (34.), 0:4 Nunnely (46.), 0:5 Ndayishimiye (65.)
Zuschauer: keine

Stimme

Aldin Skenderovic (Kapitän Progrès): „Es war ein schwieriges Spiel, obwohl wir genau wussten, was auf uns zukommen würde. Wir hatten einen konkreten Plan, allerdings haben wir diesen nicht umgesetzt. Sie profitierten von ihrer Schnelligkeit und wir kamen jedes Mal zwei, drei Schritte zu spät. Zudem waren sie auch individuell stärker und spielten mit etlichen Talenten. Die Erwartungen waren aber definitiv höher.“