Elfmeter für Treter

Elfmeter für Treter
(AFP)

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Spannung pur im englischen Fussball: Tottenham ließ die Gelegenheit ungenutzt, Manchester City in die Schranken zu weisen.

Zuerst verpasste Defoe eine Hereingabe nur knapp, dann verpasste King Mario Balotelli einen Tritt, der City einen Elfer in allerletzter Minute bescherte. Den versenkte Balotelli, der eigentlich gar nicht mehr auf dem Platz hätte sein dürfen, nach einem Tritt ins Gesicht von Parker, den alle sahen, nur nicht der, der ihn sehen sollte. Schiedsrichter Webb gehört zu den Unparteiischen, die erst pfeifen, wenn die Geier über dem verletzten Spieler kreisen und über Stadionlautsprecher ein Aufruf zum Blutspenden erfolgt. Ein WM-Finale hat Webb schon geleitet. Nun wäre es an der Zeit, ihn Boca Juniors gegen River Plate oder Fenerbahçe gegen Galatasaray leiten zu lassen.

Schuld am Elfmeter für City war auch ein Tottenham-Verteidiger, der sich kurz zuvor einen „Ginola“ geleistet hatte und, wie der Franzose damals 1993 im Spiel gegen die Bulgaren, den Ball nach vorne drosch, anstatt auf Zeit zu spielen. Daraus erfolgten ein Gegenangriff und der Elfmeter für City. Wer Meister werden will, muss Glück haben, und City blieb bisher vom Pech verschont.

Schlecht für gut

Nur United kann mithalten, zur Überraschung vieler, die die Mannschaft schon seit mehr als fünf Spieltagen abgeschrieben haben. In der ersten Halbzeit spielte man Arsenal an die Wand, erzielte aber nur ein Tor. In der zweiten Halbzeit stand United mit dem Rücken zur Wand, doch Arsenal versiebte ein paar Riesenchancen und Manager Wenger vergriff sich in der Auswechselkiste. Für einen überraschend guten Chamberlain brachte er einen schlechten Arschawin. Der sei immerhin Kapitän der russischen Nationalelf, verteidigte Wenger seine Entscheidung und ließ damit einige Rückschlüsse auf die derzeitige Stärke der Russen zu. Auch Per Mertesacker stand in der Kritik, er wurde öfters überlaufen und ist ebenfalls Nationalspieler, oder auf dem Wege, einmal Nationalspieler gewesen zu sein.

Nationalspieler hat Dalglish bei Liverpool auch, die schlimmsten darunter sind die englischen Stars, die teuer, aber langsam sind und ihm langsam den letzten Nerv rauben. So wie Carroll, Fehleinkauf mit Pferdeschwanz. Er und Torres bei Chelsea, das macht zusammen gut 85 Millionen Pfund Erfolglosigkeit. Wenn Carroll diese Saison zehn Tore für Liverpool schießt, dann ergibt das 3,5 Millionen Pfund Investition pro Tor. Das nenne ich einen wertvollen Spieler. Natürlich fällt dieser Durchschnitt, je mehr Tore diese Spieler für ihren Verein erzielen. Um an die Preiseffizienz eines Ole Gunnar Solksjaer heranzukommen, müssten beide noch vierzig Jahre lang spielen. Der Norweger erzielte fast mehr Tore, als er kostete und ging besonders mit einem Tor in die Geschichte ein. Doch das ist so lange her.