BasketballEin Umbruch mitten in der Saison: Die Résidence Walferdingen mit Verletzungssorgen und neuen Amis

Basketball / Ein Umbruch mitten in der Saison: Die Résidence Walferdingen mit Verletzungssorgen und neuen Amis
Dean Gindt (Nr. 8) hat am Montag weniger positive Nachrichten erhalten Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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Bei der Résidence Walferdingen lief in der Meisterschaft bisher eigentlich alles nach Plan. Doch in den letzten Wochen folgten ärgerliche Niederlagen, Verletzungssorgen und nun auch noch zwei neue Profi-Spieler. Ein kleiner Umbruch mitten in der Saison.

Seinen Montag hätte Dean Gindt lieber anders verbracht: „Ich bin gerade aus dem Krankenhaus zurück, hätte zu Jahresbeginn gerne bessere Nachrichten gehabt“, erklärte der Kapitän der Résidence Walferdingen. „So wie es aussieht, hat ein wenig alles, was sich in der Innenseite des Knies befindet, etwas abbekommen. Wenn sich das bestätigen sollte, dann ist die Saison gelaufen. Dann werde ich auch nicht um eine OP herumkommen.“ Es waren gerade einmal drei Minuten am Samstag gegen Contern gespielt, als der Routinier das Parkett verlassen musste. „Ich weiß nicht genau, wie es passiert ist, der Boden war leicht nass, dann habe ich einen Stoß bekommen und das ganze Gewicht ist aufs Knie gegangen. So wie es im Sport immer mal wieder passiert.“ Demnach ein erstes Spiel 2023 zum Vergessen für den 31-Jährigen, und da werden auch direkt weniger positive Erinnerungen wach. Denn vor fast genau vier Jahren, im Februar 2019, hatte er sich schon einmal einen Kreuzbandriss zugezogen, was eine 19-monatige Leidenszeit mit zwei Operationen mit sich brachte, die sich durch die Corona-Pandemie noch zusätzlich in die Länge zog. „Damals war es das andere Knie, das ist inzwischen so gut zusammengeflickt, da geht nichts mehr kaputt“, fügt er mit einem Lachen hinzu, seinen Humor hat er immerhin noch nicht verloren. „Das bringt auch nichts, das ist eben das Risiko des Sports.“ 

Weitere Hiobsbotschaft

Sollten sich die Befürchtungen bestätigen, dann dürfte sich der Kapitän in den kommenden Wochen mit der Zuschauerrolle zufriedengeben müssen. Für die Résidence hätte diese Hiobsbotschaft derweil eigentlich kaum zu einem schlechteren Zeitpunkt erfolgen können. Mit einer Niederlage gegen Hostert ist das Team in die Weihnachtspause gegangen, mit einer weiteren Pleite gegen Contern zurückgekehrt. Zwei Teams, die in der Tabelle bekanntlich hinter Walferdingen stehen. Am Samstag fehlte mit Xavier-Robert François zudem bereits ein weiterer erfahrener Spieler, der sich ebenfalls mit Knieproblemen herumschlägt. Er dürfte jedoch bald wieder ins Training einsteigen können. Youngster Malcolm Kreps hat bekanntlich seine Grundausbildung bei der Armee begonnen, seine Pläne, in die Sportsektion einzutreten, waren aber bereits bei Saisonbeginn bekannt. Hinzu kommen dann auch noch einige Änderungen in Sachen Profi-Spieler. Henry Pwono gab gegen Contern sein Debüt im Résidence-Trikot, mit C.J. Turner ist eine weitere ausländische Verstärkung am Freitag eingetroffen. Änderungen mitten in der Saison, die erst einmal etwas Zeit benötigen, wie auch der Spielführer erklärt. „Wenn drei von deinen Stammspielern ausfallen, dann ist das sicherlich schon ein kleiner Umbruch. Aber ich glaube an dieses Team, und mit Oli (Vujakovic) hat es jemanden, der das Spiel in die Hand nehmen kann, wie er am Samstag einmal mehr bewiesen hat.“ Rückkehrer Oliver Vujakovic erzielte gegen Contern nicht weniger als 30 Punkte und war damit am Samstag Topscorer seines Teams.

Für den Kapitän ist klar, dass in den kommenden Wochen die Spielminuten, die nun frei werden, auf mehrere Schultern aufgeteilt werden müssen. „Das Potenzial ist zweifelsohne da und in der Tabelle stehen wir derzeit mit Rang fünf ja auch ganz gut da, fünf Punkte vor dem neunten Platz.“ Die endgültige Qualifikation für die Play-offs dürfte für Walferdingen somit nur eine Frage der Zeit sein. Und dass dies der Moment der Saison ist, in dem es richtig zählt, das hat man im Alzette-Tal in den letzten beiden Jahren auf die harte Tour gelernt. In den beiden letzten Jahren legte die Résidence bekanntlich stets eine starke Qualifikation hin, ging an einer der Spitzenpositionen in die Play-offs, um hier dann allerdings schnell auszuscheiden. „Es bringt nichts, jetzt zu forcieren, uns ,drauf‘ zu machen, um später wieder in der ersten Runde auszuscheiden.“

Zueinander finden

Bis dahin dürften sich auch die neuen Profis ins Team integriert haben: „Henry kennen wir schon länger, bevor er in der letzten Spielzeit zu den Pikes wechselte, hatte er einige Wochen bei uns mittrainiert. C.J. ist ein guter Werfer, sehr athletisch. Da wir ein größeres Team sind, dürfte er sicherlich außen zum Einsatz kommen.“ Ein Wechsel auf der Profi-Position war für Gindt nur logisch, da sein Vorgänger Crews immer mal wieder den nötigen Einsatz vermissen ließ: „Es ist wichtig, einen Ami zu haben, der auch zeigen möchte, was er kann.“

Für die Résidence dürfte es in den nächsten Wochen nun wichtig sein, richtig zueinander zu finden. Fürs Selbstvertrauen wäre, nach den beiden „dummen Niederlagen“ gegen Hostert und Contern, ein Sieg am Sonntag in Zolver aber schon äußerst wichtig. Vor allem, weil man in der laufenden Spielzeit fast alle Partien, in denen Malcolm Kreps nicht dabei war, am Ende auch verloren hat. „Er bringt eine enorme Energie mit, hat in den letzten Jahren sehr große Fortschritte gemacht. In dieser Saison hat er noch mehr den Ball bekommen, da ist es logisch, dass sein Fehlen sich bemerkbar macht. In der letzten Saison war das der Fall, wenn Alex Stein gefehlt hat.“ Nun wird das Team wohl lernen müssen, auch ohne seinen Routinier auszukommen. Dass die Résidence aber das Potenzial hat, um den Titel mitzuspielen, dessen ist sich Dean Gindt sicher, und er selbst wird einmal mehr alles dafür tun, sich nach einer Verletzung zurückzukämpfen.