„Aserbaidschan ist Favorit“

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Wenn Luxemburg am Freitagabend (22.03.13/20.15 Uhr im Josy Barthel) in der WM-Qualifikation auf Aserbaidschan trifft, geht es um eine ganze Menge.

Es ist das Duell der beiden Gruppenletzten, die weiter auf ihren ersten Sieg warten. Aufgrund der besseren Weltranglistenplatzierung und der hohen Anzahl an professionellen Spielernist Aserbaidschan Favorit. Luxemburg ist dennoch alles andere als chancenlos.

Der Weg ist frei für Caiado

Fußballprofi David Caiado könnte schon im kommenden Sommer sein erstes Länderspiel für Luxemburg bestreiten.

Voraussetzung ist, dass die luxemburgischen Abgeordneten das überarbeitete Nationalitätengesetz (siehe Tageblatt-Freitagausgabe S. 14) durchwinken. Dem Mittelfeldspieler des bulgarischen Erstligisten PFC Beroe Stara Zagora kommt zugute, dass man nicht mehr fünf Jahre ununterbrochen in Luxemburg wohnen muss, um die Staatsangehörigkeit zu beantragen.

Caiado kam in Luxemburg zur Welt und lebte bis zu seinem zwölften Lebensjahr in Luxemburg. Danach wechselte er zu Sporting Lissabon.

(del)

Obwohl die Qualität der letzten Trainingseinheiten Nationaltrainer Luc Holtz positiv stimmt, war die Vorbereitung geprägt von einer Verletzungsmisere. Diese hatte am Freitagabend ihren Höhepunkt, als der für die Startelf vorgesehene Laurent Jans sich so schwer verletzte, dass er vom Platz getragen werden musste. Insgesamt zwölf Spieler plagten sich mit kleinen Wehwehchen herum. Auch Torwart Jonathan Joubert ist zurzeit noch angeschlagen und wohnte dem Abschlusstraining daher vorsichtshalber nur als Zuschauer bei.

Durch den eventuellen Ausfall von Jans muss Holtz sein taktisches Konzept vermutlich noch einmal über den Haufen werfen. Den Blondschopf, der als Rechtsverteidiger vorgesehen war, können einige Leute ersetzen. Beispielsweise sein Fola-Teamkollege Tom Schnell, der aber eigentlich als Innenverteidiger auflaufen sollte, oder Mario Mutsch, der wie im letzten Testspiel gegen Armenien im zentralen Mittelfeld zum Einsatz kommen könnte. Aber auch Tom Laterza oder Charles Leweck kommen theoretisch infrage … oder auch eher nicht, denn am Freitagabend glaubte Jans selbst noch, dass ein Einsatz vielleicht doch noch möglich sei. Kurz vor Spielbeginn fällt eine Entscheidung.

Vorsicht

Holtz will die Partie eher defensiv angehen, um nicht ins offene Messer zu laufen. Sagt er, wird aber mit den beiden gelernten Stürmern Bensi und Da Mota im Mittelfeld beginnen. Mit Ehrfurcht begegnen die Luxemburger der großen Unbekannten Aserbaidschan. Als athletisch und körperlich umschreibt Holtz die Mannschaft des ehemaligen deutschen Bundestrainers Berti Vogts. Beim ersten und einzigen Aufeinandertreffen der beiden Teams vor drei Jahren gab es einen 2:1-Sieg für die ehemalige sowjetische Teilrepublik.

„Auch morgen (Freitag/22.03.13) ist Aserbaidschan Favorit. Ob Berti es will oder nicht. Für Luxemburg ist ein Punktgewinn gegen jeden Gegner ein gutes Resultat. Ein Sieg wäre eine große Leistung“, so der tief stapelnde Holtz. Sein Gegenüber sieht das etwas anders. „Das ist ein 50:50-Spiel“, sagte Vogts.

Seit dem letzten Auftritt des Terriers in Luxemburg hat sich nicht allzu viel getan im aserbaidschanischen Fußball. Berti Vogts wird es nicht müde, zu betonen, dass ihm die Entwicklung zu langsam vorangeht.

Wenig Spielpraxis

Die heimische Liga hat Profistatus, gut gezahlt wird auch, trainiert wird tendenziell aber weniger als in anderen Ländern. Mit Abishov (Rubin Kasan/RUS) und Naziri (Ploiesti/ROM) spielen nur zwei Akteure bei einigermaßen bekannten ausländischen Erstliga-Vereinen. Abishov hat aber noch kein Spiel mit seinem neuen Verein bestritten, weil die russische Liga noch in der Winterpause ist. Und genau dieses Problem bereitet Vogts Sorgen, denn mehrere Stammkräfte haben zurzeit wenig Spielpraxis.

Hoffnung keimt bei Luc Holtz auf, wenn er an die letzten Länderspiele im Frühjahr denkt. „In der letzten EM-Qualifikation haben wir gegen Rumänien und Frankreich sehr gut ausgesehen. Deshalb gehe ich mit einem positiven Gefühl ins Spiel.“