BasketballRaul Birenbaum (Résidence Walferdingen):„Hatten den Team-Basketball verloren“

Basketball / Raul Birenbaum (Résidence Walferdingen):„Hatten den Team-Basketball verloren“
Raul Birenbaum (weißes Trikot) geht seit dieser Saison für die Résidence Walferdingen auf Korbjagd Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Es war eine Art Befreiungsschlag, der Walferdingen am Sonntag gelang: Mit dem Sieg über die Etzella beendete die Mannschaft um Raul Birenbaum eine Niederlagenserie von drei aufeinanderfolgenden Ligaspielen. Der 34-Jährige blickt im Gespräch mit dem Tageblatt auf die vergangenen Monate bei seinem neuen Klub zurück.

Ein bisschen Druck war vor dem Spiel gegen die Etzella schon da, gibt Raul Birenbaum zu. „Wir wussten, dass wir dieses Spiel gewinnen müssen, um oben dranzubleiben“, sagt er. „Aber es war noch gesunder Druck. Es war noch nicht unangenehm.“ Immerhin hatte die Résidance vor dem Spiel am Sonntag gleich drei aufeinanderfolgende Ligaspiele verloren: Gegen Contern (77:99), Esch (71:72) und Bartringen (90:99) musste Walferdingen gegen drei vermeintlich schwächere Gegner Niederlagen einstecken. „Man sieht zwar einen Unterschied zwischen den Topteams der Liga“, erklärt Birenbaum, „aber man darf in diesem Jahr keinen Gegner unterschätzen. Man darf sich nicht erlauben, einem Spieler in einem Spiel eine Auszeit zu geben.“ Mit der Niederlage gegen die Musel Pikes (93:99) Ende Oktober hat Walferdingen damit insgesamt vier Niederlagen auf dem Konto. 

Birenbaum versucht, Erklärungen für die Pleiten zu finden: „Auf dem Papier scheinen die Gegner schwächer. Aber sie haben alle gegen uns sehr gut gespielt, waren super vorbereitet. Wir hatten den Team-Basketball verloren. Wir versuchten, die Würfe zu schnell zu nehmen, und haben nicht im System gespielt. Es soll keine Entschuldigung sein, aber die Müdigkeit hat auch eine Rolle gespielte. Wir hatten viele Spiele in kurzer Zeit, wir haben nur eine kleine Rotation. Jetzt, wo es Richtung Winterpause geht, spürt man den Körper doch schon.“

Auch gegen die Etzella blieb Coach Dragan Stipanovic seiner Philosophie treu: Oliver Vujakovic, Leon Ayers und Xavier Robert spielten durch – Birenbaum kommt auf 31:56 Minuten auf dem Parkett, McCauley auf 26:36. Die restlichen Minuten füllen Thierry Vincent Cames (8:07 Minuten) und Juwan Antonio Howad Jr (13:24). Am Ende gibt der Erfolg dem Trainer recht. Und der Sieg in Ettelbrück ist umso wichtiger: „Für den Verein und die Spieler ist dieser Sieg sehr wichtig. Wir haben doch eine gute erste Runde gespielt, das ist auch ein gutes Gefühl für den Coach, dem damit etwas Druck abfällt.“

Für Birenbaum und Stipanovic war das Spiel ein Besonderes: Beide kamen vergangene Saison von der Etzella nach Walferdingen – und konnten den Spielern somit wertvolle Tipps über den Gegner geben. „Wir wussten genau, wo die Qualitäten der Etzella liegen. Der Coach und ich haben den Spielern so viele Informationen wie möglich gegeben.“ 

Ausruhen können sich Birenbaum und Co. jedoch keineswegs – vor Weihnachten stehen noch zwei Spieltage an, am Samstag kommt es sogar zum Topspiel gegen den Tabellenführer Steinsel. „Wir wissen, dass sie zu schlagen sind“, sagt Birenbaum und erinnert sich damit an den zweiten Spieltag – Ende September entführte die Résidence mit einem 84:77 Auswärtssieg die Punkte in Steinsel. „Die Mannschaft war damals noch eine andere. Wir werden nun in der Woche schauen, welche Systeme wir gegen sie spielen können.“ 

Birenbaum, der mittlerweile seinen Platz in Walferdingen gefunden hat, will gegen den Tabellenführer dann auch mit seiner Erfahrung weiterhelfen. Denn seine langjährige Erfahrung war einer der Gründe, warum er von der Résidence umworben wurde. „Ich habe mich hier sehr gut eingefunden. Ich wusste, was hier auf mich zukommen würde, da ich mit Dragan schon in Ettelbrück gearbeitet habe. Ich möchte Erfahrung in das Team reinbringen. Am Ende geht es auch darum, Verantwortung zu übernehmen.“