HandballKim Wirtz und die „Roten Löwinnen“ wollen „schnell dazulernen“

Handball / Kim Wirtz und die „Roten Löwinnen“ wollen „schnell dazulernen“
Kim Wirtz hat am Mittwoch ihr Comeback in der Nationalmannschaft gegeben Foto: Editpress/Fernand Konnen

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Die luxemburgische Frauen-Handballnationalmannschaft musste am Mittwochabend zum Auftakt der EM-Qualifikation die Überlegenheit von Island anerkennen. Kim Wirtz und ihre Teamkolleginnen wollen schnell aus den Fehlern lernen, denn am Sonntag wartet mit dem Heimspiel gegen Schweden bereits der nächste Kracher. 

„Es war schön, wieder auf dem Platz zu stehen“, blickt Kim Wirtz mit einem Tag Abstand auf ihr Comeback im Trikot der Nationalmannschaft zurück. Sie hatte ihre FLH-Schuhe eigentlich Anfang des Jahres schon an den Nagel gehängt, kehrte für die EM-Qualifikationsspiele gegen Island, Schweden und die Färöer Inseln aber nun wieder zurück zu den „Roten Löwinnen“.

„Ich hatte am Anfang der Saison gesundheitliche Probleme, die ich unter Kontrolle bringen musste. Zudem war ich mir nicht sicher, ob ich den nötigen Kampfgeist noch habe, 1.000 Prozent zu geben. Ich will keine halben Sachen machen, deswegen war es zu dem Zeitpunkt besser, aufzuhören“, erklärt sie ihre Entscheidung. „Dass ich jetzt wieder angefangen habe, ist darauf zurückzuführen, dass medizinisch mehr gearbeitet werden soll, was ich und die gesamte Mannschaft brauche. Wir benötigen Physiotherapeuten und Ärzte, die uns diese schnell verschreiben.“ Anfang Juli folgte die 30-Jährige der Einladung zum Lehrgang mit dem neuen Nationaltrainer Alexandre Scheubel. „Der Lehrgang hat mir Freude bereitet, wir haben gut gearbeitet und daraufhin hatte ich auch wieder die nötige Motivation, um Gas zu geben.“ 

Am Mittwochabend wurde es dann mit dem Auftakt der EM-Qualifikation ernst. Mit einem Auswärtsspiel in Island starteten die FLH-Frauen in die Kampagne. Nach 60 Minuten mussten die „Roten Löwinnen“ die Überlegenheit der starken Isländerinnen mit 14:32 anerkennen. „Unser Projekt ist teilweise aufgegangen, Ziel war es, lange Angriffe zu spielen“, erklärt Wirtz. „Wir haben noch zu viele technische Fehler gemacht, wir müssen in Zukunft weniger machen. Am meisten Probleme hatten wir im Angriff, da sind wir nicht gefährlich genug gewesen.“

Positive Erkenntnisse

Besonders die erste Hälfte war mit vielen Ballverlusten kompliziert, was es den Isländerinnen erlaubte, ihre Schnelligkeit auszuspielen und zu einfachen Toren zu kommen. „Sie haben in der ersten Halbzeit nahezu keinen Positionsangriff gehabt“, analysiert Nationaltrainer Scheubel. Die „Roten Löwinnen“ taten sich gegen die physisch überlegenen Gegnerinnen schwer. „Es ist nicht so, dass wir keine Lösungen gefunden haben. Wir haben sie nur manchmal schlecht ausgenutzt. Es ist an mir, Wege zu finden, wie wir noch effektiver sein können“, so der 45-Jährige.

Die gleiche Analyse machte auch Dea Dautaj. „Uns hat im Angriff ein bisschen die Dynamik gefehlt. Wir hatten zwar Lösungen, waren aber nicht konsequent genug.“ Zufrieden war sie mit der Abwehrarbeit der FLH-Auswahl. „Auf unsere Defensive können wir im Großen und Ganzen stolz sein.“

Es sei wichtig, trotz der Niederlage die positiven Erkenntnisse im Kopf zu behalten, betont Scheubel. „Die Mädchen haben nie nachgelassen, sie haben den Kopf oben gehalten, sind über 60 Minuten dauernd gelaufen und haben immer weiter mit Aggressivität gespielt. Das müssen wir beibehalten und gleichzeitig an dem arbeiten, was nicht so gut funktionierte.“ 

Es gehe jetzt darum, „zu zeigen, dass wir schnell dazulernen und dumme Fehler nicht mehr machen“, sagt Wirtz. „Außerdem gilt es, uns stetig zu verbessern und Erfahrung zu sammeln. Wir müssen mentale Fortschritte machen, zudem muss jede Einzelne für sich noch mehr physisch arbeiten, sodass die Spiele uns nicht immer so schwerfallen.“

Lange Zeit dafür bleibt allerdings nicht. Auf die „Roten Löwinnen“ wartet am Sonntag mit dem Kracher gegen den Weltranglistenfünften Schweden zu Hause in der Coque schon die nächste große Herausforderung. „Physisch gegen Schweden durchzuhalten, wird extrem kompliziert werden“, sagt Scheubel. „Wir spielen nicht in derselben Liga wie sie. Wir wollen uns aber zu Hause gut präsentieren.“

Programm

1. Spieltag:
Island – Luxemburg 32:14
2. Spieltag, am Sonntag:
Luxemburg – Schweden (16.00 Uhr, in der Coque)
3. Spieltag, 28. Februar:
Luxemburg – Färöer Inseln
4. Spieltag, 2. März:
Färöer Inseln – Luxemburg
5. Spieltag, 3. April:
Luxemburg – Island
6. Spieltag, 7. April:
Schweden – Luxemburg