Basket EschJordan Hicks: Vom Pechvogel zum „Man of the Match“

Basket Esch / Jordan Hicks: Vom Pechvogel zum „Man of the Match“
Nachdem er beim Pokalsieg 2022 noch zuschauen musste, ist Jordan Hicks im entscheidenden Meisterschaftsfinale zum Man of the Match avanciert Foto: Editpress/Jeff Lahr

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Am Samstag feierte Jordan Hicks nicht nur seinen ersten Titel mit dem Basket Esch, sondern auch den ersten Titel seiner Karriere. Im alles entscheidenden Finale war er einer der Hauptgaranten für den Erfolg. 

Für den Escher Biever-Rodenbourg-Clan war der Meistertitel am Samstag nach der Corona-Meisterschaft 2020 und dem Pokalerfolg im vergangenen Jahr der dritte Titel. Jordan Hicks spielte hingegen 2020 in Frankreich und beim letztjährigen Pokalfinale musste er nach Corona-Erkrankung und anschließender Herzmuskelentzündung das Spiel von der Bank aus verfolgen. „Es ist der erste Titel in meiner zehnjährigen Profi-Karriere. Und ich hätte mir kein anderes Team wünschen können, um diesen Erfolg zu feiern. Es ist einfach enorm. Es ist ein Moment, den ich nie vergessen werde.“ Für den Escher ist es eine Belohnung für die harte Arbeit, die er selbst, aber auch das gesamte Team hineingesteckt hat. 

Nach zwei Spielzeiten im Escher Trikot suchte er nach der Saison 2018/19 eine neue Herausforderung und wechselte nach Tours, um auf einem höheren Niveau zu spielen. Als seine Saison 2021 bei Besançon in Frankreich beendet war, kam er zum Basket Esch zurück, um zu trainieren und in Form zu bleiben. Danach hat es sich ergeben, dass sich Profi-Spieler Miles Jackson-Cartwright verletzte und Hicks gebeten wurde, auszuhelfen. „Natürlich“, lautete die Antwort. Er beschreibt die damaligen Umstände als „perfektes Szenario“. Und sobald er wieder im Escher Trikot auflief, stand für ihn fest: „Ich will hier nicht mehr weg.“

Elf Monate Pause

Kaum jemand freute sich mehr für Teamkollege Jordan Hicks (l.) als Alex Rodenbourg (M.)
Kaum jemand freute sich mehr für Teamkollege Jordan Hicks (l.) als Alex Rodenbourg (M.) Foto: Editpress/Jeff Lahr

Genau wie Clancy Rugg ist er ein fester Bestandteil der Escher Familie geworden. „Es fühlt sich wie zu Hause an. Vom Feld bis in die Tribüne: Wir sind eine große Familie. Alle unterstützen uns in guten wie in schlechten Zeiten. ‚It’s a all love‘“, gibt er mit einem Schmunzeln zu. Hicks unterstreicht, dass man als Team erfolgreich war. „Willst du den Erfolg, geht das nur als Einheit. Und da zählt jeder einzelne Spieler dazu; auch die Bankspieler, die uns die nötige Energie und Vertrauen bringen“, erklärt der 32-Jährige. Mit seinen 23 Punkten und neun Rebounds war er einer der ausschlaggebenden Faktoren im Escher Spiel. Auf seine Leistung angesprochen, rückt er jedoch das Team in den Vordergrund: „Ohne meine Teamkollegen und die Coaches wäre das nicht möglich gewesen.“

Ausschlaggebend für den Meistertitel war Hicks zufolge, dass jeder einzelne Spieler von August bis zum Meistertitel sehr hart gearbeitet hat. „Jeder hat jeden Tag für Tag besser gemacht. Wir sind noch näher zusammengerückt und das hat sich auf dem Spielfeld bemerkbar gemacht.“ Die Play-offs waren Hicks zufolge jedoch alles andere als einfach. Vor allem die deutliche Niederlage im ersten Halbfinalspiel mit einer Differenz von 30 Punkten gegen Düdelingen war ein Rückschlag für die Escher. „Nichtsdestotrotz schafften wir es, zu reagieren. Und im Finale setzten wir uns gegen den amtierenden Meister durch, was unser Durchsetzungsvermögen zeigt.“ Hinzu kam, dass die entscheidende Phase in wenigen Wochen durchgeboxt wurde. Mit jeweils drei Spielen in den Viertel- und Halbfinals sowie vier Finalspielen hatte der neue Meister zehn Partien binnen fünf Wochen zu absolvieren: „Wir haben bis zum Schluss gekämpft und wir haben den Job erledigt.“

„To be continued“

Nach all den Hürden mit Verletzung und Corona-Erkrankung kann der Titel für Hicks als Happy End bezeichnet werden. Er korrigiert jedoch mit einem Lachen: „Es ist ja eigentlich kein Ende. Deshalb würde ich es als ‚happy result‘ bezeichnen“, so Hicks, der sich offenbar in Luxemburg sehr wohlfühlt. „To be continued“ lautet die Devise, doch laut Hicks gilt es erst einmal, den Titelgewinn zu genießen. 

Et sinn zwee Jongen, déi hiert Häerz heigelooss hunn

Alex Rodenbourg, über Jordan Hicks und Clancy Rugg

Der Teamkollege, der sich wahrscheinlich am meisten für den Escher Profi-Spieler freut, ist Alex Rodenbourg. Der Escher Spieler mit der Nummer 14 betonte seit Anfang der Saison, dass man den Titel auch für Jordan Hicks gewinnen wolle. „Ich habe von Anfang gesagt, dass Jordan einer der besten Amerikaner hierzulande ist. Man muss ihm einfach nur das nötige Vertrauen schenken.“ Rodenbourg unterstreicht, dass man nicht vergessen darf, dass er elf Monate nicht gespielt hat. „Ich habe jedoch keine Sekunde an seinen Fähigkeiten gezweifelt. Im entscheidenden Finale war er in der ‚Offense‘ stark, aber auch im defensiven Bereich. Er meckert nie. Er und Clancy sind vorbildliche Amis, die sich jeder Verein wünschen soll. Sie machen keinen Blödsinn und sind sehr familiär. ‚Et sinn zwee Jongen, déi hiert Häerz heigelooss hunn’“, erklärt Rodenbourg weiter.