LBBL Herren – SpielberichteDas Ende zweier Trends und endlich wieder „home sweet home“ in der Fels

LBBL Herren – Spielberichte / Das Ende zweier Trends und endlich wieder „home sweet home“ in der Fels
Arantia Fels feierte gegen Kordall (in Blau) den ersten Heimsieg der Saison Foto: Editpress/Jerry Gerard

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Arantia Fels kann doch zu Hause gewinnen. Mit einem 94:82 gegen die Kordall Steelers feierten sie am Samstag ihren ersten Heimsieg der Saison. Umso erfreulicher: Zwei einheimische Spieler gehörten zu den Erfolgsgaranten. Für die Steelers war es nach dem Triumph in Bartringen eine verpasste Chance.

Fels-Coach Chris Wulff sprach wohl allen Arantia-Fans aus der Seele: „Es wurde Zeit.“ Die verlorenen Heimspiele gegen Mamer, die Résidence und die Etzella gehören jetzt der Vergangenheit an und das Team konnte nach der Schlusssirene mit den Fans ausgelassen feiern. Dem ehemaligen Nationalspieler war die Erleichterung anzumerken. „Wir hatten uns auf ein schwieriges Spiel vorbereitet. Unser Gegner kam, um zu spielen und nicht, um überrollt zu werden.“

Die Gäste gaben zunächst den Takt an (8:13, 6`), wurden jedoch zum Ende des ersten Viertels durch den „Full-Court Press“ der Felser massiv unter Druck gesetzt. Insbesondere galt der Fokus dem Guard Zabetakis, der in der Vorwoche gegen die Sparta „Man of the Match“ war. „Defensiv war es auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Unter der Woche haben wir intensiv im Training daran gearbeitet“, erklärte Wulff. Im Spiel hatte Maindron zunächst das Schlusswort. Sein „And One“ war das i-Tüpfelchen auf eine 28:21-Führung (10’). Wulffs Marschroute blieb weiterhin der Press. Nicht nur Zabetakis, sondern auch Point Guard Schmit bekam das zu spüren und es sollte sich für die Hausherren auszahlen. Bis zur Pause verloren die Steelers 13-mal den Ball, insgesamt 24-mal bis zum Spielende. „Fels hat uns offensichtlich gut gescoutet und unsere Schwächen vollends ausgenutzt. Wir können keine Spiele gewinnen, wenn wir 20 Turnovers oder noch mehr haben. Das funktioniert in der Nationale 2, aber nicht hier in der LBBL. Es fehlt momentan an Konstanz. Auch nach unserem Sieg gegen Contern hatten wir die Chance verpasst, nachzulegen, da waren wir ebenfalls beim nächsten Spiel nicht richtig präsent. Die Saison ist lang und ich freue mich, dass wir noch einmal gegen Fels spielen können. Heute haben sie den Sieg absolut verdient“, meinte Kordall-Coach Tara Booker. Dass die Steelers die zweite Halbzeit knapp für sich entschieden, war nur ein kleiner Trost, denn Arantia hatte die Hauptarbeit im zweiten Viertel erledigt.

Offensiv hatte Fels dazu zwei heiße Eisen im Feuer. Natürlich beteiligten sich die Profispieler maßgebend am Erfolg, Ogden flirtete sogar mit einem vierfachen Double (20 Punkte, 9 Rebounds, 8 Assists und 8 Steals), aber es waren die einheimischen Malik Wilson (18 Punkte) und Vic Heuschling (22 Punkte), die an diesem Abend den Unterschied machten. Beide erzielten ihre Ausbeute in knapp 24 Minuten Spielzeit und Heuschling traf zur richtigen Zeit von jenseits der Drei-Punkte-Linie. Wulff freute sich. „Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaftsleistung, aber auch, dass die Jungs Verantwortung in der Offensive übernommen haben. Es ist mir wichtig, nicht überhastet abzuschließen, sondern in unserem System zu bleiben und aggressiv zu scoren. Da kann man heute Vic und Malik hervorheben.“ (sf)

Statistik

„T“-Bestnote: Vic Heuschling (Arantia Fels)
Viertel: 28:21, 26:19, 20:20, 20:22
Fels: Heuschling 22, Ogden 20, Stith 20, M. Wilson 18, Maindron 7, D. Wilson 4, Freimann 3, Rocha Pires 0, Senchenko 0, De Sousa Silva 0
Kordall: Zabetakis 30, Frederick 15, Muric 13, Schmit 9, Mersch 7, Ricketts 6, Brito 2, Tani 0, Marx 0
Schiedsrichter: Muho/Lampe/Peiffer
Zuschauer: 110 zahlende


Das Ende zweier Trends

Bis zur Pause gestaltete Contern die Partie am Samstag gegen Düdelingen offen. Nach dem Seitenwechsel diktierte der T71, bei dem neben den Profi-Spielern auch Jack, Kalmes und Grün zweistellig punkteten, den Rhythmus und setzte sich am Ende deutlich mit 101:79 durch.

Sowohl bei Contern als auch bei Düdelingen wurde am Samstag der aktuelle Trend gestoppt: „Wir kassierten zuletzt drei Niederlagen in Folge – zweimal gegen Walferdingen und gegen Esch, wobei vor allem die Pokalniederlage gegen Walferdingen wehtat. Deshalb tut dieser Sieg gut, vor allem weil es ein deutlicher Erfolg war“, so T71-Spieler Davide Grün. Während Düdelingen den negativen Trend am Wochenende stoppen konnte, wusste Contern seinen zuletzt positiven Lauf nicht zu bestätigen: „Wir haben zuletzt drei Spiele gewonnen. Unbewusst denkt man dann vielleicht, man müsse sich weniger anstrengen. Düdelingen dagegen agierte nach drei Niederlagen in Folge mit Biss. Es ist eigentlich immer das Gleiche: Wir spielen egoistisch. Das darf eigentlich nicht vorkommen, wenn wir oben mitmischen wollen. Wenn wir uns im defensiven Bereich nicht zusammenreißen, dann können wir so viele Punkte erzielen, wie wir wollen, der Gegner wird jedes Mal mehr Punkte erzielen“, erklärte ein enttäuschter Christophe Mertzig „Diese Niederlage tut weh, denn diese Partie hätten wir eigentlich gewinnen müssen.“

Während der Conterner Kapitän die defensive Leistung seines Teams während 40‘ bemängelt, so lief es für Davide Grün und seine Kollegen zumindest nach der Pause besser: „Die erste Hälfte war nicht gut: Wir ließen zu viele Punkte zu. Danach haben wir uns im defensiven Bereich gesteigert. Wir kassierten 52 Punkte in der ersten Halbzeit und am Ende waren es 79 Punkte. Das war ausschlaggebend.“ Besonders das erste Viertel mit insgesamt 67 Punkten war ein regelrechtes Offensivspektakel. Unter dem Impuls von King, der nach knapp 6‘ bereits 14 Punkte erzielt hatte, erspielte sich die Heimmannschaft nach 9‘ eine 14-Punkte-Führung (34:20). Der letzte Treffer des Auftaktviertels war besonders spektakulär: Lanners traf mit der Sirene von hinter der Mittellinie.

Im zweiten Viertel gelang es Contern, angeführt von Sturdivant, das Blatt zu wenden (43:44). Bis zur Pause entwickelte sich ein ausgeglichener Schlagabtausch, ehe der Gastgeber erneut aufdrehte. Nach einem Dreier von Grün war die Differenz von 14 Punkten wiederhergestellt (78:64, nach 28‘). Auch wenn die Gäste den Rückstand kurzzeitig verringerten und Düdelingen mit Foultrouble zu kämpfen hatte, sollte der Erfolg des T71 nicht mehr in Gefahr geraten. Grün war nach dem Sieg erleichtert, bremste jedoch gleich die Eurphorie: „Heute (Samstag) dürfen wir uns freuen, doch dann muss der Fokus auf dem nächsten Spiel liegen, denn am kommenden Sonntag steht die Partie in Ettelbrück auf dem Programm. Da gilt es erneut, Gas zu geben und im defensiven Bereich mit Biss zu agieren.“ (B.G.)

Statistik

„T“-Bestnote: Christopher Jack (T71 Düdelingen)
Viertel: 38:29, 16:23, 26:17, 21:10
Düdelingen: King 32, Jack 18, McFolley 15, Kalmes 14, Grün 13, Ceman 5, Lanners 3, Giannopoulos 1, Parrasch 0, Agbodenou 0
Contern: Pwono 28, Sturdivant 17, Milton 22, Mertzig 5, Moes 4, Ramos Fonseca 3, Weis 0, Summer 0
Schiedsrichter: Malané/Marchal/Dragusic
Zuschauer: 200


Philippe Gutenkauf schießt die Musel Pikes ab

Zum Auftakt des achten Spieltags fuhr Ettelbrück dank eines hervorragend aufgelegten Philippe Gutenkauf den fünften Saisonsieg ein. Die Musel Pikes waren nach einem desaströsen ersten Viertel hingegen schon frühzeitig ohne Chance und gaben sich in der Folge komplett auf.

Gab gegen Jalen Green (Mitte) nicht nur defensiv eine gute Figur ab: Philippe Gutenkauf steuerte auch 43 Punkte zum Ettelbrücker Sieg bei
Gab gegen Jalen Green (Mitte) nicht nur defensiv eine gute Figur ab: Philippe Gutenkauf steuerte auch 43 Punkte zum Ettelbrücker Sieg bei Foto: Editpress/Gerry Schmit

Knapp elf Minuten waren absolviert, als P. Gutenkauf erneut mit einer guten Portion Selbstvertrauen zum Distanzwurf ansetzte und die Gäste mit 21 Punkte in Front brachte (11:32). Zu diesem frühen Zeitpunkt hatte der Nationalspieler schon beeindruckende 21 Zähler auf seinem Konto verbucht und sechs seiner acht Dreierversuche versenkt. Nach der überraschenden Schlappe am vergangenen Wochenende gegen den bis dahin sieglosen Tabellenletzten Hostert zeigte die Etzella schnell die passende Reaktion. Die Gäste ließen Ball und Gegner geschickt laufen, um besonders aus der Distanz immer wieder zum Erfolg zu kommen, teils gar mit komplizierten Würfen. Genau das Gegenteil war bei den Musel Pikes der Fall. Das Zusammenspiel klappte nur sehr wenig, sodass die beiden US-Profis oft zu individuellen Aktionen neigten, und wenn sich die Hausherren in eine gute Position begaben, wurden einfache Punkte leichtfertig vergeben. Nicht hilfreich waren auch die vier Fouls von Pikes-Kapitän Welter während der ersten Halbzeit, sodass der Spielgestalter und Kopf der Mannschaft zeitweise fehlte. Schon zur Pause betrug der Rückstand der Gastgeber satte 24 Zähler und auch nach dem Dreh änderte sich nichts am Spielgeschehen. Nach einer weiteren Dreier-Show von P. Gutenkauf durchbrach die Führung erstmals gar die 40-Punkte-Marke (44:86, 36′).

Für Gilles Kerschen war es schwierig, eine Erklärung für die deftige Niederlage zu finden: „Von Anfang an ist alles gegen uns gelaufen. Sie haben bekanntermaßen eine gute Mannschaft von außen, und wenn sie dann alles treffen, ist man dagegen machtlos. Unsere Defensive war an sich in Ordnung, aber sie haben auch etliche Würfe getroffen, die wir eigentlich gut verteidigt hatten.“

Aufseiten der Etzella zeigte sich der Matchwinner dementsprechend zufrieden über die klare Angelegenheit: „Wir hatten schon oft an einem Freitagabend schwierige Spiele an der Mosel, aber heute (Freitag) war es anders, da wir gut getroffen und stark verteidigt haben.“ P. Gutenkauf bemerkte jedoch, dass dennoch offensiv nicht alles perfekt gelaufen sei und es ohne die 17 erfolgreichen Distanzwürfe seines Teams knapper geworden wäre. „Wir haben viele Dreier beim Fast-Break genommen, die meistens weniger erfolgreich sind. Wir müssen mehr den Weg unter den Korb suchen, weil wir so viele Dreier nicht immer treffen“, konstatierte der Ettelbrücker, der schlussendlich auf die für einen einheimischen Spieler beeindruckenden 43 Punkte und zehn erzielte Distanzwürfe zu sprechen kam. „Solche Tage hat man manchmal. Am Vortag war ich beim Wurftraining. Es kann aber auch an meiner tollen Bolognese liegen, die ich zu Mittag zubereitet habe“, suchte P. Gutenkauf mit einem spitzbübischen Lachen nach einer Erklärung für seine außergewöhnliche Leistung. (O.J.)

Statistik

„T“-Bestnote: Philippe Gutenkauf (Etzella Ettelbrück)
Viertel: 11:27, 19:27, 6:19, 11:17
Musel Pikes: Green 14, Welter 12, Bibbs 7, J. Bouttet 5, Sanna 4, Streef 3, Kerschen 2, Q. Bouttet 0, Martin 0, Steffen 0
Ettelbrück: P. Gutenkauf 43, Johnson 22, Taylor 20, Schneider 3, Zenners 2, F. Gutenkauf 0, Polfer 0, Domingues Sanches 0
Schiedsrichter: Glod/Michels/Pesche


Weitere Statistiken

Statistik

Esch – Bartringen 100:79 (51:37)
Viertel: 28:18, 23:19, 27:21, 22:21
Esch: Hicks 36, Rugg 16, Rodenbourg 15, Biever 8, Grun 6, Thill 6, Wilmes 6, Neves 4, Cornu 3, Sabotic 0, Sunnen 0, Adrovic 0
Bartringen: Green 27, Logelin 20, Holland 9, Stein 8, Germeaux 7, Obel 6, Roilgen 2, Evrard 0, Würth 0, Aquaro 0, Hagen 0
Schiedsrichter: Hansen/Nuszkowski/De Mora

Statistik

Mamer – Résidence 80:91 (38:42)
Viertel:
21:23, 17:19, 16:29, 26:20
Mamer: McDaniel 15, Larkins 15, Bivins 13, Reisdorffer 13, Lukic 10, Rocha 10, Hoffmann 4, Sousa 0, Meyers 0
Walferdingen: Ayers 27, McCauley 22, Vujakovic 21, Birenbaum 8, François 7, Howard 6, Cames 0, Grivet 0, Bonga 0, Urwald 0, Saldana 0
Schiedsrichter: Vanglovskij/ Monkunas/Decker

Statistik

Hostert – Steinsel 79:88 (29:38)
Viertel:
10:15, 19:23, 27:24, 23:26
Hostert: Walley 34, Henkel 20, Hurt 8, Saams 6, Schleimer 5, Hittelet 4, Julien 2, Scheltien 0
Steinsel: Barton 27, Aiken 14, Laurent 11, Morton 10, Melcher 8, Theisen 8, Meyer 5, Bugeja 3, Demuth 2, Beslija 0, Lopes De Pina 0, Keup 0
Schiedsrichter: Ntasis/ Richartz/Schomer