Samstag1. November 2025

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36 Punkte Abzug für FC Sion

36 Punkte Abzug für FC Sion
(Reuters)

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Im monatelangen Streit um den FC Sion, Club vom Luxemburger Mario Mutsch, hat der Schweizerische Fußballverband ein Machtwort gesprochen - ganz im Sinne der FIFA. Beendet dürfte das Theater damit aber wohl nicht sein.

Der Schweizerische Fußballverband hat sich dem Willen der FIFA gebeugt und im Dauerstreit um den FC Sion, Club vom Luxemburger Mario Mutsch, eine drakonische Strafe verhängt. Dem Schweizer Pokalsieger wurden am Freitag 36 Punkte wegen Verstößen gegen das Transferrecht abgezogen, der Club rutscht damit in der Erstliga-Tabelle vom dritten auf den letzten Platz mit fünf Minuszählern. „Der Zentralvorstand ist damit der Aufforderung der FIFA vom 17. Dezember 2011 nachgekommen“, teilte der SFV am Freitag in einer Presseerklärung auf seiner Homepage mit.

Die FIFA hatte deutliche Sanktionen – sprich Punktabzug oder Streichung der Ergebnisse – gegen den FC Sion verlangt. Der Weltverband mit Sitz ebenfalls in der Schweiz und Eidgenosse Joseph Blatter an der Spitze hatte dem Nationalverband bis zum 13. Januar Zeit gegeben. In einem knappen Statement teilte die FIFA mit, die Entscheidung des Schweizer Fußball-Verbandes zur Kenntnis genommen zu haben: „Die FIFA wird nun die Unterlagen analysieren und diese Anfang Januar ihrem Dringlichkeitskomitee zur Entscheidung vorlegen.“

Suspendiert

Wäre der SFV der Aufforderung nicht gefolgt, wäre der Schweizer Fußball vom 14. Januar an von der internationalen Bühne suspendiert worden. Damit wäre auch das Achtelfinalspiel des FC Bayern in der Champions League gegen den FC Basel nicht möglich gewesen. Betroffen wäre auch die Nationalmannschaft von Trainer Ottmar Hitzfeld gewesen, die am 26. Mai 2012 in Basel gegen die deutsche Nationalelf spielen soll.

Gegen die Entscheidung des SFV, die ausdrücklich nicht wegen des Einsatzes nicht spielberechtigter Akteure allein erfolgte, kann der FC Sion intern nicht mehr vorgehen. Dem Club bleibt einzig ein erneuter Gang vor den Internationalen Sportgerichtshof. Allerdings hat der Verein vor dem CAS bereits einmal verloren. Die Juristen in Lausanne hatten ein Urteil der Europäischen Fußball-Union bestätigt, wonach die UEFA Sion wegen des Verstoßes gegen ein Transferverbot aus der Europa League ausgeschlossen hatte.

Spielberechtigung

Der Schweizer Erstligist, der nun um seine Klassenzugehörigkeit gewaltig bangen muss, hatte laut SFV „bei insgesamt zwölf Spielen (zehn Meisterschafts- und zwei Cupspiele) mindestens einen Akteur aus dem Sextett Stefan Glarner, Pascal Feindouno, José Julio Gomes Gonçalves, Billy Ketkeophomphone, Mario Mutsch und Gabriel Garcia de la Tore eingesetzt“. Die Spielberechtigung dieser sechs Spieler sei auch weiterhin Gegenstand der Proteste und Einsprüche verschiedener Super-League-Clubs, hieß es vom SFV.

Dass Sion nun klein beigibt, ist nicht unbedingt zu erwarten. Erst am Donnerstag hatte der Verein mit Präsident Christian Constantin bekanntgegeben, gegen die Mitglieder des Exekutivkomitees der FIFA wegen der Forderungen an den Schweizer Verband Strafanzeige gestellt zu haben. „Dieses Verhalten der FIFA stellt eine unannehmbare Erpressung dar, namentlich auch, weil die FIFA, um ihren Standpunkt durchzusetzen, vor allem Dritte einbezieht, die mit ihrem Streit gegen den FC Sion nichts zu tun haben“, hieß es in einer Mitteilung auf der Sion-Homepage.