Cyclocross„Möchten regelmäßig Minimes und Cadets-Rennen anbieten“: LP 07 Schifflingen organisiert am Sonntag Rennen für die Jüngsten

Cyclocross / „Möchten regelmäßig Minimes und Cadets-Rennen anbieten“: LP 07 Schifflingen organisiert am Sonntag Rennen für die Jüngsten
Am Sonntag finden in Schifflingen Cyclocross-Rennen für Cadets und Minimes statt Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Am kommenden Sonntag bietet die LP 07 Schifflingen vor den Hauptrennen des Skoda Cross Cup Rennen für Cadets und Minimes an. Nathalie Lamborelle, Präsidentin des Radsportklubs, verfolgt diese Idee mit ihrem Verein schon länger – beim Radsportverband war man in diesem Jahr für diese Idee offen.

Tageblatt: Nathalie Lamborelle, wie enstand die Idee, Cyclocross-Rennen für Cadets und Minimes anzubieten?

Nathalie Lamborelle: Im letzten Jahr haben wir mit Snooze zum ersten Mal Cyclocross-Rennen in Schifflingen veranstaltet. Da alles gut funktioniert hat, dachten wir uns, dass es auch gut wäre, was für den Nachwuchs anzubieten – also auch für Minimes und Cadets. Vor allem, weil unser Verein sehr jugendfördernd arbeitet. Wir haben eine typische Cyclocross-Strecke in Schifflingen: Wiese, flach und kurvenreich. Da der Parcours wenig mit Mountainbike zu tun hat, haben wir uns gedacht, dass wir nicht nach den Mountainbike-Regeln fahren wollen. Die Jüngsten müssten dann länger fahren als die Débutants oder Junioren, das ergibt keinen Sinn. Also haben wir angefragt, ob wir ein Rennen von 20 oder 25 Minuten veranstalten könnten. Dann kam die Idee, den Nachwuchs mit Cyclocross-Rädern fahren zu lassen. Eine solche Idee hatte der CT Atertdaul bereits, aber damals waren die Ohren beim Verband noch nicht so offen. Es hieß damals, dass die Kinder ihr Rad tragen müssten und dass dies zu schwer sei. Wir haben aber keine Passagen zum Schultern drin, die Strecke ist komplett fahrbar. Also dachten wir uns, dass dies der perfekte Start wäre, die Debatte noch mal anzukurbeln. 

Wie hat die FSCL auf die Anfrage reagiert?

Ich habe mit Jempy Drucker gesprochen. Er meinte, dass es eine tolle Idee sei. Er sagte auch, dass man im Junioren-Alter merke, dass wir im Ausland hinterherfahren – und das, obwohl Cyclocross in Luxemburg sehr populär ist. Am Anfang war der Verband noch skeptisch, ob wir das noch in dieser Saison oder nicht lieber in der nächsten machen sollten. Jempy wollte das zum letzten Rennen in dieser Saison machen. Wenn es gut funktioniert, kann man das im nächsten Jahr vielleicht fest machen. Das Projekt findet aber nicht nur bei Jempy Zuspruch. Auch andere haben gesagt, dass wir das nun durchziehen sollen. 

Werden die Minimes und Cadets die gleiche Strecke wie die Espoirs/Elite fahren?

Die Strecke ist sehr ähnlich, aber wir haben sie etwas verändert. Wir haben einen Teil der Strecke rausgenommen, der technisch anspruchsvoll ist und für die Kleinen schwieriger wären. Wir haben einen Anstieg rausgenommen, damit sie nicht schieben oder schultern müssen. Außerdem können die Eltern ihre Kinder so öfter sehen. 

Welches Ziel verfolgen Sie mit der Einführung dieser Rennen?

Wir möchten, dass in Zukunft regelmäßig Minimes- und Cadets-Rennen angeboten werden. Unsere Fahrer gehen ins Ausland – nach Frankreich, Belgien oder Deutschland, wo Rennen für die Jüngsten angeboten werden. Wir hatten bis jetzt keine solchen Rennen – das ist schade. Die Kinder stehen in Luxemburg an der Strecke, schauen zu den Großen auf und sind motiviert – aber sie dürfen nicht fahren, weil sie zu jung sind. Es dauert in Luxemburg zu lange, bis sie Cyclocross-Rennen fahren dürfen. 

Wie wichtig sind solche Rennen für Kinder in dieser Alterskategorie für ihre sportliche Entwicklung?

Es ist enorm wichtig, dass wir von ganz unten hoch in den Altersklassen solche Rennen haben. Cyclocross ist immer gut für die Technik und die Radbeherrschung. Aktuell sieht man ja, dass viele gute Crosser auch starke Resultate auf der Straße einfahren. Ich finde auch den Aspekt wichtig, dass die Belastung bei den Jüngsten nicht so extrem ist wie bei den Älteren. 20 bis 25 Minuten, das reicht aus. 

Wie sieht der Zuspruch für die Rennen am Sonntag aus?

Wir haben für Minimes und Cadets 47 Anmeldungen. Das ist sehr gut. Leider sind die anderen Kategorien sehr schwach besetzt, warum auch immer. Dafür habe ich wenig Verständnis. Beim Elite/Espoirs-Rennen haben wir 18 Anmeldungen. Das ist schon schwach. Auch das Junioren-Rennen (6 Starter) ist schwach besetzt. Bei der Elite/Espoirs sind insgesamt zwölf Luxemburger dabei – bei der Meisterschaft vergangene Woche waren es 30. Ich habe gestern (Donnerstag) mit einem Fahrer gesprochen, der meinte, dass bei vielen die Luft raus sei. – Wenn man die ganze Saison fährt, kann man auch im Finale starten. Es ist das erste Rennen nach der Landesmeisterschaft und das letzte für eine gewisse Zeit. Die Landesmeister könnten ihre Trikots präsentieren. Es ist außerdem schade, wenn ein großer Sponsor wie Skoda sieht, dass im Finale nicht viel los ist. Auch für den Veranstalter ist die geringe Teilnehmerzahl schade. Das alles wirft Fragen bei mir auf.

Gibt es für die beiden Rennen Regeländerungen?

Wir haben mit der Jury entschieden, dass kein Radwechsel erlaubt ist. Wir haben ein eigenes Regelwerk aufgestellt, darum nennen wir die Rennen auch „Pilotprojekt“. Es sind auch Mountainbike-Räder zugelassen. Das ist eine gute Sache und sollte in Zukunft auch so angenommen werden. Ein Argument gegen die Rennen war zum Beispiel, dass Eltern drei Räder kaufen müssten: ein Mountainbike, ein Crossrad und ein Rennrad. Das wäre ein hoher materieller Aufwand. Klar hat man einen kleinen Vorteil, wenn man mit dem Crossrad startet. Bei den Kindern sollte das aber nicht im Vordergrund stehen. 

Nathalie Lamborelle, Präsidentin der LP 07 Schifflingen 
Nathalie Lamborelle, Präsidentin der LP 07 Schifflingen  Foto: Editpress/Julien Garroy