Freitag21. November 2025

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Mastermind Mike Portnoy gab sich (wieder) die Ehre

Mastermind Mike Portnoy gab sich (wieder) die Ehre

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Eigentlich war das Konzert um 20.00 Uhr angesetzt. Mit der am Nachmittag von Portnoy veröffentlichten Facebook-Nachricht mussten die Fans zur Kenntnis nehmen, dass die Band durch einen schwedischen Promotor inständig gebeten wurde, noch eine Show in Schweden zu spielen; dieser Bitte kam die Band nach und trat vorgestern den 14-stündigen (!) Weg von Paris nach Malmö und gestern Nacht wieder den 16-stündigen Rückweg nach Luxemburg an – Verspätung inklusive –, um vor etwa 1.000 Musikbegeisterten spielen zu können. Positiv formuliert: eine unbändige Leidenschaft für die Musik und für die Fans.

Wie der Vater, so der Sohn

Allerdings zeigt sich diese ambivalente Passion dann auch gleich im Doppelpack: Um 20.55 Uhr (die Crew hat eine gesamte Bühne in knapp 50 Minuten zusammengebaut – rekordverdächtig) begannen die jungen Herren von Next to None mit ihrem ganz „besonderen“ Band-Mitglied Max Portnoy – Sohn der Ikone Mike Portnoy –, und es zeigte sich, getreu dem (zugegebenermaßen abgelutschten) Sprichwort „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“, dass der Sohn eindeutig die Gene des Vaters geerbt hat.

In einem sehr soliden Set zeigte sich zwar der Einfluss des großen Portnoy (melodische und vor allem lange Songs) und doch versuchte der Sohnemann sich auch selbst zu finden. Einzig der Tontechniker hatte (leider) nicht alle Hebel gefunden und so blieb der Gesang oftmals etwas zu leise unter der musikalischen Macht aus Keyboard, Bass, Gitarre und Drums.

Keine Show für empfindliche Augen

Um kurz vor 22.00 Uhr betraten dann unter sehr starkem Applaus und vielen Teufelshörnern die sieben Bandmitglieder der Supergroup (bestehend aus Mitgliedern der Bands um Neal Morse und Taken) die Bühne und feuerten einen Dream-Theater-Kracher nach dem anderen ab. Anfangs noch etwas unklar und vermischt, besserte sich der Sound stetig und es wurde ein musikalisch sehr ansprechendes Konzert, das die Tiefe und die Bandbreite der Dream-Theater-Songs noch einmal jedem verdeutlichte. Die zusammengewürfelte Band funktionierte, nach dem erst vierten absolvierten Konzert, in Luxemburg als Kollektiv perfekt und zeigte sich eingespielt.

Mike Portnoy, hinter seinem Riesendrumkit oftmals „verschwunden“, machte der verspätete Abend sichtlich Spaß und er nahm alles aus seinem Schlagzeug und aus sich heraus, was er nur konnte. Er quittierte diese Aufopferung mit den Worten „I’ll have a heart attack soon“. Visuell war es eine Show, die sicherlich die Augen des einen oder anderen Fans überforderte: eine Leinwand mit wechselnden Videos und eine Lightshow, die vom abrupten Wechseln von gelb zu rot bis hin zu grau/weiß alles geboten hat, was eine Lichtkonstruktion hergeben kann. Nach elf Songs und fast 120 Minuten Spielzeit verabschiedeten sich die sieben Männer kurz vor Mitternacht.

Emotionale Bindung

Lieferte Mike Portnoy nach vor anderthalb Jahren mit der Supergroup „The Winery Dogs“ (bestehend aus ihm, Richie Kotzen und Billy Sheehan) ein schlicht phänomenales Konzert ab, so war es am Montag ein ebenso fulminantes, das für ihn einen ganz besonderen Stellenwert hat: Angekündigt als „Once in a life-time event“ wurde dem Publikum das Dream-Theater-Album „12 Step Suite“ in voller Länge präsentiert, ohne auf weitere Dream-Theater-Klassiker zu verzichten.

Portnoy wies mehrmals (auch während des Konzertes) darauf hin, wie viel ihm diese Songs bedeuten würden und dass er glücklich sei, diese noch einmal, leider nicht – wie viele Metalfans es sich erhofft hatten – mit seiner alten Band Dream Theater, sondern mit seiner neuen Supergroup, performen zu können. Die Fans dankten es ihm ebenfalls …

Sascha Dahm

 

Philippe Schmit
4. Juli 2017 - 23.17

Hallo
Ich war gestern beim Konzert anwesend und möchte auf zwei Dinge hinweisen: erstens besteht die sogenannte Supergroup aus Mitgliedern der Band Haken (nicht Taken). Die haben übrigens im April ein unglaubliches Konzert in der Rockhal gespielt (mit Next to None und Max Portnoy als Vorgruppe).
Zweitens handelt es sich bei der 12 step suite nicht um ein Album, sondern um fünf Stücke die Mike Portnoy geschrieben hat und auf fünf verschiedenen Alben veröffentlicht wurden. Hierin beschäftigt er sich mit seiner früheren Alkoholsucht.