EnergieeffizienzLetzter Platz für Luxemburg: Beim Heizen und Kühlen von Wohngebäuden besteht Verbesserungsbedarf

Energieeffizienz / Letzter Platz für Luxemburg: Beim Heizen und Kühlen von Wohngebäuden besteht Verbesserungsbedarf
Wärmepumpen und Biomasse werden zunehmend genutzt, um die Temperatur in Häusern zu regeln Foto: dpa/Silas Stein

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Das Großherzogtum schneidet laut Eurostat in Sachen Energieeffizienz bei Wohngebäuden besonders schlecht ab. Auch der Anteil an erneuerbaren Energien beim Heizen und Kühlen ist ausbaufähig.

Rund 1,6 Tonnen Treibhausgase wurden 2021 in Luxemburg pro Kopf erzeugt, um Privathaushalte zu heizen oder zu kühlen. Das geht aus den Daten des europäischen Statistikamts Eurostat hervor. Somit bildet das Großherzogtum im europäischen Vergleich das Schlusslicht – und das mit großem Abstand zu Belgien (200 Kilogramm pro Kopf), das den zweitletzten Platz belegt. Island führt die Tabelle hingegen mit lediglich mit 9,9 Kilogramm pro Kopf an, gefolgt von Schweden mit 25,9 Kilogramm und Norwegen mit 49,9 Kilogramm. Der Durchschnitt der Europäischen Union lag 2020 bei rund 733 Kilogramm pro Person.

Das Problem ist allerdings nicht neu: Bereits im Oktober 2022 führten Energieminister Claude Turmes und Umweltministerin Joëlle Welfring (beide „déi gréng“) Wohn- und Dienstleistungsgebäude bei der „KlimaExpo“ als Sorgenkind im Bereich der nationalen Emissionen an. Trotz finanzieller Unterstützungen sei nicht ausreichend und nicht energieeffizient genug renoviert worden. „Es ist eine Herausforderung für die nächsten 30 Jahre“, meinte Turmes auf der Konferenz.

Anteil an erneuerbaren Energien

Fast 50 Prozent des Bruttoenergieverbrauchs in der EU entfallen auf das Heizen und Kühlen, schreibt Eurostat in einer anderen Studie vom 3. Februar. Der Anteil erneuerbarer Energien sei im Laufe der Zeit allmählich gestiegen, vor allem durch den verstärkten Einsatz von Biomasse und Wärmepumpen.

Unter den EU-Mitgliedstaaten sticht Schweden hervor: 2021 stammten dort 68,6 Prozent der zum Heizen und Kühlen genutzten Energie aus erneuerbaren Quellen – vor allem aus Biomasse und Wärmepumpen. An zweiter Stelle liegt Estland mit einem Anteil von 61,3 Prozent, gefolgt von Lettland mit 57,4 Prozent und Finnland mit 52,6 Prozent, die alle intensiv Biomasse nutzen. Im gesamteuropäischen Vergleich liegt jedoch Island mit beeindruckenden 97,2 Prozent an der Spitze.

Erneuerbare Energien spielen in Irland mit einem Anteil von lediglich 5,2 Prozent an der Wärme- und Kälteversorgung nur eine geringe Rolle. Damit belegt Irland im EU-Vergleich den letzten Platz, gefolgt von den Niederlanden mit 7,7 Prozent und Belgien mit 9,2 Prozent. Luxemburg schafft es mit 12,9 Prozent auf den viertletzten Platz.

Phil
9. Februar 2023 - 22.49

@JJ Das mit dem neuen Auto wird wohl für viele Bürger dieses und nächstes Jahr nichts werden. Das mit der Wärmepumpe ebenso. Setzen sie bitte ganz einfach mal ihre rosarote Brille von der Nase und schauen sich die Situation bei ganz normalen Licht an. Sie werden tatsächlich staunen!

JJ
8. Februar 2023 - 10.32

Wenn wir ein neues Auto haben wollen,gehen wir ohne zu zögern zur Bank und nehmen einen Kredit auf. Eine Wärmepumpe ist da an letzter Stelle. Dass wir von fossilen Energien weg müssen wissen ja nicht nur die Schlauen seit 50 Jahren.Aber,das hat noch Zeit. Jetzt fliegt uns jedes Jahr das Dach vom Haus und wir staunen.

Jill
7. Februar 2023 - 23.32

@Phil - „Wann dir esou virun fuert“ Ech sin keen Politiker :)) … ech schreiwen hei nëmmen well et vllaïcht aner Leit interesséiert, déi et nach net wëssen. Mé et ass geneesou wéi Dir schreiwt. Wiesou gin d‘Leit net konkret vun onsen Politiker doriwer informéiert, wat dat bedeit a wéi deier et effektiv gett? Mir sin mëttlerweil op dem Punkt ukomm, wou de „Klimaschutz“ all Politik rechtfaerdegt, och wann se nach esou absurd ass, an d‘Leit emmer méi arm mecht. An wann ons Politiker zu Bréissel „Jo an Amen“ soen, dann mussen sie ons och e Plang présentéieren, wéi dat réaliséiert soll gin.

Grober J-P.
7. Februar 2023 - 19.58

@Nomi / "Daat muss jiddereen selwer faerdeg brengen!" Dir musst jo nawell vill Kitten am Nilles hun fir einfach esou ze investéieren. Ech well schon mäin A.... an d'Luucht kréien an och warm halen kënnen, awer duerfir muss och den Portmonni ët aushalen. Ech sichen nach en Investor fir eng Wärmepompel, mäin Noper iwregens och! All Hëllef ass wëllkomm.

Phil
7. Februar 2023 - 19.29

Winni halen déi gréng Apostelen an Priedeger mol op mam Schoulmeeschterfanger d'Leit fir domm ze verkafen. D'Leit mat künstlech iwwerdeierten Energiepräiser ze zwëngen fir doheem kal ze setzen an ze zidderen oder sech um Hometrainer warm ze halen.... "Fit bis 85" misst et dann heeschen. @Jill Wann dir esou virun fuert, dann wärt et 2030 jett privat Immobilienbesitzer manner gin, an bis 2050 guer keng méi. Well bei enger permanenter Hausse vun den Präiser, géintiwwer fallenden Paien an Pensiounen wärt dach kee méi de finanziellen Risiko agoen an sech an Immobilien trauen. Dann kënnen är Kanner kucken wou sie en Ënnerdach fannen... Tiny Houses ass den Ufank, duerno kommen d'Camps mat de Roulotten, duerno vläicht eng Hiel am Mëllerdall oder wéi de Schetzel eng Klaus am Gréngewald.... Passt!

Jemp
7. Februar 2023 - 19.21

Ech hu meng Zweiwelen un der Statistik. Ech sinn oft am Ausland, an z.B. am Frankräich an an der Belsch schénge mer déi weitaus meeschten Haiser vill méi schlecht isoléiert, wéi hei. Duebel oder Dräifachverglasung fennt ee secher manner oft wéi hei. Am Frankräich fennt een direkt hannert der Grenz zu Remleng ganz Citeeen, déi mat Strom (Atomstrom) gehetzt ginn, awer ouni pompe à chaleur. Dat wir eng Erklärung, wann déi Statistiker Atomstrom als erneierbar Energie betruechten. A Schwede gett vill mat Holz gehetzt, an Häiser aus denne Brieder... D'Holz ass och erneierbar. A Bulgarien a Rumänien gett et kaum isoléiert Häiser, Déi hetzen praktesch ausschließlech mat Holz- oder Kueleniewen. Trotzdem si se virun eis??? Menger Meenung no ass de Wuerm iergendwou an der Statistik do, grad wéi mat eisem héige Kaffis- Bensins- Tubaks- an Alkoholkonsum... wou mer d'Erklärung kennen.

Nomi
7. Februar 2023 - 16.53

Stop mat dem Assistanat an denen onneidegen Gesetzer ! Et muss dach duer go'en dass wann den Brennes ze dei'er get dass jiddereen selwer kann an muss iwerlee'en wei' een sein Haus besser obstellt an investei'ert. Obhaalen fir jidderengen hellefen den Ar . . . an d'Luut ze krei'en ! Daat muss jiddereen selwer faerdeg brengen!

Jill
7. Februar 2023 - 16.06

Vielleicht sollte in diesem Zusammenhang auch mal wieder auf die Dekarbonisierung von Gebäuden im Rahmen des Klima-Pakets „Fit for 55“ hingewiesen werden, welches die EU in Planung hat. Dieses Projekt beinhaltet die Netto-Treibhausgasemissionen der Immobilien bis 2030 um mindestens 55% zu senken und bis 2050 sogar auf 0 (zero emission). Jeder Immobilienbesitzer sollte verstehen, was das bedeutet. Und die Politik sollte endlich ehrlich genug sein und die Menschen darüber informieren welche Kosten in den nächsten Jahren auf sie kommen werden, um die bestehenden Immobilien zu „Nullemissionsgebäuden“ umzurüsten. Es bleibt nur zu hoffen dass die Politik uns nicht wieder planlos in die nächste Krise führt.

Phil
7. Februar 2023 - 13.35

Heizung an wenn's kalt ist, Heizung aus wenn's warm ist. Verstehe nicht wie manche daraus eine Wissenschaft machen...

Grober J-P.
7. Februar 2023 - 11.14

"Trotz finanzieller Unterstützungen sei nicht ausreichend und nicht energieeffizient genug renoviert worden." Heiliger Strohsack, wenn man denn vom Installateur erfahren würde was es an Zuschuss gibt, wieviel man einsparen könnte im Vergleich zur Gasheizung, nix. Bei 12 Anfragen, 3 Angebote, ohne z.B. Vergleichsrechnung, ohne Hinweis auf Höhe der Subvention,

Bux /
7. Februar 2023 - 9.42

Andere Länder hatten schon vor 25 Jahren damit begonnen, sich mit einem Erneuerbaren – Energie – Gesetz (EEG) eine Infrastruktur aufzubauen. Je teurer fossile Energie dabei wird, desto grösser ist der Anreiz in energiesparende Maßnahmen zu investieren. Das Geschäftsmodel der billigen Energie egal was es uns später kostet, fällt uns jetzt auf die Füße. Fazit: wir haben die falschen Anreize gesetzt und selbst in der aktuellen Energiekrise wird den fossilen Dinosauriern noch mit Steuergeldern unter die Arme gegriffen.