EU-KontingentImpfstoff-Lieferungen für Luxemburg frühestens Anfang 2021

EU-Kontingent / Impfstoff-Lieferungen für Luxemburg frühestens Anfang 2021
 Symbolfoto: Julian Stratenschulte/dpa

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Doch erst 2021: Die EU hat den Termin zur möglichen Auslieferung eines Corona-Impfstoffs offenbar nach hinten geschoben. Davon ist auch Luxemburg betroffen, wie Gesundheitsministerin Paulette Lenert erklärt. Ihr Haus arbeitet derzeit an einer Impfstrategie. 

Die ersten Lieferungen eines Corona-Impfstoffs kommen frühestens im ersten Quartal 2021 in Luxemburg an. Das erklärt Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) in einer Antwort auf eine parlamentarische Frage des CSV-Abgeordneten Claude Wiseler am Donnerstag. Es sei aber noch zu früh, um ein definitives Datum zu nennen. „Die EU-Kommission hat längere Zeit behauptet, dass die ersten Impfdosen vor Ende dieses Jahres geliefert werden“, schreibt Lenert. Am Donnerstag habe die Kommission dann ihre Aussage geändert. 

Die Regierung plane keine Eigeninitiative über die Verhandlungen der EU-Kommission hinaus, sagt Lenert. In einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage hatte die Gesundheitsministerin das noch nicht ausgeschlossen. Damals sagte Lenert, dass Luxemburg „bei Bedarf zusätzliche Dosen bestellen könnte“. Die Menge an Impfstoff-Dosen, die jedes Land von der EU zugeteilt bekommt, wird auf Grundlage der Bevölkerungsgröße ermittelt, erklärte Lenert im September. Luxemburg stehen dementsprechend 0,14 Prozent der Gesamtanzahl an Impfstoffdosen zu – das entspricht rund 420.000 Stück.

Krisenzelle arbeitet an Impfkonzept

Ein Konzept darüber, wer in Luxemburg zuerst geimpft wird, werde derzeit von einer Arbeitsgruppe der Krisenzelle ausgearbeitet, schreibt Lenert an diesem Donnerstag. Offenbar sollen bestimmte Bevölkerungs- oder Berufsgruppen aber mit Priorität behandelt werden können. Ein entsprechender Vorschlag orientiere sich an den Empfehlungen von WHO, ECDC und EU-Kommission und werde dem Regierungsrat vorgelegt, sagt Lenert. So viel ist aber schon klar: „In all diesen Vorschlägen werden Gefährdete und die Menschen aus dem Gesundheits- und Pflegesektor als prioritär ausgewiesen“, schreibt Lenert. 

Ob für die Impfung eine Gebühr verlangt wird, ist ebenfalls noch nicht klar. „Die Frage der Finanzierung wird dem Regierungsrat unterbreitet werden“, sagt Lenert. Die Gesundheitsministerin kann aber auch etwas Hoffnung verbreiten. Auf Wiselers Frage, ab welcher Impfquote man wieder zur Normalität zurückkehren könnte, antwortet sie: „Idealerweise wünscht man sich, dass man auf einen Prozentsatz wie bei einer natürlichen Herdenimmunität kommt – das heißt mindestens 60 bis 70 Prozent.“ Dann könne das Virus nicht mehr in der Bevölkerung zirkulieren, weil die Chancen sehr gering sind, dass es noch eine Person „findet“, die für eine Infektion empfänglich ist. „Aber auch schon mit einem weniger hohen Prozentsatz wird es einen positiven Effekt geben, weil sich die Zirkulation des Virus und damit die Neuinfektionen reduzieren“, sagt Lenert. 

Am Dienstag war bekannt geworden, dass die EU-Kommission Verhandlungen mit den Pharmafirmen Biontech und Pfizer über deren vielversprechenden Impfstoff abgeschlossen hatte. Das Unternehmen Biontech hatte am Montag bekannt gegeben, dass sein Impfstoff einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor Covid-19 biete. Eine Zulassung zunächst in den USA soll frühestens kommende Woche beantragt werden.

Für eine Immunisierung sollen zwei Impfdosen pro Person nötig sein. Nach Vertragsabschluss in der EU haben alle 27 Länder gleichzeitig Zugriff auf erste Lieferungen. Sie sollen nach Bevölkerungsstärke verteilt werden. Deutschland hat einen Anteil von rund 19 Prozent. Die EU-Kommission verhandelt seit Monaten mit Biontech und Pfizer. Nach Vorgesprächen hatte die Behörde schon im September erklärt, sie wolle bis zu 300 Millionen Impfstoffdosen der Hersteller beziehen. Ein Rahmenvertrag war aber noch nicht zustande gekommen – anders als bei drei anderen Impfstoffherstellern.

Jamiroquai
12. November 2020 - 22.46

Hoffentlich halten sich nun die ganzen Leute, die vor 2-3 Monaten wegen der Einstufung Luxemburgs durch das RKI als Risikogebiet noch großspurig getönt haben, keine deutschen Produkte mehr zu kaufen und sich stattdessen nur noch in Richtung Frankreich und Belgien zu orientieren auch ihr Wort. Dann bleiben diese Impfdosen für die anderen übrig. Denn die deutsche Firma Biontech wurde mit bis zu 375 Mio. EUR durch die Bundesrepuplik gefördert auf der Suche nach dem Impfstoff.

Dr.Jenner
12. November 2020 - 21.27

Wenn über 90% nicht genügen dann sollten wir noch etliche 10 000 Tote abwarten.Oder?