Mittwoch19. November 2025

Demaart De Maart

„Gute Resultate, keine Katastrophe“

„Gute Resultate, keine Katastrophe“
(Gschmit)

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Bevor dem Start des letzten luxemburgischen Athleten am Mittwoch, zog Chef de mission Heinz Thews am Dienstag die erste Zwischenbilanz der 31. Olympischen Spiele.

„Generell gab es durch die Bank gute Leistungen. Eine Katastrophe gab es nicht – auch wenn das ein oder andere Ergebnis sicherlich noch besser hätte werden können“, lautet unter dem Strich das Fazit des Sportdirektors. Natürlich fehlt es am ganz großen Top-Ergebnis wie das von Marie Muller, die 2012 in London den Bronzekampf knapp verlor. Solche Beispiele von Top-6-Ergebnissen gibt es auch von Athen 2004 (Kim Kirchen 6.) oder Peking 2008 (Andy Schleck 4.). „Wir waren hier nicht so dran wie in London. Es fehlt das gewisse Quäntchen. Da doktern alle dran rum. Große Nationen haben 30 Chancen, wir sind froh, wenn wir 5 haben. Dennoch muss man auch sagen, dass es bei keinem mehr um das Motto „dabei sein ist alles“ geht.“

Die definitiven Abschlussgespräche mit den Verbänden werden nach den Spielen geführt, haben aber in Rio bereits teilweise begonnen. „Wir werden unser Fördersystem auch wieder auf die Probe stellen und die nötigen Weiterentwicklungen machen, um erfolgreich zu bleiben oder auch noch mehr rauszuholen.“ Thews ging am Dienstag im „Luxembourg Hospitality House“ noch einmal kurz auf die verschiedenen Sportarten ein, wo COSL-Athleten vertreten war. Im Straßenrennen der Herren („sehr schweres Rennen“) zeigte sich Thews zufrieden, dass Frank Schleck als 20. „international mit viel Anerkennung bedacht worden ist. Frank hat sich teuer verkauft.“

Rausfinden was zur Spitze fehlt

Bei Christine Majerus war die Absicht durchaus klar, dass mit einer Platzierung ganz vorne geliebäugelt habe: „Sie braucht auch Glück. Das war nicht der Fall. Sie hat gehofft ein paar Plätze vorne zu landen. Sie kann mit der Leistung zufrieden sein. Ihr Zeitfahren ist nicht gut gelaufen. Sie war am meisten darüber enttäuscht.“ Bei den Schwimmern hebt Thews das Netshäkchen Julie Meynen hervor: „Deutliche Steigerung. Sie ist auf dem Weg an die Spitze zu klopfen. Im Schwimmen hat man gesehen, dass die Leistungsdichte sich sehr viel weiter entwickelt hat. Ein nationaler Rekord bedeutet noch nicht unbedingt ein Halbfinalplatz.“

Bei der Nachbearbeitung der insgesamt sieben Starts (5x Herren, 2x Damen) geht es jetzt darum heraus zu finden was zur Spitze fehlt: „Sie haben sich in der erweiterten Weltspitze bestätigt. Wir müssen jetzt herausfinden, was fehlt uns für das Halbfinale? Und warum? Wie kann ich den Abstand überwinden Im Schwimmen passiert sehr viel.“ Das nächste Jahr wird für den Verband anders: Julie ist ab Ende August auf der Universität in Auburn, Monique Olivier in Edinburgh, beide mit starken Trainingsgruppen. Raphael Stacchiotti und Julien Henx beginnen im September die Grundausbildung in der Elitesportsektion der Armee. Wir machen uns viele Gedanken. Nach den 16 Wochen müssen wir schauen, dass sie sich in den entsprechenden Umfeldern optimal entwickeln können.

Ni Xia Lian mit sich im Reinen

Die beiden Rückschlagsportarten Tennis und Tischtennis hebt Thews nicht nur den Spaß und die Freude hervor, sondern auch die Art und Weise, vor allem auch in den Partien, die sich verloren haben. Und Thews geht noch einmal auf die Möglichkeit ein, dass der Weg von Gilles Muller durchaus noch weiter hätte gehen können: „Es war nicht vermessen an eine Medaille zu denken. Vor allem mit der Entwicklung der Felder und seiner stabilen leistung gegen Tsonga.“ Ni Xia Lian war laut Thews „mit sich im Reinen, hat nicht soviel gezaudert wie noch in London. Sie hat ihr Spielsystem entwickelt und neues dazugerlernt.“

Bei den Leichtathleten ging Thews logischerweise nur auf Charel Grethen ein. Hier waren die Diskussionen wohl am größten, vor allem über die Strategie um Vorlauf über 800m. Grethen hatte während dem Rennen die Taktik geändert und versuchte über die Positionen 1 bis 3 den Weg ins Halbfinale zu schaffen. „die Frage ist, ob die Taktik optimal war. Man kann viel darüber diskutieren. Er musste sich zweimal stark investieren, um wieder in Position zu kommen. Die Körner waren dann weg. Vom Ergebnis her bin ich nicht enttäuscht. Den Rennverlauf kann man sich nicht aussuchen. Mit Bestzeit wäre er wohl in die nächste Runde gekommen.“

Charel Grethen hat auch einen Antrag auf die Elitesportsektion der Armee gestellt, der auch vom COSL angenommen wurde. „Das ist eine Riesenaufwertung für die Elitesportsektion der Armee mit der halben Olympiamannschaft.“
Insgesamt sechs Sportler werden im September zur Grundausbildung antreten: „Das ist qualitativ ein Paket, aber auch quantitativ.“