Einen Aufruf an Verbraucher, bestimmte Chargen nicht zu nutzen, gibt es in Luxemburg bislang nicht. Allerdings sind in Rheinland-Pfalz mit Fipronil belastete Eier aufgetaucht. Das sagte eine Sprecherin des Landesuntersuchungsamtes in Koblenz am Freitag. Mehr Informationen würden in Kürze bekannt gegeben. Zuvor waren mit dem Insektizid belastete Eier bereits in zahlreichen anderen Bundesländern entdeckt worden.
Aus den niederländischen Supermärkten sind nach Angaben des Handels alle mit dem Insektizid Fipronil belasteten Eier entfernt worden. Das erklärte ein Sprecher des Verbandes des Lebensmittelhandels am Freitag im niederländischen Radio. Bis zur Öffnung der Geschäfte am Freitagmorgen seien die Regale geräumt worden. Am Vorabend hatte die Lebensmittelkontrollbehörde NVWA die Liste aller Prüfnummern von belasteten Eiern veröffentlicht. Danach bleiben die Betriebe von 138 Geflügelhaltern gesperrt. Das sind etwa 20 Prozent aller niederländischen Legebetriebe.
In Belgien bleiben nach Angaben der Lebensmittelsicherheitsbehörde FASNK weiter Betriebe gesperrt. Zur Zahl wollten sich mit Verweis auf laufende Ermittlungen weder die Staatsanwaltschaft noch die Behörde äußern. Die Betriebe sollen erst wieder Eier ausliefern dürfen, wenn bei Prüfungen kein Fipronil in ihren Erzeugnissen festgestellt wird. Geschäfte sind gehalten, Eier aus den betroffenen Betrieben aus dem Verkehr zu ziehen. Belastete Eier werden zerstört.
Luxemburg noch nicht betroffen
Wie Jean Brasseur von der luxemburgischen Veterinärbehörde am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur gegenüber erklärte, ist Luxemburg (► Link) bisher nicht betroffen. Die für die Lebensmittelsicherheit zuständige Veterinärbehörde habe bei den wenigen luxemburgischen Herstellern nachgefragt, ob diese Produkte verwendet hätten, die Fipronil enthalten könnten. Dies sei von sämtlichen Herstellern verneint worden. Hundertprozentig könne jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass belastete Eier auch in Luxemburg auftauchten.
Der Lebensmittel-Discounter Aldi in Luxemburg sieht bislang keinen Grund für einen Verkaufsstopp (► Link). Im deutschen Ableger wurden aber inzwischen sämtliche Eier aus den Regalen genommen.
Fipronil kommt als Pflanzenschutzmittel oder in der Veterinärmedizin zum Schutz von Hunden vor Flöhen und Zecken zum Einsatz. Der in den 1980er Jahren in Frankreich entwickelte Wirkstoff ist allerdings auch für Honigbienen in hohem Maße giftig. 2013 hat die Europäische Union daher beschlossen, den Einsatz des Mittels in der Landwirtschaft zu begrenzen. Um Bienenvölker besser zu schützen, darf es zum Beispiel nicht mehr zur Saatgutbehandlung von Mais verwendet werden. Beim Menschen kann Fipronil Haut und Augen reizen sowie Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen verursachen.
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