StaatsbesuchDrei Tage im Zeichen der Freundschaft: So verlief die offizielle Reise in Belgien

Staatsbesuch / Drei Tage im Zeichen der Freundschaft: So verlief die offizielle Reise in Belgien
Egal ob in Brüssel, Gent oder Lüttich: Wo die Staatsoberhäupter aus Luxemburg und Belgien auftauchten, wurden sie herzlich empfangen Foto: Maison du Grand-Duc/Sophie Margue

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Am königlichen Palast in Belgien wehte diese Woche die Luxemburger Flagge, denn Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa waren zu Besuch. Das Fazit drei ereignisreicher, aber auch nach striktem Protokoll verlaufender Tage.

Auf eine „gemeinsame Zukunft“, aber auch die „belgisch-luxemburgische Freundschaft“ erhob das großherzogliche Ehepaar bei einem Bankett in Schloss Laeken am ersten Abend des luxemburgischen Staatsbesuchs in Belgien das Glas. Und fasste damit bereits am Dienstagabend in Brüssel die zentrale Botschaft zusammen, die sich in den kommenden zwei Tagen wie ein roter Faden durch das Programm der offiziellen Reise ziehen sollte: Nämlich, dass die beiden Länder eng miteinander verbunden sind.

Bereits früher an diesem Tag hatte Xavier Bettel (DP) bei einem Briefing mit der Presse daran erinnert, dass sich Belgien und Luxemburg zum Beispiel schon lange vor dem Euro in beiden Ländern gültige Währungen geteilt hatten. Wie Großherzog Henri verwies auch der Außenminister auf die zahlreichen Pendlerinnen und Pendler, die täglich aus Belgien nach Luxemburg kommen. Und: auf die rund 3.400 jungen Menschen aus dem Großherzogtum, die in dem Nachbarland ihre Studienheimat gefunden haben. 

Pläne für die Zukunft

Xavier Bettel lobte die guten Beziehungen beider Länder – die im Bereich der Wirtschaft am zweiten Tag des Staatsbesuchs verstärkt wurden: In Gent unterzeichneten die Geschäftsführungen von „Creos Luxemburg“ und dem Konzern „Fluxys“ mit Sitz in Belgien am Mittwoch nämlich eine Absichtserklärung für die grenzüberschreitende Kooperation bei der Infrastruktur zum Transport von Wasserstoff. Um die Energiewende voranzutreiben, wollen die Unternehmen prüfen, wie in Zukunft Hydrogen von der belgischen Küste nach Luxemburg geliefert werden kann.

Aber auch der dritte und letzte Tag sollte zeigen, wie die Nachbarländer zusammenarbeiten. Nämlich dann, wenn es um die Verteidigung geht. Ein Besuch der Flugbasis Melsbroek stand am Donnerstag auf dem Programm. Dort besichtigten König Philippe und sein Cousin Großherzog Henri unter anderem den Airbus A400M. Dieser ist Teil der binationalen Flotte von Belgien und Luxemburg, die zusammen acht Transportflugzeuge nutzen. Verteidigungsministerin Yuriko Backes (DP) informierte bei einem Pressebriefing vor Ort darüber, dass Luxemburg und Belgien bis 2030 außerdem ein binationales Bataillon aufstellen wollen. 

Auf die guten Beziehungen gingen auch die verschiedenen Sprecherinnen beziehungsweise Sprecher beider Länder später am Tag während eines thematischen Mittagessens in Lüttich ein. Erstmals wurde bei dem Staatsbesuch in Belgien die Idee umgesetzt, zwischen den Gängen verschiedenen Verantwortlichen aus Politik oder Wirtschaft das Wort zu geben. Gespräche vor Ort zeigten, dass die Neuerung bei den Gästen gut ankam und diese die stets nach strengem Protokoll verlaufende Veranstaltung auflockerte. 

Keine Gespräche mit der Presse

Wie nun das Fazit des belgischen Königshauses und des großherzoglichen Palastes nach den drei Tagen ausfällt, lässt sich nur begrenzt sagen. Denn ein Briefing von Großherzog Henri für die Luxemburger Presse – wie es diese bei den letzten Staatsbesuchen meist gab – stand in Belgien nicht auf dem eng getakteten Programm. Verteidigungsministerin und Mitglied der 16-köpfigen Delegation aus Luxemburg, Yuriko Backes, sprach am letzten Tag von einem „guten Besuch“, verwies allerdings darauf, dass sie nicht im Namen des großherzoglichen Palastes sprechen wolle.

Im Gespräch mit dem Tageblatt sagte Hofmarschall Paul Dühr allerdings am Donnerstag, dass das Feedback des großherzoglichen Ehepaares positiv sei: „Es war beeindruckt von der Herzlichkeit beim Empfang, aber auch der Anzahl an Betrieben vom Finanzplatz und aus der Industrie, die dabei waren.“ Er bezog sich dabei auf die Verantwortlichen dieser Bereiche, die für Konferenzen und Seminare nach Brüssel gereist waren. Ein weiteres Highlight sei laut Paul Dühr das Konzert des Philharmonieorchesters OPL im ehemaligen Radiohaus „Flagey“ in Brüssel am Mittwochabend gewesen. Auch andere Gäste berichteten begeistert von dem Auftritt.

Begeistert waren auch die Menschen, die am letzten Tag des Staatsbesuchs, am Donnerstag, einen Blick auf König Philippe, Königin Mathilde, Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa erhaschen konnten. Nach vielem Händeschütteln und kurzen Gesprächen stieg der hohe Besuch aus Luxemburg nach der offiziellen Verabschiedungszeremonie auf der place Saint-Lambert in Lüttich ins Auto und fuhr zurück nach Luxemburg. Erst dann traten auch die Delegationsmitglieder und die vielen anderen, an der Organisation der offiziellen Reise beteiligten Menschen ihren Heimweg an.


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