EishockeyDer nächste Schritt in der Historie: U20-Team nimmt an der WM in Sarajevo teil

Eishockey / Der nächste Schritt in der Historie: U20-Team nimmt an der WM in Sarajevo teil
Die luxemburgische U20-Nationalmannschaft tritt zur Weltmeisterschaft in Sarajevo an Foto: FLHG

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Zum ersten Mal wird eine luxemburgische Eishockey-Nationalmannschaft an einer U20-WM teilnehmen. Ab Donnerstag trifft das Team in Sarajevo in Division 3, Gruppe B auf Bosnien und Südafrika. Das Resultat, trotz aller Wichtigkeit, ist zweitrangig. Die FLGH („Fédération luxembourgeoise de hockey sur glace“) plant langfristige Ziele. 

Es ist eine Premiere und sicher auch der nächste Meilenstein in der luxemburgischen Eishockey-Geschichte: Zum ersten Mal wird eine U20-Nationalmannschaft an einer Weltmeisterschaft teilnehmen. Mit 19 Spielern wird eine luxemburgische Delegation ab Donnerstag in Division 3, Gruppe B antreten. Das Ziel ist dabei eher ein längerfristiges: Die jungen Spieler sollen internationale Luft schnuppern und dabei wichtige Erfahrungen für die Zukunft sammeln.

„Der Plan ist eigentlich, dass wir mit allen Mannschaften solche Turniere spielen“, sagt FLHG-Präsident-Alain Schneider. „Mit der U18 haben wir das letzte Turnier beispielsweise nicht gespielt. Das wäre eine zu hohe Belastung gewesen. Es gibt Spieler, die drei Meisterschaften gespielt hätten, zudem kommt noch die Schule.“ 

In Zukunft sollen aber alle Nachwuchsmannschaften und auch die A-Nationalmannschaft der Damen gegen andere Länder antreten. „Wir wollen, dass der Nachwuchs merkt, dass sie auch Nationalmannschaft spielen können, wenn sie kein Profi sind“, sagt Schneider. „Aber unsere Ziele sind längerfristig. Mit der A-Nationalmannschaft wollen wir uns in der Division 2B etablieren. Irgendwann wären wir gerne so weit, um in dieser Division oben anzugreifen.“ 

Um diese Ziele zu erreichen, investiert die FLHG Zeit in die Jugendarbeit. Zugute kommt dem Verband, dass der internationale Eishockey-Verband die Kosten für die Flüge zu den Turnieren übernimmt. „Wir bekommen ein Budget für die verschiedenen Turniere“, erklärt Schneider. „Bei der U18 oder U20 ist es nicht so hoch wie bei den Senioren, aber es reicht für uns normalerweise immer. Die Flüge werden vom Verband gedeckt.“ 

Physis als Problem

Doch auch wenn die Ziele langfristiger Natur sind, blickt Schneider auf das kommende Turnier in Sarajevo. Gegner sind dort Gastgeber Bosnien und Südafrika. „Wir haben vor zwei Jahren gegen diese Teams mit der U18 gespielt. Die Mannschaften sind also ähnlich. Es kommt aber bei Jugendteams immer auf zwei oder drei Schlüsselspieler an. Manchmal sind sie dabei, manchmal nicht.“ Bei dem Turnier vor zwei Jahren belegte das Team den zweiten Platz hinter Bosnien. 

Die Luxemburger müssen derweil auf zwei wichtige Spieler verzichten. Alex Mykkänen, der bei der U20 des schwedischen Klubs IF Mölndal Kapitän ist, wurde nicht von seinem Verein freigestellt. „Er hat sich innerhalb eines Jahres extrem weiterentwickelt“, sagt Schneider.  Auch Joaquim Nunes, der nach zwei Jahren auf einer kanadischen Eishockey-Schule zurück in Luxemburg ist, kann aus schulischen Gründen nicht mit. „Wir haben viele junge Spieler dabei. Nationen, die aus einem größeren Pool schöpfen können, haben mehr Spieler, die 20 Jahre alt sind, also am Alterslimit. Das ist bei uns nicht der Fall. Es macht schon einen Unterschied, vor allem in der Physis. In diesen Jahren ist es ein Unterschied, ob du 17 oder 20 bist. Manche sind richtige Männer, andere noch Jugendliche. Aber körperlich ist das sowieso bei unseren Mannschaften oft der Fall, dass wir unterlegen sind. Warum das so ist, weiß ich nicht.“ 

Zwei Goalies und 17 Feldspieler stehen Headcoach Robert Beran in Bosnien zur Verfügung. Hauptsächlich werden die Spieler von den Huskies, Tornado oder Beaufort Knights gestellt. Namhaftester Spieler im Team ist Nicolas Elgas, der beim European Youth Olympic Festival 2020 in Lausanne die Goldmedaille gewann. Elgas spielt aktuell bei den Frankfurt Lions in der DNL 3. Ebenfalls im Ausland aktiv ist Krsistian Potucheck, der sein erstes Jahr in Prag absolviert.  

Robert Beran blickt optimistisch auf die Spiele: „Wir wollen unser bestes Eishockey spielen und den Gegnern zeigen, dass wir uns weiterentwickelt haben. Wenn dann eine gute Platzierung entsteht, haben wir alles richtig gemacht.“ 

Spielplan

Division 3, Gruppe B:
25.1., 18.00 Uhr: Bosnien – Luxemburg
27.1., 18.00 Uhr: Südafrika – Luxemburg
28.1., 18.00 Uhr: Luxemburg – Bosnien
30.1., 18.00 Uhr: Luxemburg – Südafrika

Kader

Tor: Baptiste Franck, Auberi Lorang
Feld: Lenny Braun, Josef Cap, Dylan Cardoso, Richard Dandrea, Rafael Mota, Nicolas Elgas, Martin Fleischmann, Felix Konsbruck, Jacques Franck, Magnuss Lasis, Finn Molitor, Felix Schonckert, Charles Springer, Leopold Toft, Philippe Vincens, Isaac Weiders, Albert York

Team-Manager: Christiane Schauss
Headcoach: Robert Beran
Assistant-Coach: Frederik Dufaker
Physio: Felix Dahm
Equipment-Manager: Rudolf Fleischmann
Media-Manager: Alain Schneider