„Zutiefst beschämt“

„Zutiefst beschämt“
(Tageblatt/Isabella Finzi)

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Tag eins nach dem Referendum. Nicht nur die Ausländer in Luxemburg sind von dem Nein zum Ausländerwahlrecht enttäuscht. Im Netz geht die Auseinandersetzung weiter.

Das Referendum mit drei Fragen zum Herabsetzen des Wahlalters auf 16, zum Ausländerwahlrecht und zur Mandatsbegrenzung für Minister ist gelaufen. Die Luxemburger haben drei Mal klar und deutlich „Nein“ gesagt. Die Reaktionen, nicht nur der ausländischen Mitbürger, im Netz sprechen eine deutliche Sprache.

„Luxemburg, ich liebe dich zutiefst“, schreibt Adolf El Assal. „Aber heute Abend frage ich mich, ob unsere Liebe auch ewig dauern wird.“

Nutzer Frank Wies wirft die Frage auf: „Und wenn die Ausländer in Luxemburg ein Referendum organisieren: Für oder gegen die Zahlung von Steuern in Luxemburg?“

„Gerade als ich dachte, mein Land ist dabei fortschrittlich zu werden, gingen wir 20 Jahre zurück“, schreibt MarcE.

Martine Kohn, Luxemburgische Performance-Coach und Kommunikationstrainerin schreibt auf Twitter: „Zutiefst beschämt. Heute Abend habe ich definitiv eine Identitätskrise.“ Es folgen die Begriffe „Referendum, Luxemburg, Populismus und Konservatismus.“

Corinne Weisgerber, Dozentin für Kommunikationswissenschaft an der St. Edward Universität in Austin (Texas) schreibt: „Es sieht so aus, als ob Luxemburg seine ’nation branding‘-Strategie nach dem Referendum überdenken sollte. Bin nicht sicher, dass ‚offen und multikulturell‘ überzeugen werden.“

In puncto Nationbranding schlägt man uns dann vor, das Wappentier zu ändern:

Wer auch damit nicht glücklich wird, dem bleib nur noch die Flucht:

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